Nach einer Flut von Äußerungen in den letzten zwei Tagen zeichnet sich allmählich ein Bild der bedrohlichen Auswirkungen von Präsident Trumps Gaza-Politik ab. „Der Gazastreifen wird von Israel an die USA übergeben, wenn die Kämpfe aufhören“, sagte Trump heute in einem Beitrag auf Truth Social, und die Palästinenser „wären bereits in viel sicherere und schönere Orte umgesiedelt worden“. Gaza würde „zu einer der größten und spektakulärsten Entwicklungen dieser Art auf der Erde werden“, behauptete er. Wer wird in dieser neuen, prächtigen „Riviera“ leben? Laut Trump werden es „die Menschen der Welt“ sein, also nicht die Palästinenser.

Der Vorschlag wurde fast durchgehend verurteilt, von führenden Nationen wie Russland, China und Brasilien, von den Vereinten Nationen, von Ländern in Südwestasien und sogar von bedeutenden Teilen der Republikanischen Partei, der Trump angehört. Die Absurdität des Vorschlags wird durch die offenkundige Verwirrung in der Exekutive selbst deutlich, als Außenminister Marco Rubio und die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, am 5. und 6. Februar herum drucksten, ob Trump eine dauerhafte oder nur eine vorübergehende „Umsiedlung“ beabsichtige.

Doch so absurd der Vorschlag auf den ersten Blick erscheint, so ernst ist er gemeint. Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz erklärte am 6. Februar, dass die israelische Armee bereits Pläne für eine Massenvertreibung von Palästinensern aus dem Gazastreifen ausarbeite. Und man kann sicher sein, dass der Plan von Premierminister Netanjahu vom letzten Jahr für die post-palästinensische Besiedlung des Gazastreifens mehr als nur in den Startlöchern steht. Wenn dieser Plan umgesetzt wird, wird er Chaos und Krieg in der gesamten Region und möglicherweise darüber hinaus auslösen.

Aber es zeichnet sich auch eine andere Realität ab. Nämlich das sehr reale Ende der imperialen „regelbasierten Ordnung“ und das Aufkommen radikaler neuer Möglichkeiten, die es vorher nie gegeben hat – sowohl im Guten als auch im Schlechten. Wie Rubio in einem Interview mit Megyn Kelly am 30. Januar sagte, war der Aufstieg der USA zur unipolaren Macht „eine Anomalie. Es war ein Produkt des Endes des Kalten Krieges, aber irgendwann werden wir wieder an einen Punkt kommen, an dem es eine multipolare Welt gibt…“. In ähnlicher Weise hat Trumps Suspendierung von USAID nicht nur die Bereitstellung wichtiger Mittel für humanitäre Hilfe auf der ganzen Welt gestoppt, sondern auch einen der wichtigsten Kanäle für Regimewechsel Bemühungen gegen sogenannte „Feinde“ des Westens unterbrochen. Dazu gehörten sogar zig Millionen Dollar, um Hollywood-Prominente – darunter allein 20 Millionen Dollar für Angelina Jolie – zu einem Fotoshooting mit Wolodymyr Selenskij zu schicken, um einem indoktrinierten amerikanischen Publikum ihren nuklearen Stellvertreterkrieg gegen Russland zu verkaufen. Sollte die Ernennung von Tulsi Gabbard und Kash Patel bestätigt werden, würde dies die Regierung weiter stärken, um einige der schlimmsten Fallstricke der Welt nach der Ermordung von JFK aus dem Weg zu räumen.

Aufgrund dieser und anderer Entwicklungen kann die Trump-Administration nicht einfach als eine neue Form des Faschismus oder Imperialismus bezeichnet werden, auch wenn die Auswirkungen genauso verheerend werden könnten. Bevor es dazu kommt, sollte jedoch angemerkt werden, dass das Endergebnis noch nicht feststeht und die Geschichte aktiv gestaltet wird. Die Zukunft ist kein Produkt der Vergangenheit, also sollten Sie nicht einfach nur abwarten und zuschauen!

