Ein guter Zeitpunkt und Ort für einen strategischen Gipfel

Ein guter Zeitpunkt und Ort für einen strategischen Gipfel
Präsident Trump und Putin halten eine Pressekonferenz in Alaska. Quelle: C-SPAN

Der 15. August ist ein bedeutendes Datum in der Geschichte. An diesem Tag vor 54 Jahren, am 15. August 1971, verkündete Präsident Richard Nixon (auf Geheiß der Wall Street) das Ende des internationalen Finanzsystems mit festen Wechselkursen. Damit läutete er eine Ära der ungezügelten globalen Spekulation und Deindustrialisierung ein. Lyndon LaRouche warnte damals, dass dies zu Kriegen, Wirtschaftskrisen und Völkermord führen würde, wenn dieser Trend nicht umgekehrt würde.

Das folgende halbe Jahrhundert ist ein Beweis für die Richtigkeit von LaRouches Prognose – und dafür, dass seine politischen Alternativen im transatlantischen Raum abgelehnt wurden. Es ist diese Dynamik, die die Welt heute an den Rand eines Atomkrieges gebracht hat und die den heutigen Gipfel zwischen Präsident Donald Trump und Präsident Wladimir Putin in Anchorage, Alaska, so dringend macht.

Werden wir in einigen Jahren auf diesen Gipfel vom 15. August zurückblicken und sagen, dass er den Beginn einer neuen Ära markierte – diesmal auf der Grundlage einer neuen internationalen Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur? Wird dies der Zeitpunkt sein, an dem die Gefahr einer thermonuklearen Vernichtung schließlich abgewendet werden konnte und die Entwicklung aller Nationen und aller Menschen zum Maßstab für Erfolg wurde?

Diese Frage lässt sich noch nicht beantworten. Es ist eine Zukunft, die wir noch gestalten müssen.

In seiner Rede auf der gemeinsamen Pressekonferenz nach dem Gipfeltreffen in Alaska betonte Präsident Putin, dass das Treffen mit Präsident Trump sehr konstruktiv und längst überfällig gewesen sei. Er hoffe, so Putin, dass damit eine Ära gegenseitig vorteilhafter Beziehungen zwischen Russland und den USA eingeläutet werde, einschließlich der Zusammenarbeit bei der Weltraumforschung und der Erschließung der Arktis. Es sei an der Zeit, von der Konfrontation zum Dialog überzugehen, sagte er. Die beiden Länder lägen nur wenige Kilometer voneinander entfernt über der Beringstraße. Man könne dort die Datumsgrenze überqueren und „buchstäblich von gestern nach morgen hinübertreten“.

Präsident Trump erklärte gegenüber den Medien, dass er und Putin ein „äußerst produktives Treffen“ gehabt und in den meisten Punkten große Fortschritte erzielt hätten. Es seien noch einige wenige Punkte zu klären, bevor eine Erklärung abgegeben werden könne, da „kein Deal vorliegt, bis ein Deal vorliegt“. Zudem kündigte er an, unverzüglich die Staats- und Regierungschefs der NATO und der Ukraine anzurufen, um sie zu informieren. Trump betonte, dass er ein „fantastisches Verhältnis zu Wladimir“ habe, und fügte hinzu, dass nur die Einmischung durch die Anti-Russland-Hetzkampagne in den USA es „für uns als Land schwieriger gemacht hat“: „Er wusste, dass es ein Schwindel war, und ich wusste, dass es ein Schwindel war“. Abschließend sagte er zu Putin: „Wir werden uns sehr bald wieder sprechen und uns wahrscheinlich auch sehr bald wiedersehen.“ Darauf antwortete Putin auf Englisch: „Das nächste Mal in Moskau.“ Trump erwiderte: „Oh, das ist interessant. Ich weiß nicht. Das wird mir wohl etwas Ärger einbringen, aber ich könnte mir vorstellen, dass es klappt.“

Weitere Details zu den Gesprächen wurden von keiner der beiden Seiten bekannt gegeben und es wurden keine Fragen der Presse beantwortet.

