Der Westen ist mit der Geopolitik verheiratet – Zeit für eine Scheidung
Das Timing für die von London angeführte „Koalition der Willigen“ und ihren unstillbaren Drang nach einem immerwährenden Krieg, um Russland eine strategische Niederlage beizubringen, hätte nicht ungünstiger sein können.
In den frühen Morgenstunden des 19. Dezembers, nach 16 Stunden zermürbender Verhandlungen, konnten sich die in Brüssel versammelten EU-Staats- und Regierungschefs nicht auf einen Vorschlag einigen, der darauf abzielte, Russlands derzeit auf belgischen Bankkonten eingefrorene Auslandsguthaben in Höhe von 300 Milliarden Dollar zu konfiszieren. Der Plan sah vor, mit diesen Geldern eine weitere Runde des NATO-Krieges der Ukraine gegen Russland zu finanzieren. Doch der Raubzug schlug fehl – zumindest vorerst.
Kurz nach dem EU-Fiasko zog auch die britische Regierung ihre früheren Drohungen zurück, die russischen Vermögenswerte zu enteignen. Die Financial Times zitierte einen britischen Regierungsbeamten, der zurückruderte und sagte: „Ohne internationale Partner werden wir nichts unternehmen.“
Was den Zeitpunkt für die von London angeführte Kriegsmaschinerie besonders ungünstig machte, war, dass nur wenige Stunden danach die jährliche Pressekonferenz des russischen Präsidenten Wladimir Putin in Moskau begann, die diesmal 4,5 Stunden dauerte. Tatsächlich meldete sich die Moderatorin Jekaterina Beresowskaja gleich zu Beginn der Veranstaltung, um zu verkünden: „Herr Putin, liebe Kollegen, wenn ich darf, ich habe wichtige Neuigkeiten für unser Land, aktuelle Nachrichten. Es wurde berichtet, dass die Versuche Brüssels, unser Vermögen zu beschlagnahmen, gescheitert sind.“ Putin antwortete: „Das geschieht ganz offen. Daher handelt es sich um Raub. Warum haben sie keinen Erfolg? Weil die Folgen für die Räuber schwerwiegend sein werden.“
Putin erklärte weiter: „Dies ist nicht nur ein Schlag für ihr Image, sondern auch das gesamte Vertrauen in den Euroraum wird untergraben… [Andere Länder] werden beobachten, was geschieht – das tun sie bereits, und sie werden Misstrauen, Zweifel und Befürchtungen entwickeln. Was, wenn ihnen dasselbe passiert? … Abgesehen von Imageverlusten wird es direkte finanzielle Verluste im Zusammenhang mit der aktuellen Finanzarchitektur geben,“ warnte Putin.
Der Zeitpunkt des Scheiterns in Brüssel war für London auch deshalb äußerst ungünstig, da die persönlichen Vertreter von Präsident Donald Trump und Präsident Putin – die Amerikaner Steve Witkoff und Jared Kushner sowie der Russe Kirill Dmitrijew – am 20. und 21. Dezember zwei Tage lang in Florida zusammenkommen werden, um über den Stand der Ukraine-Gespräche zu beraten und zu versuchen, die Verhandlungen im Rahmen des Gipfeltreffens von Anchorage, Alaska, am 15. August zu halten. London und die EU haben alles in ihrer Macht Stehende getan, um dieses Format zu unterlaufen und den Krieg am Laufen zu halten, aber nach dem Scheitern in Brüssel werden sie kaum noch „einen Platz am Tisch“ verdienen.
Das Ergebnis der Gespräche in Florida ist jedoch ungewiss, ebenso wie die anhaltende Drohung von Präsident Trump, direkte militärische Maßnahmen gegen Venezuela zu ergreifen. Das Gleiche gilt für den Völkermord in Gaza und die Drohungen, China durch die Aufrüstung Taiwans „in Schach zu halten“.
Nur durch eine Veränderung des gesamten internationalen Systems, das sich der Geopolitik verschrieben hat, als wäre dies irgendwie der natürliche Zustand der Menschheit, können dauerhafte Lösungen für alle Menschen in allen Nationen gefunden werden. Wie Helga Zepp-LaRouche in ihrer Rede vor der 133. wöchentlichen Sitzung der Internationalen Friedenskoalition argumentierte:
„Die Propagandaabteilung der NATO hat ein absolut unglaubliches PR-Video veröffentlicht, in dem behauptet wird, Krieg sei für immer Teil der Natur des Menschen – was ich als ein inakzeptables, bestialisches Menschenbild entschieden ablehne. Das ist Propaganda und nicht die Realität. Ich habe dies zum Anlass genommen, um zu fordern, die NATO durch eine neue Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur zu ersetzen, die die Interessen jedes einzelnen Landes auf dem Planeten berücksichtigen muss, damit sie funktionieren kann. Wir müssen unbedingt einen anderen Ansatz in der internationalen Politik verfolgen – ein neues Paradigma, das die Geopolitik überwindet, da die Geopolitik im 20. Jahrhundert zweimal Ursache für einen Weltkrieg war. Wenn wir diesen Wahnsinn nicht beenden, könnte es sein, dass wir am Ende überhaupt keine Menschheit mehr haben, weil wir alle tot sein werden.“
Inhalt
STRATEGISCHE KRIEGSGEFAHR
- Der groß angelegte Diebstahl russischer Vermögenswerte ist gescheitert
- Dmitrijew: Merz und Von der Leyen haben versagt, sie sollten zurücktreten
- Financial Times erfreut über die Aussicht eines Militärschlags gegen Venezuela
- Lukaschenko warnt Trump vor einem Krieg mit Venezuela
ZUSAMMENBRECHENDES IMPERIALES SYSTEM
- Putin warnt vor Gefahr für das internationale Finanzsystem durch Diebstahl russischer Vermögenswerte
- Putin bewertet die wirtschaftliche Leistung Russlands
- Schweizer Debatte über „Too Big to Fail“
- Bundesregierung zum Fall Jacques Baud
- In Bolivien explodieren Arbeiter- und Bauernproteste gegen die von den USA diktierte Sparpolitik
- Drittes Russland-Afrika-Partnerschaftsforum in Kairo