Lasst die Polyphonie beginnen – in der Arktis!

Wir erleben „den Beginn einer neuen Ära der Menschheit, einer Ära friedlicher Zusammenarbeit, die auf der raschen wirtschaftlichen Entwicklung jedes einzelnen Landes auf diesem Planeten basiert“, erklärte Helga Zepp-LaRouche heute in ihrem wöchentlichen Webcast. Der zweitägige Gipfel der SCO in Tianjin und die Feierlichkeiten am 3. September in Peking zum 80. Jahrestag des Sieges im Pazifik haben diese neue Ära eingeläutet. Das Östliche Wirtschaftsforum in Wladiwostok vom 3. bis 6. September wird diesen Prozess vertiefen, ebenso wie der BRICS-Videogipfel am 8. September, den der brasilianische Präsident Lula als diesjähriger BRICS-Vorsitzender kurzfristig anberaumt hat, um eine koordinierte Reaktion auf Präsident Trumps Zollkrieg zu besprechen.
Zur erweiterten SCO und den BRICS gehören jetzt insgesamt 38 Länder (acht davon in beiden) mit einer Gesamtbevölkerung von etwa 6 Milliarden Menschen, das sind drei Viertel der Menschheit. Sie verkünden das Ende von 500 Jahren kolonialer Ausbeutung, die heute von der Londoner City und der Wall Street betrieben wird, und bekunden die Absicht dieser Globalen Mehrheit, einen „Weg der friedlichen Entwicklung zu beschreiten und sich mit dem Rest der Welt zusammenzuschließen, um eine Zukunftsgemeinschaft für die Menschheit aufzubauen“, wie Chinas Präsident Xi Jinping in seiner Ansprache zum 80. Jahrestag erklärte. „Die Menschheit steht und fällt gemeinsam“, betonte er.
Xi stellte auf dem SCO-Treffen seine Global Governance Initiative als politischen Ansatz vor, um diesen Fortschritt zu leiten, und Präsident Putin betonte deren Bedeutung, als er die Ergebnisse zusammenfasste: „Ich halte sie für äußerst positiv. Die von allen Teilnehmern verabschiedeten Dokumente sind zukunftsorientiert. In diesem Zusammenhang möchte ich auf Chinas Global Governance Initiative hinweisen. Ich glaube, dass sie zum richtigen Zeitpunkt vorgebracht wurde. Noch wichtiger ist, dass diese Initiative darauf abzielt, positive Stimmungen zu fördern zwischen den Ländern, die an dem Gipfeltreffen in China teilgenommen haben, und unseren potenziellen Partnern unter den Ländern, die heute noch nicht bereit sind, ihre Bereitschaft zu dieser Partnerschaft zu bekunden.“
Zepp-LaRouche betonte heute: „Diese sich abzeichnende neue internationale Wirtschaftsordnung ist eine Lösung für die Krisen von Krieg und Unterentwicklung, auch für die Vereinigten Staaten und Europa.“ Dies sei genau die Politik, die ihr Ehemann Lyndon LaRouche entwarf und für die sie und die LaRouche-Bewegung seit über 50 Jahren kämpfen.
Wie wird eine solche neue internationale Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur aussehen? Putins Sonderbeauftragter Kirill Dmitriew, der eine wichtige Rolle beim Trump-Putin-Gipfel in Alaska spielte, sagte am 2. September dem Sender Swewda: „Russland hat sicherlich ein Auge auf gemeinsame Projekte zwischen Russland, China und den USA geworfen, unter anderem in der Arktis, insbesondere im Energiesektor.“ Projekte dort sollten nicht in russisch-chinesische oder russisch-amerikanische unterteilt werden. „Wir sehen Möglichkeiten für gemeinsame Investitionen, auch für chinesische und amerikanische Investoren, in Gemeinschaftsprojekte, unter anderem Kohlenwasserstoffprojekte in der Arktis.“
Solche Gemeinschaftsprojekte werden im Mittelpunkt der Diskussionen in Wladiwostok stehen, darunter der Vorschlag, einen Tunnel unter der Beringstraße zu bauen, um Russland und die USA mit einem Hochgeschwindigkeits-Bahnnetz zu verbinden – ein Projekt, für das sich LaRouche bereits seit 1978 einsetzte. Ein weiteres Thema ist das beim SCO-Treffen zwischen Russland, der Mongolei und China unterzeichnete Abkommen zum Bau der gigantischen Pipeline „Power of Siberia 2“ – eine „seismische Neuausrichtung“ (RT) in der globalen Energie- und Geopolitik. Die Jamal-Gasfelder im Norden, die das Gas liefern, liegen auf einer russischen Halbinsel im Arktischen Ozean, direkt an der Nordostpassage, an deren Entwicklung Russland und China gemeinsam arbeiten.
