Wir stehen am Scheideweg: Diplomatie oder Dritter Weltkrieg
Wir stehen am Scheideweg zweier schrecklicher und unnötiger Konflikte: Ukraine und Südwestasien. Wird es die Diplomatie sein oder der kurze Weg zum Dritten Weltkrieg?
In der Ukraine widerlegt die militärische, wirtschaftliche und soziale Lage vor Ort die Behauptung, die Ukraine könne über Russland „siegen“, wie es der Westen kollektiv fordert. Fahnenflucht von Soldaten, verlorenes Territorium, zerstörte Ausrüstung und nicht mehr funktionierende grundlegende Wirtschaftssektoren sind die sich verschlechternden Merkmale der Situation. Dennoch hat der amtierende Präsident Wolodymyr Selenskij gestern eine Blitztour durch die europäischen Hauptstädte – Paris, Rom, London – beendet, um für seinen „Siegesplan“ zu werben. Es wird so getan, als sei das realistisch. In jeder seiner Besuchsstationen gab es dissoziierte Äußerungen über einen möglichen Sieg über Russland. Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni sprach unbekümmert davon, im Jahr 2025 in Rom eine Konferenz zum Wiederaufbau der Ukraine auszurichten! Gestern traf sich Selenskij in London mit Premierminister Keir Starmer und dem neuen NATO-Generalsekretär Mark Rutte, der triumphierend davon sprach, wie die NATO Russland auf jeden Fall besiegen könne.
Am 14. Oktober treffen sich die Außenminister der Europäischen Union in Brüssel, um über die Bereitstellung von mehr Militär- und Energiehilfe für die Ukraine zu beraten. Am 17. und 18. Oktober treffen sich die NATO-Verteidigungsminister in Brüssel, um weitere Militärhilfe zu beschließen.
In der Zwischenzeit steht die Frage im Raum: Werden die Vereinigten Staaten der Ukraine die formelle Erlaubnis erteilen, Langstreckenwaffen gegen Ziele tief in Russland einzusetzen, und damit Präsident Putins klare Aussage in Frage stellen, dass sich die NATO dann im Krieg mit Russland befindet? Berichten zufolge widersetzt sich das US-Militär glücklicherweise dieser Entscheidung, die vom verrückten Flügel des US-Außenministeriums und des Nationalen Sicherheitsrats der Biden-Administration unterstützt wird. Doch Widerstand ist keine Rettung. Eine entscheidende Wende gegen den Wahnsinn des Krieges ist notwendig.
In Südwestasien steht die Frage im Raum: Wird Netanjahus wahnsinnige israelische Armee den Iran bombardieren, was Vergeltung und den Einsatz der US-Streitkräfte nach sich ziehen und bis zur nuklearen Vernichtung eskalieren würde? Die israelischen Streitkräfte wüten weiter und bombardieren Gaza und den Südlibanon. Seit Mittwoch, dem 9. Oktober, haben israelische Streitkräfte drei Einrichtungen der Vereinten Nationen im Libanon beschossen, die von der Interimstruppe der Vereinten Nationen im Libanon (UNIFIL) betrieben werden. Sie trafen gezielt einen UNIFIL-Beobachtungsturm in der Küstenstadt Naqoura und verletzten zwei indonesische Blauhelmsoldaten.
Der ehemalige UN-Waffeninspekteur Scott Ritter sagte heute auf dem Treffen der Internationalen Friedenskoalition: „Wir waren noch nie so nah an der nuklearen Katastrophe wie heute“. Ritter wies darauf hin, dass die nukleartechnischen Fähigkeiten des Iran bedeuteten, dass es „kein großer technologischer Sprung sei, eine Vorrichtung für spaltbares Material fertig zu haben,“ so dass der Iran in sehr kurzer Zeit „eine Atomwaffe“ herstellen könnte. Israel habe Atomwaffen, worüber niemand spreche. Und vor allem sei der Iran strategisch mit dem BRICS-Mitglied Russland verbunden.
Das persönliche Treffen zwischen dem iranischen Präsidenten Masoud Peseschkian und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin bei einer Konferenz in Aschgabat, Turkmenistan, hat dies heute deutlich gemacht. Die Bilder ihrer Herzlichkeit – es war ihr erstes Treffen – und ihre Worte der Freundschaft und des gegenseitigen Engagements machen jedem, der bei Verstand ist, klar, dass ein Angriff auf den Iran ein Angriff auf Russland ist und gestoppt werden muss. Aber die globale Kriegspartei NATO macht weiter und unterstützt Netanjahu und den Völkermord der israelischen Streitkräfte.
Die Internationale Friedenskoalition, die sich heute zum 71. Mal in Folge traf, hörte Ritters Bericht über den Iran und eine strategische Einschätzung von Helga Zepp-LaRouche, Leiterin des Schiller-Instituts und Gründerin der IPC. Wir haben es mit „zwei Pulverfässern“ zu tun, die kurz davor stehen, in einem Atomkrieg zu explodieren, betonte sie. und rief zu einer breiten Mobilisierung auf, um auf die Gefahr aufmerksam zu machen, die sie als höchste Alarmstufe“ bezeichnete. Das Schiller-Institut wird den Videobericht und das Transkript von Scott Ritters Rede verbreiten.
Die Mobilisierung in Europa und den USA gestaltet sich schwierig, ist aber besonders notwendig. Ein bemerkenswerter Weckruf kam gestern von der amerikanischen Zeitschrift Newsweek, worin ein Exklusivartikel mit einem Interview mit dem ehemaligen russischen Botschafter in den USA, Anatoli Antonow, erschien. Der Artikel stammt von Tom O‘Connor, dem stellvertretenden Chefredakteur für Außenpolitik bei Newsweek, und trägt die Überschrift: „Exklusiv: Russischer Botschafter verlässt USA mit Warnung vor ,nuklearer Katastrophe’.“ Antonow wird mit den Worten zitiert: „Washington setzt eine gefährliche Diskussion über die Möglichkeit fort, den Ukrainern zu erlauben, mit westlichen Langstreckenraketen tief in russisches Territorium einzudringen. … Sie weigern sich, die klaren Warnungen des Präsidenten der Russischen Föderation zu berücksichtigen, dass ein ,grünes Licht‘ für solche Angriffe eine direkte Verwicklung der NATO in den Konflikt bedeuten würde, mit allen Konsequenzen, die sich daraus für uns ergeben.“
Inhalt
STRATEGISCHE KRIEGSGEFAHR
- Israelische Armee greift die UN-Friedenstruppe im Libanon an
- NATO-Generalsekretär Rutte: Putins Warnungen vor Kriegsgefahr ignorieren
- NATO-Übung simuliert taktischen Atomkrieg
NEUES PARADIGMA
- Russischer und iranischer Präsident treffen sich und kündigen enge Zusammenarbeit an
- BRICS-Finanzministertreffen erhält Bericht über neues Zahlungssystem
USA UND KANADA
- Israel tötet mit Pagern? US-Handelsministerium verbietet chinesische und russische Autoteile
- Newsweek: Beziehungen zwischen den USA und Russland stehen kurz vor einer „nuklearen Katastrophe“
ZUSAMMENBRECHENDES IMPERIALES SYSTEM
- Orban: Die EU plant Regimewechsel in Ungarn
GESCHICHTE UND KULTUR
- Kämpfer für nukleare Abrüstung Nihon Hidanyo erhält Friedensnobelpreis
LAROUCHE-BEWEGUNG
- Internationale Friedenskoalition: „Es ist besser, wenn die Menschen schlaflose Nächte haben und anfangen zu denken“