Tragödie muss nicht Schicksal sein

Mit der Einleitung des Krieges der Vereinigten Staaten gegen den Iran an diesem Wochenende ist das Endziel des Plans aus dem Jahr 2001, den General Wesley Clark 2007 enthüllte – „sieben Länder in fünf Jahren“ – in greifbare Nähe gerückt. Wie der Journalist Glenn Greenwald gestern schrieb: „Der Iran wurde gerade zum achten mehrheitlich muslimischen Land, das die USA, von Obama über Trump bis Biden, in den letzten 15 Jahren bombardiert haben.“ Die Liste umfasst Afghanistan, den Irak, Syrien, Libyen, Somalia, Pakistan, den Jemen und nun den Iran.
Bei diesem Angriff geht es nicht um die iranischen Atomanlagen. Es geht auch nicht um einen „Regimewechsel“. Es geht um die Existenz der transatlantischen Finanzoligarchie – die Aufrechterhaltung einer sterbenden europäischen imperialen Ordnung durch ewigen Krieg.
Der Iran, ein BRICS-Staat, muss als erster Brückenkopf in einem globalen Krieg der „goldenen Milliarde“ gegen den Rest der Menschheit, die Globale Mehrheit, zurück in die Steinzeit gebombt werden – im Dienst der bankrotten Londoner City und Wall Street. Wie waren der Lebensstandard, die Alphabetisierungsrate und das Gesundheitsniveau im Irak vor den beiden US-Invasionen, und wie sind sie heute? Wie ist es in Libyen vor und nach dem Krieg? In Syrien?
Jahrzehntelange Kriege zur Deindustrialisierung und Entvölkerung – in wessen Interesse? Amerikas? Hat Donald Trump wirklich das Sagen? Gebt nicht Othello, dem Mohr von Venedig, die Schuld, auch wenn er sich zum Mord an seiner Frau verleiten ließ. Sucht Iago, seinen engsten und „vertrauenswürdigsten“ Berater.
Der erste Ort, an dem man suchen muss, ist London (Shakespeare würde zustimmen). Denken wir an den Leitartikel aus dem Londoner Economist vom 9. Mai 2024, verfasst von Chefredakteurin Zanny Minton Beddoes: „Als ich in den 1990er Jahren zum Economist kam, befand sich die liberale internationale Ordnung auf ihrem Höhepunkt, und das goldene Zeitalter der Globalisierung trieb die wirtschaftliche Integration, Zusammenarbeit und finanzielle Freiheit voran. Diese Zeiten sind vorbei. Die globalen Kapitalströme fragmentieren sich, die Regierungen der Welt verhängen mehr als viermal so oft Sanktionen, und die westlich geprägten Institutionen zerfallen oder sind nicht mehr funktionsfähig. Unsere Titelgeschichte über den größten Teil der Welt ist in ihrer Botschaft unverblümt: Die alte Ordnung stirbt. Ihr Zusammenbruch könnte plötzlich und unumkehrbar sein.“
Denken wir an einen viel früheren Beitrag des Economist vom 17. März 2007, „Die Europäische Union mit 100 Jahren“. Er spielt im Jahr 2057 und schaut „rückblickend“ auf überraschende Wendungen der Geschichte, die die Menschen nicht erwartet hatten. „Ein Wendepunkt war das Platzen der amerikanischen Immobilienblase und der Zusammenbruch des Dollars zu Beginn der Präsidentschaft von Barack Obama 2010.“ Wer wusste im März 2007 überhaupt von Obamas Kandidatur, geschweige denn, dass er Präsident werden würde? Und wer außer dem Ökonomen und Staatsmann Lyndon LaRouche gab im März 2007 zu, geschweige denn begründete, dass die Immobilienblase platzen würde?
