Ein Rat der Vernunft für Staatskunst und Wahrheit

Ein Rat der Vernunft für Staatskunst und Wahrheit
Photo by Edoardo Cuoghi / Unsplash

Diese Woche begann in den USA mit dem heutigen Spektakel einer Anhörung des Kongress Ausschusses zum Thema „Aufsicht über den US-Geheimdienst und das versuchte Attentat auf Präsident Donald J. Trump“, bei der so gut wie keine Informationen über den Vorfall vom 13. Juli herauskamen. Die Leiterin des US-Geheimdienstes Kimberly Cheatle blockte ab, die meisten Abgeordneten wetterten, und die Öffentlichkeit wartet auch neun Tage nach dem Mordversuch noch immer auf die Wahrheit. Gewiss, die gewählten Vertreter und die Bürger haben Grund, verärgert zu sein: Der Secret Service besteht auf einer internen Untersuchung, deren Ergebnisse erst in 60 Tagen vorliegen sollen.

Der Militärexperte Scott Ritter hat eine unabhängige Untersuchung gefordert, die von einer Gruppe staatlicher Behörden in Auftrag gegeben wird. Senator Ron Johnson (R-WI) veröffentlichte gestern einen Bericht seines Büros mit wertvollen vorläufigen Ergebnissen. Er sagte: „Wir können dem FBI und dem Secret Service nicht vertrauen, dass sie eine ehrliche, offene und transparente Untersuchung durchführen, das ist einfach eine sehr traurige Tatsache.“

Die Ausflüchte und Lügen über den 13. Juli stehen in einer Reihe mit den großen Lügen, die der Öffentlichkeit über andere Angelegenheiten von Leben und Tod aufgetischt werden. Die Lügen der „unsichtbaren Regierung“ in den USA stehen im Einklang mit den Lügen der NATO, Präsident Wladimir Putin sei darauf aus, Russland in ganz Europa einmarschieren zu lassen, um sein Imperium wieder zu errichten, und China bedrohe die Welt.

Plötzlich steht heute Vizepräsidentin Kamala Harris im Mittelpunkt des Geschehens im Weißen Haus und auf der Wahlkampftour, die vom MICIMATT – Militär, Industrie, Kongress, Geheimdiensten, Medien, Hochschulen und Denkfabriken – als die goldene Antwort auf die Führung Lücke in den USA angepriesen wird. Die offensichtliche Tatsache, dass Präsident Biden, der zu unfähig ist, in den nächsten drei Monaten Präsidentschaftskandidat zu sein, auch nicht in der Lage ist, in den nächsten fünf Monaten bis zum 20. Januar 2025 Präsident zu sein, wird fast nicht beachtet.

Der Abgeordnete Thomas Massie (R-KY) spricht diese Tatsache in X-Beiträgen an und schreibt heute: „Wenn in Ihrem eigenen Land ein Staatsstreich stattfände, würden Sie ihn erkennen? Dies ist ein Putsch eines Marionetten Regimes. Warum ist er jetzt überhaupt im Weißen Haus?“ Vor drei Tagen postete Massie: „Frage an die ‚demokratischen‘ Parteieliten, die einen Putsch gegen ihren demokratisch gewählten Kandidaten veranstalten: Wie kann man argumentieren, dass er nicht in der Lage ist, ein Kandidat zu sein, während man gleichzeitig behauptet, er sei immer noch kompetent genug, um den Finger auf dem Atomknopf zu haben?“

Wer führt die US-Regierung? Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu ist heute in Washington eingetroffen. Sein Treffen mit Präsident Biden wurde von heute auf den 23. Juli und dann erneut auf den 25. Juli verschoben. Am Mittwoch, dem 24. Juli, soll Netanjahu vor dem Kongress sprechen. Wer hat das Sagen? Netanjahu verachtet gewählte Regierungen, die UN-Charta und die Menschheit. Er ist verantwortlich für Massenvernichtung und Völkermord. Die israelische Kriegsfront hat sich auf den Jemen, den Libanon und Syrien ausgedehnt.

Der amerikanische Staatsmann und ehemalige Botschafter Chas Freeman hat gestern Abend in einem von Oberst a.D. Douglas Macgregor ausgestrahlten Videointerview die grundlegenden strategischen Fragen über die Vereinigten Staaten und den Westen angesprochen. In seiner Rede vor dem Chinese-Cambridge Executive Leadership Program sagte Freeman, die USA hätten ihre Vormachtstellung in allen Bereichen außer dem Militär verloren. Die USA seien von einer demokratischen Ideologie besessen, würden aber immer autoritärer. Der Verlust der Demokratie in den USA ist jedoch nicht auf die Einmischung Russlands, Chinas oder einer anderen Macht zurückzuführen, sondern eine selbst zugefügte Wunde. Die USA setzen nicht auf Diplomatie oder Dialog, sondern auf Sanktionen und Ächtung. Diese Politik der Sanktionen und der Einschüchterung schafft lediglich Ressentiments, die über Generationen hinweg bestehen bleiben werden.

