Wider Kriegsgeheul und Gesetzlosigkeit
Die Kriegsgesänge in Europa werden um so lauter, je mehr seine strategischen Fähigkeiten schwinden. Jenseits aller Parolen bleibt die entscheidende Frage unbeantwortet: Können die EU oder die NATO ohne die Vereinigten Staaten überhaupt Krieg gegen Russland führen? Nicht bloß sanktionieren und eine feindselige Haltung einnehmen? Die Antwort wird für Militärstrategen und auch für die Öffentlichkeit immer offensichtlicher: Nein. Diese Realität steckt hinter der eskalierenden Hysterie: Wenn Washington nicht mitzieht, fliegt der Bluff auf.
Die Panik äußert sich nun auch in einer Form, die man sonst aus dem Mittelalter kennt: Journalisten, Analysten und Ex-Geheimdienstlern, die sich der vorgegebenen Linie verweigern, werden mit Sanktionen die Lebensgrundlagen entzogen. Wie der Europaparlamentarier Michael von der Schulenburg erklärt, ist dies eine Rückkehr zu einer mittelalterlichen Logik, in der Andersdenkende für vogelfrei erklärt werden, weil sie sich der feudalen Politik aus Brüssel und London widersetzen. Die Botschaft soll nicht nur Kritiker von heute zum Schweigen bringen, sondern auch die Denker von morgen durch Terrorisierung zum Gehorsam zwingen.
„Wenn der Friede keine gelebte Wirklichkeit ist, die es zu bewahren und zu pflegen gilt, dann macht sich Aggressivität sowohl im privaten als auch im öffentlichen Leben breit“, sagt Papst Leo in seiner Ansprache zum Weltfriedenstag am 1. Januar, in der er sich gegen die fanatische Aufrüstung der NATO und der EU wendet.
Doch während die europäischen Institutionen auf Repression und Eskalation setzen, gibt es auch Anzeichen für Realismus. Der russische Unterhändler Kirill Dmitriew trifft sich mit Steve Witkoff und Jared Kushner in Florida. Und die US-Geheimdienstkoordinatorin Tulsi Gabbard beschuldigt öffentlich die EU, die NATO und die Medien, Propaganda zu betreiben, um einen direkten Krieg zwischen den USA und Russland zu erzwingen.
Die Kriegstreiber in Europa sitzen in der Falle. Weil ihnen die Fähigkeiten fehlen, einen Krieg gegen Russland zu führen, sie aber auch nicht bereit sind, von ihren Forderungen abzurücken, entscheiden sie sich für Zensur, anstatt sich mit ihrem Scheitern auseinanderzusetzen. Aber Bürger und Institutionen außerhalb dieses gescheiterten Konsenses haben die Fähigkeit und die Verantwortung, sich gegen die katastrophalen Kosten des Krieges zu stellen und auf einem Neuen Paradigma zu bestehen.
Ob die Kriegspolitik der NATO und der Anglo-Europäer schließlich unter ihren eigenen Widersprüchen zusammenbricht und eine Wende kommt, oder ob sie die Welt mit sich in den Abgrund reißen, könnte von den Maßnahmen abhängen, die in den kommenden Tagen ergriffen werden.
Die Beschlagnahmung eines Öltankers durch die USA, der mit Venezuela Handel trieb und nicht unter Sanktionen stand, zeigt, dass die US-Regierung zwar eine nützliche Sichtweise zur Lösung des Konflikts mit Russland haben mag, aber eine ähnliche Gefahr bestehen bleibt: dass die Ausübung von Macht außerhalb des Gesetzes und gegen die Vernunft zur Normalität erhoben wird.
Es wird höchste Zeit, dass die transatlantische Welt ihren Rückfall ins Mittelalter umkehrt und sich dem wachsenden Neuen Paradigma für gemeinsame Entwicklung und für wirtschaftlichen, kulturellen und wissenschaftlichen Fortschritt anschließt!
Inhalt
STRATEGISCHE KRIEGSGEFAHR
- Papst kritisiert Aufrüstung der NATO
- Netanjahu wird zu Trump reisen, um Krieg gegen den Iran zu fordern
- Israelische Angriffe auf Gaza gehen weiter
- Angespannter Mercosur-Gipfel in Brasilien, Abkommen mit der EU scheitert
- Erste Berichte über amerikanisch-russische Gespräche in Miami
USA UND KANADA
- Tulsi Gabbard kritisiert britische Kriegspropaganda
- 6-Milliarden-Dollar-Geschäft von Trumps Social Media-Unternehmen zur Kernfusion
NEUES PARADIGMA
- Putin fordert neue Sicherheitsarchitektur
ZUSAMMENBRECHENDES IMPERIALES SYSTEM
- USA beschlagnahmen weiteren venezolanischen Öltanker
- Von der Schulenburg: Die EU fällt zurück in mittelalterliche Gesetzlosigkeit
- Schweizer Publikation: Sanktionen gegen Baud sind ein Signal