Da es in den Medien auf beiden Seiten des Pazifiks endlose Spekulationen darüber gab, was wirklich auf dem Gipfel passiert ist, möchten wir unsere Leser an zwei Punkte erinnern, da offiziell nichts bekannt gegeben wurde. Erstens hat der stellvertretende russische Außenminister Sergej Rjabkow betont, dass das Wichtigste, was mit den Gesprächen erreicht werden soll, die Wiederaufnahme eines normalen Dialogs zwischen den beiden Ländern ist, um die strategischen und Rüstungskontrollfragen anzugehen, die einen kritischen Stand erreicht haben.

Zweitens haben britische Geheimdienste und Politiker wiederholt betont, dass ein persönliches Treffen zwischen Trump und Putin um jeden Preis verhindert werden müsse. Sir Richard Dearlove, ehemaliger Chef des MI6 und einer der Hauptarchitekten der „Russiagate“-Verschwörung, brachte es am Vorabend des Gipfels auf den Punkt: „Ich bin äußerst besorgt; ich weiß einfach nicht, was Trump vorhat.“

Im Zusammenhang mit dem Gipfel war in den BRICS-Staaten und anderen Ländern des Globalen Südens der Zollkrieg der Trump-Regierung gegen sie ein zentrales Thema. Es werden Möglichkeiten geprüft, ihre Exporte in befreundete Länder des Globalen Südens umzuleiten und eigene Kreditmechanismen für produktive Investitionen zu schaffen, die sie für ihre Entwicklung benötigen. Zwei bevorstehende Anlässe, bei denen ein Paradigmenwechsel im internationalen Wirtschaftssystem auf der Tagesordnung stehen wird, sind das Treffen der Shanghai Cooperation Organization (SCO) vom 31. August bis 1. September in Tianjin, China, und die internationalen Feierlichkeiten zum 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs im Pazifik am 3. September in Peking.

Nachdem Trump nun mit Putin zusammengetroffen ist, ist es dringender denn je, den nächsten strategischen Schritt zu tun. Dies hat die Gründerin des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, in einem Appell vom 11. August an die Präsidenten Trump, Putin und Xi Jinping unter dem Titel „Das Beringstrassentunnel-Projekt ist die perfekte Politik zur Vermeidung von Kriegen“ vorgeschlagen: „Der Beringstraßentunnel und damit verbundene große Infrastrukturprojekte könnten auch als Grundlage für weitere eingehende Gespräche zwischen den Präsidenten Trump, Putin und Chinas Xi Jinping dienen – wie ich bereits zuvor vorgeschlagen habe –, sollte Präsident Trump eingeladen werden und sich bereit erklären, an den Feierlichkeiten zum 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs teilzunehmen, die am 3. September in China stattfinden werden.

Dieses Projekt für eine integrierte Infrastruktur der ganzen Welt als Grundlage für Entwicklung wird den Grundstein dafür legen, Krieg als Mittel zur Konfliktlösung für immer zu beenden. Die Hoffnung der Menschheit ruht auf Ihnen!“


Inhalt

STRATEGISCHE KRIEGSGEFAHR

  • Sir Richard Dearlove zählt auf Deutschland und Marco Rubios Team, um den Krieg in der Ukraine am Laufen zu halten
  • Der ungarische Außenminister behauptet, Brüssel wolle drei friedensorientierte europäische Regierungen stürzen

NEUES PARADIGMA

  • Der Beringstraßentunnel könnte jährlich bis zu 400 Millionen Tonnen Fracht transportieren.
  • Russische Strategieanalysten: „In Alaska liegt eine neue Sicherheitsordnung auf dem Tisch.“
  • China und Indien machen Fortschritte bei der Beilegung ihrer Streitigkeiten
  • Indiens Reaktion auf Trumps Zölle: „Wir exportieren woanders hin“
  • Am 3. September befasst sich das Östliche Wirtschaftsforum in Wladiwostok mit der Entwicklung der Arktis
  • Militärführer des Iran und Südafrikas vereinbaren Ausbau der Beziehungen
  • Russische Medien veröffentlichen Interviews mit den Botschaftern Indiens und Pakistans in Russland

USA UND KANADA

  • Eine weitere Enthüllung von Gabbard: DNI Clapper drängte NSA-Chef Rogers zur Unterzeichnung eines gefälschten Berichts

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