Diplomatie für Frieden statt Tomahawk-Raketen für Armageddon
Die monatelange, von Europa initiierte „Verzögerung“ in den Ukraine-Verhandlungen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin scheint nun zu einem schlechten Ende gekommen zu sein. Grund dafür ist der Druck der westlichen Kriegstreiber, die darauf bestehen, dass die USA Europa Tomahawk-Raketen verkaufen, um die Ukraine damit zu beliefern. Diese Raketen haben eine Reichweite von 2 500 km und reichen damit bis weit nach Russland hinein. Für ihren Abschuss ist technisches Know-how aus den USA erforderlich und trotz ihres relativ hohen Alters sind sie äußerst zuverlässig in ihrer zerstörerischen Wirkung. Sie können außerdem mit Atomsprengköpfen bestückt werden. Sollten sie in der Ukraine stationiert werden, würde dies einen direkten Krieg zwischen den Vereinigten Staaten und Russland bedeuten.
Der amtierende ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskij äußerte am 26. September gegenüber den Medien seine Ansicht, nachdem er sich am Rande der UN-Generalversammlung in New York mit Präsident Trump getroffen hatte. Seiner Meinung nach würde die Ukraine Russland mit Langstreckenraketen zu Friedensgesprächen „zwingen“ – dasselbe Argument, wie es auch von der europäischen Koalition der Selbstmordwilligen benutzt wird.
Am 6. Oktober antwortete Präsident Trump einem Reporter im Weißen Haus auf die Frage, ob die Vereinigten Staaten Tomahawks in die Ukraine schicken würden, mit einem typischen Ausweichmanöver. Er sagte, er habe „eine Art Entscheidung“ bezüglich der Tomahawks getroffen, er wolle jedoch wissen, was die Ukrainer damit vorhätten, bevor er sie liefere. „,Wohin sollen sie losgeschickt werden?’ Ich denke, diese Frage muss ich stellen. Ich möchte erst noch ein paar Fragen stellen. Ich möchte keine Eskalation sehen.“
Kreml-Sprecher Dmitri Peskow antwortete am 7. Oktober auf die Frage nach den Äußerungen von Präsident Trump vorsichtig: „Wir sind uns bewusst, dass wir wahrscheinlich auf klarere Aussagen warten müssen, falls es solche geben sollte.“ Mit nüchternem Realismus fügte er jedoch hinzu: „Wenn wir von verschiedenen Nuancen abstrahieren, sprechen wir über Raketen, die auch nuklearfähig sein könnten. Daher handelt es sich hier wirklich um eine ernsthafte Eskalation.“
Vor zwei Tagen, am 5. Oktober, gab Präsident Putin selbst seine Meinung bekannt. Er sagte, dass die Beziehungen zwischen Moskau und Washington zerstört würden, wenn die Vereinigten Staaten der Ukraine Tomahawk-Raketen für Langstreckenangriffe auf Russland liefern würden. Dies geht aus einem Video hervor, das von Times News veröffentlicht wurde.
In dieser Lage gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder Diplomatie zur Lösung des Konflikts, die zu Frieden führt, oder eine Eskalation des Konflikts bis hin zu einem totalen Krieg, der zu einem nuklearen Holocaust führt. Diese Realität hat die Vorsitzende des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, in einer Erklärung dargestellt, die bei den Massendemonstrationen am 3. Oktober in Berlin und Stuttgart zum Tag der Deutschen Einheit verteilt wurde. Diese Erklärung, in der sie eine „Friedensordnung“ forderte, begann: „Es fehlen nur noch wenige Schritte der Eskalation, und dann könnten wir in einer unumkehrbaren Katastrophe enden – einem globalen Nuklearkrieg, der alles Leben auf der Erde vernichtet. Auf vielen Schauplätzen der Welt sehen wir, wie die internationale Rechtsordnung sich auflöst und jegliches Vertrauen zwischen den Staaten verschwindet. Militärschläge werden ausgeführt, während angeblich diplomatische Verhandlungen laufen, wie z.B. bei dem Angriff Israels und der USA gegen den Iran oder bei dem israelischen Luftangriff gegen Katar.“
Zepp-LaRouche identifizierte in ihrer Erklärung die unmittelbaren Voraussetzungen für die Beendigung des Völkermords in Gaza und die Herstellung einer Friedensordnung in Südwestasien. Im Mittelpunkt dieser Diplomatie – und in jedem Konflikt – steht die Darstellung eines Gesamtkonzepts, wie gegenseitiger Nutzen erzielt werden kann. Der Oasenplan ist der verlässlichste Weg, um dies in der gesamten Region zu erreichen, indem die grundlegenden Voraussetzungen für das wirtschaftliche Leben aller Völker und Nationen geschaffen werden.
