Wirtschaft und Ideen: Der Geist von Bandung

Im Vorwort zu seinem bahnbrechenden Buch „Die nächsten fünfzig Jahre der Erde“ aus dem Jahr 2005 schrieb Lyndon LaRouche:
„Die einzige Lösung für diesen Aspekt der Krise besteht darin, das internationale Währungs- und Finanzsystem unter eine missionsorientierte Partnerschaft souveräner nationaler Regierungen zu stellen. Die Wiederaufnahme des Bretton-Woods-Systems, wie es von Präsident Franklin Roosevelt vorgeschrieben wurde, ist das Modell für die einzigen Maßnahmen, die den Zusammenbruch kurzfristig stoppen und eine dauerhafte Lösung für die unmittelbar kommenden Generationen bieten können.“
LaRouche schloss: „Es gibt keinen Ausweg aus dem bevorstehenden Absturz der gesamten Welt in ein neues dunkles Zeitalter, wenn wir nicht der Tatsache Rechnung tragen, dass alle allgemein anerkannten monetären und finanziellen Theorien, wie sie beispielsweise heute in Europa und Amerika gelehrt und praktiziert werden, nicht nur wissenschaftlich absurd und inkompetent sind, sondern auch ein bösartiges ideologisches Hindernis für jede Reform darstellen, die es einer Volkswirtschaft ermöglichen könnte, lebend aus der herannahenden Krise hervorzugehen.“
LaRouche sah vor zwei Jahrzehnten erstaunlich präzise die Verlagerung des Schwerpunkts der Realwirtschaft der Welt in den asiatisch-pazifischen Raum voraus – „die kommende eurasische Welt“.
Diese Vision der nächsten 50 Jahre der Erde wird das Thema des 5. Panels der Konferenz des Schiller-Instituts am 24. und 25. Mai sein, auf dem führende Mitglieder der internationalen LaRouche-Jugendbewegung sprechen werden.
Die globale tektonische Verschiebung, die LaRouche vor zwei Jahrzehnten voraussah, ist in vollem Gange. Celso Amorim, der Chefberater des brasilianischen Präsidenten Lula da Silva, erklärte in einem Interview offen: „China verfügt heute über Ressourcen für Investitionen im Ausland, die die Vereinigten Staaten nicht haben. Das ist eine pragmatische Frage. China bietet Brasilien heute mehr Chancen und weniger Risiken.“
Amorim äußerte sich anläßlich des Besuchs einer hochrangigen chinesischen Delegation in Brasilien, die die Aussichten für den Bau einer Transozeanischen Eisenbahn von der brasilianischen Atlantikküste zum peruanischen Pazifikhafen Chancay untersucht – ein Infrastruktur-Großprojekt, das von der Wall Street und der City vehement abgelehnt wird. Lula wird nach Moskau zu den Feierlichkeiten zum 80. Jahrestag des Sieges über den Faschismus am 9. Mai reisen und dort mit Präsident Putin zusammentreffen. Danach wird Lula nach Peking reisen und Präsident Xi Jinping treffen, wobei wichtige bilaterale Abkommen unterzeichnet werden sollen. Lula tut dies trotz oder vielleicht gerade wegen des massiven Drucks aus Washington und London, nicht mit Russland oder China zu kooperieren.
Präsident Xi hat gerade eine Asienreise beendet, die der Vorbereitung auf die erwarteten globalen Turbulenzen durch US-Zölle und andere politische Katastrophen diente. Malaysias Premierminister Anwar Ibrahim griff nach seinem Treffen mit Xi am 16. April die Tendenz zum „wirtschaftlichen Tribalismus“ an und erklärte erzürnt, Malaysia werde trotz des internationalen Drucks nicht mit China brechen.
LaRouches Warnungen und Vorschläge aus dem Jahr 2005 sind aktueller denn je. Unter dem Titel „Wirtschaft und Ideen“ schrieb er in seinem Vorwort: „Die Welt steht derzeit am Rande einer Finanzkrise, wie sie noch niemand erlebt hat, die nun die gesamte Welt in ein neues dunkles Zeitalter zu stürzen droht.“ Noch könne man die Weltwirtschaft retten, doch das erfordere abrupte, radikale Maßnahmen, u.a. eine Arbeitsbeziehung zwischen dem Westen und der „kommenden eurasischen Welt“, um gemeinsam die Erde und das Sonnensystem zu entwickeln.
Inhalt
NEUES PARADIGMA
- „Ist Bandung 2.0 möglich?“ Valdai-Club trifft sich zum 70. Jahrestag der Bandung-Konferenz
- Lula-Berater: China kann dem Globalen Süden mehr bieten als die USA
- Russland und Katar schließen 2-Milliarden-Dollar-Abkommen über Investitionsplattform
- Russland streicht Afghanistan von Terrorliste, Projekte sollen fortgesetzt werden
ZUSAMMENBRUCH DES IMPERIALEN SYSTEMS
- Steht die Welt vor einem finanziellen Trump-Schock wie dem Nixon-Schock von 1971?
- China beruft UN-Sondersitzung ein, um US-Zölle zu verurteilen
- Israelische Zeitung: Die Welt muss Israel zwingen, das Aushungern von Gaza zu beenden
STRATEGISCHE KRIEGSGEFAHR
- Russland warnt Deutschland vor Lieferung von Taurus an die Ukraine
- Rubio drängt nach Treffen in Paris auf die britische Linie
- Russische Sprecher verurteilen europäische Sabotage der Friedensverhandlungen