Dann gibt es noch diese Passage: „In der gefährlichen zweiten Dekade des Jahrhunderts, als Wladimir Putin für eine dritte Amtszeit als russischer Präsident zurückkehrte und bereit war, in die Ukraine einzumarschieren, war es die EU, die die Obama-Regierung zu massiven nuklearen Vergeltungsmaßnahmen drängte.“ Denken Sie an die von der Biden-Regierung genehmigten Angriffe mit Langstreckenwaffen auf Russland im November, von denen wir heute wissen, dass sie von der NATO durchgeführt wurden – angeleitet vom britischen Verteidigungsministerium mit Projekten wie „Project Alchemy“.
Erinnern Sie sich an Admiral Thomas Buchanan, Direktor der Abteilung für Planung und Politik des Strategischen US-Kommandos, der am 20. November 2024 beim CSIS erklärte, ein Atomkrieg sei akzeptabel, solange die USA danach noch genügend Atomwaffen hätten, um ihre globale Vorherrschaft zu sichern?
Es ist bekannt, dass Präsident Abraham Lincoln während des Bürgerkrieges 1861-65 seinem Kabinett oft Shakespeare vorlas. Er wusste, dass dies es dazu befähigen würde, ihm bei der Rettung und dann der Erneuerung der Union auf einer höheren, nicht tragischen Grundlage zu helfen. Lesen Sie heute Shakespeares „Othello“ als Warnung, was derzeit mit der amerikanischen Präsidentschaft geschieht.
Mit dem Bruch seines Versprechens, Amerika aus dem Krieg herauszuhalten, ist Trump in den politischen Einflussbereich der Kriegspartei geraten. Wie John F. Kennedy, als er 1963 den Befehl zur Ermordung des vietnamesischen Präsidenten Diem durch dasselbe „Mordbüro“ gab, das ihn drei Wochen später selbst töten sollte, so hat Trump nun dem internationalen Mordbüro freie Hand gegeben. Dieselbe übernationale Gruppierung hat vor 30 Jahren den israelischen Premierminister Jitzhak Rabin ermordet, woraufhin Benjamin Netanjahu an die Macht kam. Eine weitere Gefahr für Trump sind die postnazistischen NATO-Agenten aus vielen Ländern, die in der Ukraine aktiv sind, Attentate in Russland organisieren und möglicherweise das Attentat auf Trump in Butler, Pennsylvania, verübten (keine „Iraner“)!
Helga Zepp-LaRouche hat auf der Grundlage ihrer erfolgreichen Studien über die Tragödien des Dichters und Historikers Friedrich Schiller ihre Zehn Prinzipien für eine neue Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur verfasst. Die Idee ist, ein tragisches Ende abzuwenden und ins Gegenteil zu verkehren. Wie der israelische Premierminister Yitzhak Rabin sagte: „Auf diejenigen, die den Mut haben, ihre Axiome zu ändern!“ Überall auf der Welt sollten unabhängige Bürger die Erklärung „Wird es am 4. Juli ein thermonukleares Feuerwerk geben?“ unverzüglich verbreiten. Auf diese Weise müssen wir nicht unfreiwillige Komplizen beim Verbrechen des ewigen Krieges sein.
Inhalt
NEUES PARADIGMA
- China verurteilt Angriff auf Iran scharf
STRATEGISCHE KRIEGSGEFAHR
- Iran: US-Bombardierung ist „flagrante Verletzung“ der UN-Charta
- Sacharowa: „Westliche Medien ignorieren Atomkriegsgefahr“
- Großbritannien unterstützt Trumps Bombardierung des Iran
- Russisches Außenministerium verurteilt US-Bombardierung des Iran
- Putin: „Israel ist fast ein russischsprachiges Land“
- Diskussionen über Kriegsermächtigung und Iran im US-Fernsehen
- Medwedew warnt Ukraine: einer „schmutzigen Bombe“ könnte eine „saubere Bombe“ folgen
- Wie groß ist der Schaden an den iranischen Nuklearanlagen?
- USA und Weißrussland führen über sechsstündige Gespräche
- Huthis werden Angriffe auf US-Schiffe wieder aufnehmen
LAROUCHE-BEWEGUNG
- Schiller-Institut/TLO-Flugblatt zirkuliert in Iberoamerika