Wie der Trump-Putin-Gipfel zu einem Wendepunkt in der Geschichte werden kann

Wie der Trump-Putin-Gipfel zu einem Wendepunkt in der Geschichte werden kann
Putin und Trump Meeting im Jahr 2017. Quelle: Kreml.ru

Nahe der Stelle, an der bald der zukünftige Beringstraßentunnel zwischen Russland und den Vereinigten Staaten entstehen wird, liegt eine Stadt namens Kotzebue. Sie ist benannt nach dem russischen Entdecker Otto von Kotzebue (1787–1846), Sohn des deutschen Dramatikers August von Kotzebue (1761–1819). Otto von Kotzebue erkundete im Auftrag der russischen Kaiserlichen Marine die Beringstraße auf der Suche nach einer Passage zum Arktischen Ozean. Das ist dieselbe Marine, mit der zuvor Katharina die Große im Rahmen der Liga der bewaffneten Neutralität die Amerikanische Revolution unterstützt hatte, indem sie „neutrale“ Schiffe auf dem Weg in die neuen Vereinigten Staaten vor Angriffen der britischen Marine schützte.

1867 wurde Alaska dann an die Vereinigten Staaten verkauft – fünf Jahre, nachdem Russland auch die Sache der Union unterstützt hatte, indem es seine Marine in die Häfen von New York und San Francisco entsandte, damit Großbritannien und Frankreich Lincolns Blockade der Konföderation nicht durchbrachen. Seitdem liegt die russische Festlandküste weniger als 90 Kilometer von der amerikanischen Seward-Halbinsel entfernt. (Technisch gesehen sind die beiden Länder, von denen jedes eine der Diomedes-Inseln besitzt, geografisch sogar noch viel näher beieinander, keine 4 Kilometer.) Könnte heute nach acht Jahrzehnten die Feindschaft zwischen Russland und den Vereinigten Staaten, die einst Verbündete gegen das Britische Empire waren, nun endlich überwunden sein? Geht diese Feindseligkeit auf Winston Churchills Vorschlag „Operation Undenkbar“ (Operation Unthinkable) zurück, spätestens im Juli 1945, also lange vor dem Ende des Pazifikkrieges, gegen die Sowjetunion in den Krieg zu ziehen? Heute versuchen das Empire und seine Handlanger wieder, einen Krieg gegen Russland anzuzetteln.

Wie Leser des Daily Alert wissen, gibt es seit dem 30. Juli dazu Belege in den Dokumenten, die von der Direktorin des Nationalen Nachrichtendienstes Tulsi Gabbard veröffentlicht wurden. Der Journalist Kit Klarenberg berichtet in einem Artikel vom 5. August („Whistleblower deckt wahre Einmischung in die US-Wahl 2016 auf”) aufsehenerregende Einzelheiten. Er erzählt die Geschichte eines „langgedienten US-Geheimdienstmitarbeiters, der von 2015 bis 2020 als stellvertretender National Intelligence Officer im ODNI-überwachten National Intelligence Council tätig war. Sie waren auf ,Cyberfragen’ spezialisiert, darunter ,cybergestützte Informationsoperationen’. Vor den Wahlen 2016 leiteten sie auf Anweisung des Direktors der Nationalen Nachrichtendienste, James Clapper, die Erstellung einer ICA [Geheimdiensteinschätzung] über ,Cyberbedrohungen’ für die US-Wahlen, wofür sie ,gelobt’ wurden.“ Klarenberg zitiert dann diese Quelle aus einem der von Gabbard veröffentlichten Dokumente: „Für die neue ICA 2017 wurde ich von (geschwärzt) angewiesen, mich auf russische Versuche zu konzentrieren, auf die Infrastruktur im Zusammenhang mit den US-Wahlen zuzugreifen. Berichte der IC [Geheimdienste] deuteten darauf hin, dass viele der IP-Adressen, für die Russland verantwortlich gemacht wurde, Verbindungsversuche unternahmen, deren Zweck die IC nicht erklären konnte. Als wir (geschwärzt) später unsere Ergebnisse vorstellten, wies (geschwärzt) uns an, die Untersuchung dieses Themas einzustellen, mit der Begründung, es handele sich um etwas anderes. Angesichts späterer Entwicklungen in der Berichterstattung aus offenen Quellen kamen mir Bedenken hinsichtlich dieser Russland zugeschriebenen Cyberaktivitäten und der abrupten Einstellung der Untersuchungen.“

Man beachte nun den folgenden wichtigen Abschnitt:

