Ideen, nicht „Deals“, werden die Geschichte verändern

Ideen, nicht „Deals“, werden die Geschichte verändern
Ideen, nicht „Deals“, werden die Geschichte verändern. Russlands Präsident Vladimir Putin, Pressekonferenz am 10. Oktober. Quelle: kremlin.ru

Der mit Händen greifbare Zusammenbruch der einst so mächtigen atlantischen Eliten, der sich uns mit dem Absturz der „Regierungen“ in Frankreich und Großbritannien und dem etwas langsameren Zerfall in Deutschland in den grellsten Farben zeigt, nimmt immer tragischere – und manchmal tragikomische – Ausmaße an. Es scheint, dass den „Eliten“ ihre eigene Unfähigkeit nicht einmal mehr peinlich ist, ganz zu schweigen von einem Verständnis dafür, „wie tief wir gesunken sind“. Angesichts der tiefgreifenden Veränderungen in Südwestasien und auf dem militärischen Schauplatz in der Ukraine bedeuten die Umwälzungen in der realen Welt das Ende der prätentiösen Vorstellungen von Geopolitik, die einst Henry Kissinger im Dienste des Britischen Empire vertrat (wie er es in seiner berüchtigten Rede am 10. Mai 1982 im Londoner Chatham House beschrieb). Der Besuch von US-Präsident Donald Trump bei König Charles III. vom 16. bis 18. September war eine tragikomische Erinnerung daran, dass Staatskunst aus „profunden Ideen“ besteht und nicht aus „Deals“ mit Seiner/Ihrer Satanischen Majestät.

Wie wichtig ist es, solche profunden Ideen der Weltpolitik zu verstehen? Präsident Wladimir Putin benutzte am 2. Oktober auf der Tagung des Valdai-Clubs politische Formulierungen wie diese: „Was wir hier brauchen, ist eine Philosophie der Komplexität – etwas Ähnliches wie die Quantenmechanik, die klüger und in gewisser Weise komplexer ist als die klassische Physik … Schließlich sind lineare einseitige Lösungen unmöglich, während nichtlineare und multilaterale Lösungen eine sehr ernsthafte, professionelle, unparteiische, kreative und manchmal unkonventionelle Diplomatie erfordern.“ Gibt es auch nur eine Person in der Führung in Washington, Paris oder London, die das verstanden hat?

Wie wichtig sind solche Ideen für unser aller Überleben und für die Zukunft unseres Planeten? Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte am 12. Oktober zu einem möglichen Einsatz von Tomahawk-Raketen aus der Ukraine gegen Russland, der nur mit entsprechender Unterstützung der USA denkbar ist: „Stellen Sie sich vor: Eine Langstreckenrakete wird abgefeuert und fliegt auf uns zu, und wir wissen, dass sie atomar sein könnte. Was sollte die Russische Föderation denken? Wie sollte Russland reagieren? Militärische Experten in Übersee sollten das verstehen.“ Und Sie persönlich sollten es auch verstehen!

Der Atomwaffenexperte Ted Postol sprach am 10. Oktober auf einer Veranstaltung des Schiller-Instituts in Berlin und betonte: „Wenn man einmal in diesem Spiel ist, hat man keine Wahl mehr. Man kann nicht sagen: ‚Lasst uns aufhören‘. Denn man weiß nicht, ob der Gegner nicht eskalieren wird, bevor man aufhört.“ Sobald ein einziger Atomsprengkopf eingesetzt wird, egal wie „taktisch“, würde die Lage innerhalb von fünf Tagen so eskalieren, dass innerhalb einer Woche der größte Teil der Menschheit in einem unkontrollierbaren Konflikt ausgelöscht wäre.

Aber beachten Sie, was Wladimir Putin weiter sagte: „Ich bin überzeugt, dass wir eine Art Renaissance erleben werden, eine Wiederbelebung der hohen diplomatischen Kunst. Ihr Wesen liegt in der Fähigkeit, in einen Dialog zu treten und Vereinbarungen zu treffen, sowohl mit Nachbarn und gleichgesinnten Partnern als auch – was nicht weniger wichtig, aber schwieriger ist – mit Gegnern.“ Wer unter den Atlantikern ist noch nüchtern oder philosophisch versiert genug, um solche tiefergehenden Konzepte zu verstehen? Hier liegt die Rolle von EIR.