Die friedliche Nutzung der Kernenergie – Kernspaltung und bald Kernfusion – ist ein weiterer wichtiger Bereich der Zusammenarbeit zwischen Russland und China, aber auch denjenigen im Westen, die sich anschließen. Putin sagte dem slowakischen Premierminister Robert Fico bei ihrem Treffen am Rande des SCO-Gipfels, eine Zusammenarbeit mit dem US-Unternehmen Westinghouse beim Bau eines Kernkraftwerks in der Slowakei sei denkbar. Putin hat auch betont, dass Kernfusion und Raumfahrt der Schlüssel zur Zukunft sind, so in einer Rede vor jungen Mitarbeitern der russischen Atomindustrie am 22. August:
„Wir müssen uns ehrgeizige Ziele setzen und danach streben, einen qualitativen Sprung in der Entwicklung unserer Wirtschaft und sogar der gesamten Zivilisation zu machen… Dazu gehört in erster Linie die Arbeit an der kontrollierten Kernfusion … Eine ebenso fruchtbare Zusammenarbeit ist für ein weiteres Großprojekt erforderlich: die Schaffung eines Weltraumsystems mit einem speziellen Kraftwerk und einem sogenannten Weltraumschlepper auf Basis eines Kernkraftwerks.“
Am 7. November letzten Jahres hatte Putin betont, die entstehende neue Welt sei eine Welt, die nach Polyphonie zwischen Kulturen und Zivilisationen strebt: „Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass das einzig mögliche neue internationale System ein System ist, das Vielstimmigkeit umfasst, in dem viele Töne und viele musikalische Themen zusammen erklingen, um Harmonie zu bilden. Wenn Sie so wollen, bewegen wir uns auf ein Weltsystem zu, das eher vielstimmig als polyzentrisch sein wird, in dem alle Stimmen gehört werden und, was am wichtigsten ist, unbedingt gehört werden müssen.“
Behalten Sie dies im Hinterkopf, wenn Sie Lyndon LaRouches Vision für die Menschheit betrachten, wie sie in diesem Auszug aus seinem „Project Space: The Thesis“ vom 9. September 2013 zum Ausdruck kommt:
„Der unmittelbar angestrebte Umfang des Kerns des neu geplanten Projekts reicht in erster Linie vom Gebiet unmittelbar westlich des Mississippi bis zum Pazifik und nördlich bis zur Arktis, führt aber auch in große innere Regionen Ostasiens. Der Umfang und die Wirkung dieser Entwicklung werden nicht durch Krieg ermöglicht, sondern durch die friedliche Nutzung einer Reihe von geplanten Kernfusionsprogrammen, die seit etwa den 1970er Jahren implizit auf ein Vorhaben wie dieses warten. Das Ergebnis wird die größte und vorteilhafteste Errungenschaft in der Geschichte der Menschheit auf dem Planeten Erde sein, die jemals erreicht wurde.“
Inhalt
NEUES PARADIGMA
- Feier zum Ende des Zweiten Weltkriegs zieht weltweite Aufmerksamkeit auf sich
- Russland möchte die USA in die rasante Entwicklung im asiatisch-pazifischen Raum einbeziehen
- Putin zu Fico: „Wir sehen jetzt die Möglichkeit einer gegenseitigen Verständigung mit Trump“
- Russlands Östliches Wirtschaftsforum umfasst Zusammenarbeit mit den USA in der Arktis
- Ökonomin Witrenko begrüßt EIR-Artikel über die BRICS und Trumps „Krypto-Zoll-Politik“
STRATEGISCHE KRIEGSGEFAHR
- Britische Presse schäumt vor Wut über den SCO-Gipfel und die Militärparade
ZUSAMMENBRECHENDES IMPERIALES SYSTEM
- „Wir versuchen, die Überreste der alten Ordnung zu bewahren“, gibt der verzweifelte finnische Präsident zu
- Deutschlands Wirtschaft: Das Licht am Ende des Tunnels ist ein entgegenkommender Zug!
USA UND KANADA
- Trump lobt Chinas Feierlichkeiten und Moskau schätzt seinen Humor
- Trump lobt Operation Warp Speed, in deren Rahmen Covid-Impfstoffe entwickelt wurden