Es ist wie bei einer Wette: Wenn man immer weiter blufft und die Drohungen verdoppelt und verdreifacht, wird sich der Gegner früher oder später beugen müssen. Realität oder Hirngespinst?

Das Europäische Parlament hat heute mit überwältigender Mehrheit dafür gestimmt, Kiew die volle Kontrolle über den Einsatz westlicher Langstreckenraketen gegen Russland, die größte Atommacht der Welt, zu übertragen. Die Resolution enthält 23 weitere Handlungsaufforderungen, die darauf abzielen, Russland mit Sanktionen zu brechen, seine Gelder zu beschlagnahmen, die deutschen Taurus-Raketen den britischen, französischen und amerikanischen Raketen hinzuzufügen und so weiter. Aber letztlich geht es um die nukleare Konfrontation: Alles auf eine Karte setzen und sehen, ob Moskau zurückschreckt.

In seiner Ansprache gestern Abend stellte Selenskij seinen lang erwarteten „Siegesplan“ vor, in dem sich alles, wie erwartet, um den Einsatz westlicher Langstreckenraketen gegen Russland dreht. Selenskij nannte keine Details, sondern verkündete lediglich, dass alles perfekt geplant sei und die Alliierten nur noch mit der Umsetzung des Masterplans beginnen müssten.Während der unvermeidliche Zusammenbruch der ukrainischen Bodentruppen immer näher rückt, der Westen nicht in der Lage ist, ausreichend Munition zu produzieren, die letzten ukrainischen Reserveeinheiten für ein PR-Spektakel in der Grenzregion Kursk eingesetzt werden usw., fällt dem EU-Parlament nichts Besseres ein, als die provokativen Drohungen zu verdoppeln und zu verdreifachen.

Auch die gegenwärtige israelische Regierung hat keine andere Wahl als den permanenten Krieg. Die Radikalen von „Eretz Yisrael“ („Groß-Israel“) weiten ihren Bevölkerungskrieg gegen die Palästinenser in Gaza nun auf den Libanon aus. Die Jerusalem Post berichtet, dass sich die israelische Militärführung auf eine Bodeninvasion im Libanon vorbereite. Zunächst will Israel einen Gegenschlag der Hisbollah und/oder Beiruts provozieren und verstärkt zu diesem Zweck seine Provokationen. Wenn die Sprengung von Pagern im Libanon am 17. September mit Tausenden Verletzten im ganzen Land nicht den gewünschten Erfolg hat, dann werden eben mehr Luftangriffe geflogen. Dieses brutale Vorgehen lässt sich nicht mit „bösen Ukrainern“ oder „bösen Israelis“ erklären. Der eigentliche Wahnsinn ist die obszön ausgeweitete Finanzderivateblase und der kranke Wahn, der an den internationalen Handelsplätzen und in den Londoner Privatclubs herrscht. Welche andere Logik steckt z.B. hinter der Gründung von „Bad Banks“, die die wertlosen Schrottpapiere aus der letzten Runde haltloser Spekulation absichern sollen? Ob es darum geht, die Finanzblase noch weiter aufzupumpen, eine noch größere Drohkulisse aufzubauen, die Staatsverschuldung um weitere Billionen zu erhöhen oder zu einer stärkeren Droge zu wechseln, den Bluff zu verdoppeln – es geht nie gut aus. Die Situation verlangt eindeutig nach einer Intervention vernünftiger Kräfte.

Der Name für Frieden ist wirtschaftliche Entwicklung – nicht Geld, sondern realwirtschaftliche Entwicklung. Und das erfordert, in den Nachbarn auf unserer großen Welt, die vielleicht nicht genauso aussehen oder sprechen wie man selbst, die Menschlichkeit zu finden. Ein einfaches Beispiel dafür, wie das funktioniert, ist der „Oasenplan“.

Die wöchentlichen Konferenzen der Internationalen Friedenskoalition (IPC) in diesem Jahr sind ein aktives Modell für den Weg in die Zukunft. Überzeugen Sie sich selbst. Auf der Webseite des Schiller-Instituts gibt es ein Video der 67. Sitzung vom vergangenen Freitag und einen Link für die Teilnahme an den Freitagsversammlungen der IPC.

Inhalt

STRATEGISCHE KRIEGSGEFAHR

• Wolodin: Keine Illusionen, das Europäische Parlament will den Atomkrieg
• Selenskijs „Siegesplan“ konzentriert sich auf Langstreckenraketen, um Russland zu besiegen
• War der Angriff auf russisches Waffenlager Teil von Selenskijs „Siegesplan“?
• Terroristen weiten Angriffe auf Malis Hauptstadt Bamako aus
• China sanktioniert US-Firmen wegen Waffenverkäufen an Taiwan
• Zweite Welle von explodierenden Kommunikationsgeräten trifft den Libanon

NEUES PARADIGMA

• Prof. Georgy Toloraya: Wir brauchen einen „Rat der Weisen“

DEUTSCHLAND

• „Taurus“-Problematik ist Hindernis für Zusammenarbeit von BSW und CDU
• Aktuelle Umfrage in Brandenburg sieht AfD in Führung
• Strafanzeige gegen Grünen-Politiker wegen Einsturz der Carolabrücke

WISSENSCHAFT UND TECHNOLOGIE

• Chinas Bericht über die ersten Gesteinsproben von der Rückseite des Mondes