Freeman sagte über die Vereinigten Staaten, die Fortsetzung dieser gescheiterten Politik riskiere einen totalen Krieg. Der Dreißigjährige Krieg wurde durch den Westfälischen Frieden beendet, der gegenseitigen Respekt beinhaltete. Wir müssen zu diesem Ansatz zurückkehren.

Das ist die Methode, die Helga Zepp-LaRouche, Gründerin und Leiterin des Schiller-Instituts, immer wieder gefordert hat. Heute unterstrich sie die Dringlichkeit, dass diejenigen, die diesen Prozeß der „Westfälischen Friedensdiplomatie“ verstehen, vortreten und sich als Kraft zu einem Rat der Vernunft zusammenschließen, um international zu intervenieren, da die Ereignisse sich immer schneller abspielen. Die Zeit ist „relativistisch“ geworden, und zur Zeit gehe sie „schneller“ und gefährlicher. Innerhalb von zwei Tagen nach dem Ende des NATO-Kriegsgipfels wurde der ehemalige Präsident Trump fast ermordet. Innerhalb einer Woche ist die Kandidatur von Präsident Biden vorbei; ein neuer Kandidat wird plötzlich ernannt. Und so weiter. Erwarten Sie nicht, dass sich dieser Prozess „mäßigt“.

Die Kriegsgefahr ist extrem. Zepp-LaRouche verwies auf die Situation in Deutschland, ihrem Heimatland, wo Bundeskanzler Olaf Scholz, Außenministerin Annalena Baerbock und andere sich dem Beschluß der USA und der NATO beugen, Langstreckenraketen in Deutschland zu stationieren, der gerade auf dem NATO-Gipfel im Juli in Washington bekannt gegeben wurde.

Das Gerede über Krieg auf dem Sicherheitsforum des Aspen-Instituts letzte Woche war wild, einschließlich der Erklärungen von US-Außenminister Blinken, dem US-Sicherheitsberater Jake Sullivan und anderen. Die chinesische China Global Times von heute berichtet darüber und zitiert zum Beispiel den Vorsitzenden der US-Stabschefs, General Charles Brown. Er „behauptete auf dem Forum, die USA seien im Falle eines Taiwan-Konflikts in der Lage, einen Krieg gegen China zu gewinnen, aber das würde ‚die ganze Nation‘ erfordern, und die Schwere wäre wie im Zweiten Weltkrieg.“

Abgesehen von der Kriegs Lüsternheit dieser Äußerungen steigt die Wahrscheinlichkeit, dass ein Krieg nicht absichtlich, sondern „zufällig“ ausgelöst wird, unaufhaltsam. Ein weiterer amerikanisch-russischer Kampfjet-Zwischenfall fand am Wochenende über der Barentssee statt: Zwei US-amerikanische B-52-Flugzeuge befanden sich auf dem Weg zur russischen Staatsgrenze, als sich russische Abfangjäger den US-Flugzeugen näherten, woraufhin die US-Jets die Richtung änderten, eine Kehrtwende machten und von ihrem Kurs abwichen. Die B-52-Flüge starteten in Louisiana. Nach dem Abfangen flogen sie über Norwegen und Finnland nach Rumänien, wo sie Berichten zufolge für eine Mission stationiert sind.

Dies sind die Umstände, die nach wohldurchdachten Maßnahmen schreien, um die Diplomatie und die Wahrheit wiederherzustellen.


Inhalt

STRATEGISCHE KRIEGSGEFAHR

  • Russische Kampfjets fangen US-Bomber über der Barentssee ab
  • Chinesische Kriegsschiffe in der Ostsee

U.S. UND KANADA

  • Senator Ron Johnson veröffentlicht Bericht über die ersten Ergebnisse der Schießerei von Trump und fordert eine unabhängige Untersuchung
  • Ehemaliger Secret Service-Agent J. Lawrence Cunningham im Interview mit Larry Johnson
  • Abgeordneter Massie: In den USA wird geputscht, und der „Atomknopf“ ist in Gefahr

NEUES PARADIGMA

  • Kardinalstaatssekretär Parolin strebt in der Ukraine „eine Lösung dieses Krieges“ an
  • Afrikanische Union gründet eigene unabhängige Ratingagentur für Afrika
  • China und Russland von Cyber-Absturz nicht so stark betroffen, da sie über eigene Systeme verfügen

ZUSAMMENBRUCH DES IMPERIALEN SYSTEM

  • Chas Freeman plädiert für eine Rückkehr zum Ansatz des Westfälischen Friedens
  • Seymour Hersh: Es ist „weit hergeholt“ zu glauben, dass Biden bis zum 20. Januar 2025 regieren kann
  • Chefin des US-Süd Kommandos erklärt auf dem Aspen-Forum, Chinas BRI-Projekte seien eine Bedrohung für die Hemisphäre

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