Illusionen zerplatzen. Palästinensische Sprecher haben angekündigt, „Vizekönig Tony Blair“ wäre als neuer Herrscher über Gaza und Westjordanland nicht willkommen. Präsident Trumps Gesandter Steve Witkoff sprach am Samstagabend vor bis zu 500.000 Israelis und erlebte dies: „Teile der riesigen Menschenmenge bei einer Kundgebung für die Geiseln in Tel Aviv am Samstagabend brachen bei der Erwähnung des Namens Benjamin Netanjahu in laute Buhrufe aus und unterbrachen wiederholt die Lobeshymnen des US-Nahost-Gesandten Steve Witkoff auf den Premierminister“, berichtete die Times of Israel am Sonntag.

Die europäischen Regierungschefs sind nicht weniger unbeliebt, und das hat sich die Politik selbst zuzuschreiben. So verwirrt die Menschen auch sein mögen, sie durchschauen ihre selbstzerstörerischen Regierungen. Frankreich braucht Neuwahlen, aber stattdessen ernennt Macron wieder denselben unfähigen Premierminister, der gerade erst zurückgetreten war. In England geht der Verfall der Glaubwürdigkeit der Labour-Partei unter Keir Starmer mit einem ebenso katastrophalen Zusammenbruch der Konservativen Partei einher. Deutschland wird praktisch aufgefordert, wieder einen Weltkrieg anzufangen, und begibt sich pflichtbewusst auf das thermonukleare Schafott.

Wir erleben die unerbittliche Macht von Axiomen, die wie eine tote Hand auf den Gehirnen liegen und Gesellschaften und Zivilisationen in den Wahnsinn stürzen: Man nennt das reductio ad absurdum.

Lyndon LaRouche gründete Executive Intelligence Review im Frühjahr 1974 als umfassenden Angriff auf das zum Scheitern verurteilte axiomatische Denken, insbesondere der britischen empiristischen Variante: das Denken von Hobbes, Locke, David Hume und anderen Mitarbeitern und politischen Verbündeten der Britischen Ostindien-Kompanie, der Royal Africa Company und ihren Nachkommen, bis hin zur Krypto-Mafia heute.

Wenn nun die Anzeichen für einen schlimmeren systemischen Zusammenbruch als 2007-08 durch die Fassade trügerischer Ruhe hindurchschimmern, setzen sich LaRouches Ideen in der Wissenschaft der physikalischen Ökonomie durch, wie sie in seinem Oasenplan zum Ausdruck kommen, genauso wie sein Eingreifen im Bereich der Ideen, wo er „aktuelle Ereignisse“, „Trendanalysen“, „Geopolitik“, „Statistik- und Systemanalyse“ und „Gegenkultur“ als ideologische Waffen der psychologischen Massenkriegsführung ablehnt. Nur wer versteht, dass „der Inhalt der Politik die Methode ist, mit der sie gemacht wird“, wie LaRouche zu sagen pflegte, wird in den kommenden turbulenten Wochen fähig sein, zu denken und die erforderlichen Lösungen auf der Grundlage „profunder Ideen“ zu liefern. Das ist tausendmal wichtiger als jeder „Deal“.


Inhalt

STRATEGISCHE KRIEGSGEFAHR

  • Russland warnt moldawische Regierung vor „schwerem Fehler“
  • Staats- und Regierungschefs versammeln sich in Scharm El-Scheich
  • Wiederaufbau in Gaza: „Ganze Stadtteile dem Erdboden gleichgemacht“
  • Lukaschenko und Moskau warnen eindringlich zur Lage in der Ukraine
  • Vizekönig Tony Blair in Gaza nicht willkommen
  • Waffenexperte Ted Postol in Berlin: „Einen Atomkrieg kann man nicht gewinnen“
  • Autor Wolfgang Bittner widersetzt sich Kriegswahn in Deutschland

USA UND KANADA

  • Es brennt auf den unregulierten privaten Schuldenmärkten

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