In einem Interview vom 7. Oktober im pakistanischen Fernsehen über den Oasenplan sagte Zepp-LaRouche: „Das Schiller-Institut hat etwas ins Leben gerufen, das wir den Oasenplan nennen. Dabei handelt es sich um einen Wirtschaftsentwicklungsplan, der nicht nur den Wiederaufbau des Gazastreifens, sondern auch die wirtschaftliche Entwicklung der gesamten Region durch die Erschließung großer Mengen an Süßwasser vorsieht.
Mit dem Beginn des Baus von Kanälen – einer zum Toten Meer und zum Roten Meer, ein weiterer zwischen diesen beiden, der sich dann verzweigt und schließlich durch die Entsalzung großer Mengen Meerwasser künstliche neue Flüsse schafft und die Wüste begrünt.“ Im weiteren schilderte sie ihre Vision vom Aufblühen der gesamten Region von Nordafrika bis Indien.
Diplomatie, die auf dem Prinzip der wirtschaftlichen Entwicklung als Grundlage für Frieden basiert, kann alle Spaltungen überwinden. Dieses Thema soll bei der nächsten Sitzung der Internationalen Friedenskoalition – einem wöchentlichen Internet-Treffen – am Freitag, dem 10. Oktober, weiter diskutiert werden.
Die Alternative wäre tödlich, wie der ehemalige UN-Waffeninspekteur Scott Ritter, Major der US-Marine und Geheimdienstoffizier, in einem Interview mit dem Kommentator Glenn Diesen mit dem Titel „Tomahawks, Ende der NATO und bevorstehender Atomkrieg“ deutlich machte. Ritter gab einen umfassenden Überblick über die aktuelle strategische Notlage, einschließlich der Varianten der Tomahawk-Rakete, der unterschiedlichen Eigenschaften von Langstreckenraketen und der Geschichte der Rüstungskontrolle bis hin zu dem, was wir heute tun müssen. Zu den grundlegenden Punkten seiner Diplomatie erklärte Ritter: „Russland wird sich nicht auf ein Abkommen zur strategischen Rüstungskontrolle mit einer Nation einlassen, die die strategische Niederlage Russlands anstrebt.“
Inhalt
STRATEGISCHE KRIEGSGEFAHR
- Trump weicht der Frage nach Tomahawk-Langstreckenraketen für die Ukraine aus
- New York Times: Trump hat die diplomatischen Kanäle zu Venezuela geschlossen
- Merkel äußert sich zur Notwendigkeit diplomatischer Kontakte mit Putin
- TASS: Polen verlegt 5.000 Soldaten an seine Grenzen und bedroht damit Kaliningrad
NEUES PARADIGMA
- „Moskauer Format“-Gruppe trifft sich zu Gesprächen über die Sicherheit Afghanistans und gemeinsame Wirtschaftsinitiativen
ZUSAMMENBRUCH DES IMPERIALEN SYSTEMS
- „Indirekte Gespräche“ über Gaza gehen weiter; Hamas stellt Bedingungen für Freilassung von Geiseln
- Krisengeschütteltes Argentinien „auf dem Deck der Titanic“
- Großbritannien bereitet angeblich inszenierte Vorfälle vor, um Russland die Schuld zu geben
- Britische Königsfamilie setzt sich für die Ukraine-Kriegspolitik ein
WISSENSCHAFT UND TECHNOLOGIE
- Rosatom wirbt auf der African Energy Week in Kapstadt für schwimmende Reaktoren