„Darüber hinaus stellte ich die Bemühungen anderer Länder zur Beeinflussung der Präsidentschaftswahlen 2016 fest, aber dieser wichtige Kontext wurde in der ICA 2017 weggelassen. Bei der Umwandlung des ICA 2017 in … nicht klassifizierte Versionen wurden wichtige Kontextinformationen nicht aufgenommen, und ich wurde unter Druck gesetzt, meine Ansicht zu den wichtigsten Einschätzungen des ICA 2017 zu ändern, indem (geschwärzt) ausdrücklich die Absicht äußerte, dass meine Übereinstimmung gewünscht wurde, damit (geschwärzt) die Meinung der Defense Intelligence Agency (DIA) beeinflussen konnte.“

Werden britische Geheimdienstspitzen wie der ehemalige Chef des GCHQ Robert Hannigan und der ehemalige MI6-Chef Sir Richard Dearlove zu den Ausländern gehören, die statt der „bösen Russen“ vor Gericht gestellt werden, weil sie vor und nach der Wahl 2016 versuchten, die US-Präsidentschaft zu manipulieren? Wenn sich die Präsidenten Donald Trump und Wladimir Putin, die beide in den letzten 18 Monaten Attentate überlebt haben, nun auf ihr Treffen am Freitag vorbereiten, sind die Äußerungen von Vizepräsident J.D. Vance in einem Fox-Interview zu Gabbards Strafanzeigen wegen „Russiagate“ über Generalstaatsanwältin Pam Bondi bemerkenswert: „Das ist ein Verstoß gegen die Pflichten unserer Geheimdienste, und ich bin der festen Überzeugung, dass sie gegen das Gesetz verstoßen haben.“ Vance deutete an, dass er Anklagen unterstützt und erwartet.

Eine neue Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur muss nicht nur im Mittelpunkt des Treffens am 15. August stehen, sondern auch eines anschließenden Treffens – am besten Anfang September – der Großen Drei, der Präsidenten Trump, Putin und Xi Jinping.

Präsident Xi, der als Student mehrere Monate im US-Staat Iowa verbrachte und die amerikanische Geschichte schätzt, dürfte es interessieren, falls er es noch nicht weiß, dass Abraham Lincolns Botschafter in Russland, Cassius Marcellus Clay, der auch am Kauf Alaskas mitwirkte, „zu den ersten Diplomaten der Vereinigten Staaten gehörte, die auf die gemeinsamen Interessen Russlands und der USA in Ostasien hinwiesen“, so der Autor Robert Parry. Im Zweiten Weltkrieg, im Frühjahr 1943, schrieb Parry dies in einem hier zitierten Artikel mit dem Titel „Cassius Clays Blick in die Zukunft: Lincolns Gesandter in Sankt Petersburg fordert ein Treffen der beiden Nationen in Asien“.

An diesem 2. und 3. September, dem 80. Jahrestag des Sieges über den Faschismus, in dem die Vereinigten Staaten, China und Russland verbündet waren, könnte der Traum von einer Verbindung zwischen Ost und West durch die Beringstraße besprochen werden – gleichermaßen ein Traum chinesischer, russischer und amerikanischer Denker und Ingenieure, wie des verstorbenen Hal Cooper vom Schiller-Institut, der die Karte der internationalen „Entwicklungskorridore“ der Weltlandbrücke entworfen hat.

Helga Zepp-LaRouche hat dazu einen Appell an die Präsidenten Xi, Trump und Putin veröffentlicht, und alle Leser sind aufgerufen, ihn zu unterzeichnen und zu verbreiten: https://schillerinstitute.com/de/blog/2025/08/06/dringender-appell-an-praesident-xi-jinping-praesident-donald-trump-und-praesident-wladimir-putin/


Inhalt

NEUES PARADIGMA

  • Offener Brief von Helga Zepp-LaRouche an Trump und Putin: Atomkrieg verhindern und Beringstraßen-Tunnel bauen!

STRATEGISCHE KRIEGSGEFAHR

  • Europäische Kriegstreiber wollen Trump-Putin-Gipfel sabotieren
  • Viele Bewohner wollen Netanjahus Befehl zum Verlassen von Gaza-Stadt nicht folgen
  • Arabische Streitkräfte sollen Gaza patrouillieren? Völlig unrealistisch!
  • Netanjahus Kriegsplan stößt auf massive Hindernisse
  • Israel tötet fünf Journalisten auf einmal

USA UND KANADA

  • Vizepräsident Vance erwartet strafrechtliche Anklagen zum „Russiagate“

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