Waffenstillstand oder nur eine Pause im Countdown zum Dritten Weltkrieg?

Am Wochenende forderte der Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA, Rafael Grossi, im US-Fernsehen, dass der Iran internationale Inspektionen der Atomanlagen zulässt, die die USA am 21. Juni massiv bombardiert hatten. Das iranische Atomprogramm habe den Angriff möglicherweise überstanden. „Wenn wir diese Klarstellung nicht erhalten, wird das weiter wie ein Damoklesschwert über uns hängen.“ Das war eine Anspielung darauf, dass Israel und die USA mit weiteren Angriffen drohen.
Die iranische Regierung lehnt Grossis Forderung strikt ab, bis „die Sicherheit unserer nuklearen Aktivitäten gewährleistet ist“. Außenminister Araghchi nannte Grossis Vorschlag „sinnlos und möglicherweise sogar böswillig“.
Ebenfalls am Wochenende flog Russland die bislang größten Luftangriffe auf die Ukraine, u.a. mit Kinschal-Hyperschallraketen, während es am Boden im Donbass erhebliche Fortschritte erzielte.
Gibt es einen Zusammenhang zwischen den Entwicklungen an diesen beiden Kriegsschauplätzen, die beide schneller zu einem umfassenden thermonuklearen Krieg eskalieren können, als die meisten Menschen sich eingestehen wollen?
Vor dem Internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg antwortete Präsident Putin am 19. Juni auf eine Frage zu möglichen russischen Kampfhandlungen zur Verteidigung des Iran: „Irgendeine Art von Kampfhandlungen beginnen, ist es das? Wir führen bereits Kampfhandlungen gegen diejenigen, die wir als Gegner der von uns vertretenen Ideen betrachten und die eine Bedrohung für die Russische Föderation darstellen.“ Diese Gegner stünden „weit hinter der Frontlinie“ und „sind im Grunde genommen die gleichen Kräfte – beim Iran und im Falle Russlands“.
Wie also können beide Krisen gleichzeitig gelöst werden? Wie kann man die Ursache des Krieges beseitigen?
Regelmäßige Leser dieses Nachrichtenbriefs kennen die wiederholte Forderung der Gründerin des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche: Wir brauchen eine neue internationale Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur, die den Sicherheits- und Entwicklungsbedürfnissen aller Nationen gerecht wird.
Weniger bekannt sind wahrscheinlich die Äußerungen Präsident Putins vom 7. November 2024 im Valdai-Diskussionsclub in Sotschi, die in die gleiche Richtung gehen:
„Der Aufstieg von Nationen und Kulturen, die aus dem einen oder anderen Grund bisher am Rande der Weltpolitik standen, bedeutet, dass ihre eigenen Vorstellungen von Recht und Gerechtigkeit eine immer wichtigere Rolle spielen. Sie sind vielfältig. Das mag den Eindruck von Zwietracht und vielleicht sogar Kakophonie erwecken, aber das ist nur die Anfangsphase. Ich bin der festen Überzeugung, dass das einzig mögliche neue internationale System ein polyphones System ist, in dem viele Töne und viele musikalische Themen zusammen erklingen und eine Harmonie bilden. Wenn Sie so wollen, bewegen wir uns auf ein Weltsystem zu, das eher polyphon als polyzentrisch sein wird, in dem alle Stimmen gehört werden und vor allem gehört werden müssen. Diejenigen, die es gewohnt sind, solo zu singen, und dies auch weiterhin tun wollen, müssen sich jetzt an die neuen ,Partituren’ gewöhnen.“
Inhalt
STRATEGISCHE KRIEGSGEFAHR
- Russland fliegt bisher größte Luftangriffe auf ukrainische Ziele
- Iran lehnt IAEO-Inspektionen ab
- Lawrow: Der kollektive Westen kann Russland keine strategische Niederlage zufügen
- Sacharowa: Westen bringt absichtlich Nachfahren von Nazis an die Macht
- Haaretz: „IDF-Soldaten erhalten Befehl, auf Gazaner zu schießen, die Lebensmittel holen“
- NATO will unglaubliche Summen für Aufrüstung ausgeben
USA UND KANADA
- Trump fordert erneut Einstellung des Verfahrens gegen Netanjahu
- Insolvenzen in den USA steigen sprunghaft an
ZUSAMMENBRECHENDES IMPERIALES SYSTEM
- Iranischer Präsident: Atomwaffensperrvertrag durch Angriffe der USA und Israels „irreparabel untergraben“
WISSENSCHAFT
- Israelischer Wissenschaftler äußert Hoffnung auf Zusammenarbeit zwischen Israel und Iran
- Fünf afrikanische Länder könnten sich am Bau eines Atomreaktors auf dem Mond beteiligen