Deshalb muss der LaRouche-Oasenplan sofort öffentlich gemacht und diskutiert werden – er ist die einzige Alternative zu einer ansonsten katastrophalen Situation. Der sogenannte „Nahe Osten“ wurde vor mehr als 100 Jahren vom britischen Empire geschaffen, dessen Erbe die Region und ihre Menschen bis heute verfolgt. Knappe Ressourcen, religiöse Spaltungen und brutale militärische Konflikte sind die Markenzeichen dieses imperialen Systems – desselben imperialen Systems, das nun im Sterben liegt und dabei ist, zu verschwinden. Wird die Welt der Herausforderung gewachsen sein, es zu ersetzen? Gaza in eine Oase von Kasinos, Golfplätzen und Luxustourismus zu verwandeln, wird niemandem Wohlstand oder Frieden bringen, noch wird es die zugrunde liegenden Bedingungen ändern, die zu den Konflikten geführt haben. Aber die Schaffung einer Oase durch groß angelegte Wasser- und Energieprojekte – der Treibstoff für echte wirtschaftliche Entwicklung – wird die Region verändern und eine solide Grundlage für Frieden in den kommenden Jahrzehnten schaffen.

Zum Abschluss ihrer Webcast-Diskussion mit dem VIPS-Mitglied Larry Johnson am 5. Februar sagte Helga Zepp-LaRouche: „Ich denke, das Potenzial, neue Ideen einzubringen, ist absolut vorhanden, denn … viele der politischen Maßnahmen werden an der Wand zerschellen, weil sie nicht umgesetzt werden können, und dann gibt es die Option für etwas Neues. Wir vom Schiller-Institut setzen uns nach wie vor für den Oasen Plan ein, der im Moment von sehr wichtigen Kräften im Nahen Osten ins Auge gefasst wird, die im Grunde genommen die gemeinsame wirtschaftliche Entwicklung der gesamten Region, von Indien bis zum Mittelmeer, vom Kaukasus bis zum Persischen Golf, als eine Region betrachten und glauben, dass dies der einzige Weg ist. Deshalb glaube ich, dass die Möglichkeit einer Zwei-Staaten-Konferenz bei den Vereinten Nationen im Juni in New York besteht. Ich denke, wenn bis dahin viele Gespräche über den Oasenplan geführt werden können, würde ich nicht wetten, aber ich würde wirklich sehr hoffen, unterstützt durch Taten, dass wir diesen Oasen Plan auf den Tisch legen können, denn er ist sinnvoll.“

Wie der Nationale Sicherheitsberater der USA, Mike Waltz, sagte: „Niemand hat eine realistische Lösung“ außer der, die Trump auf den Tisch gelegt hat,” und Trump selbst sagte: „Sagen Sie mir, welche wirklich besseren Alternativen ihnen [den Palästinensern] jemals angeboten wurden.“ Dies ist der Moment, sich zu organisieren und eine echte Lösung auf den Tisch zu legen.

Inhalt

ZUSAMMENBRECHENDES IMPERIALES SYSTEM

• Israel plant bereits die Vertreibung der Palästinenser aus Gaza
• McGovern, Wilkerson und Fuller sprechen gemeinsam über die Krise nach dem Trump-Netanjahu-Fiasko

STRATEGISCHE KRIEGSGEFAHR

• Trump-Gesandter soll die Europäer über Trumps Friedensplan für die Ukraine informieren

USA UND KANADA

• Verwirrung im Weißen Haus über Trumps Umsiedlungspläne für Gaza
• Amerikanische Reaktionen auf Trumps Gaza-Kommentare
• Trump: Die UNO muss sich „zusammenreißen“

NEUES PARADIGMA

• Lula lehnt Trumps Gaza-Vorschlag ab und verteidigt die BRICS-Ausrichtung
• Thailändischer Premierminister in China, erweitert Schnellbahnverbindung