Bevor unsere Zukunft verspielt ist, sollten wir das Schachbrett umstoßen

Die derzeit auf der Bühne des Weltgeschehens stattfindenden Explosionen verfolgen das Ziel, die Schaffung einer neuen Weltordnung zu verhindern, die die bestehende, von Geopolitik, Imperialismus und Krieg geprägte Ordnung ablösen würde. Vor diesem Hintergrund ist es nicht überraschend, dass Israel als abtrünniger Verbündeter genau zu dem Zeitpunkt, als die Aussichten auf eine friedliche Lösung des Konflikts in der Ukraine zunahmen, die Konfrontation mit dem Iran suchte.
Der Iran ist seit Langem Opfer geopolitischer Manipulationen. Dazu zählen die Operation des MI6 und der CIA zum Sturz des Schahs im Jahr 1979 sowie die bis heute andauernden Operationen zum Regimewechsel nach dem 11. September. Darüber hinaus hat der Iran das „Verbrechen“ begangen, Vollmitglied der BRICS zu werden – eines der Hauptziele der moralisch bankrotten unipolaren Eliten.
In Bezug auf die sich eskalierende Situation zwischen Israel und dem Iran hat der russische Präsident Wladimir Putin am Samstag, dem 14. Juni, US-Präsident Trump angerufen, um den Konflikt zu besprechen. Dies ist von entscheidender Bedeutung. Genau wie nach dem 11. September, als Putins sofortiger Anruf bei dem damaligen Präsidenten George W. Bush eine mögliche Eskalation zwischen den Atommächten verhinderte, ist das Gespräch zwischen den beiden Präsidenten ein wichtiger Eingriff in eine Situation, die sonst außer Kontrolle geraten könnte. Zwar ist die Situation noch lange nicht gelöst – insbesondere hinsichtlich der Frage, ob Trump sich der Situation gewachsen zeigen und mit der imperialen Politik brechen wird –, doch führten die Gespräche zu positiven Signalen von beiden Seiten. Dazu zählt Putins fortgesetztes Angebot, bei der Lösung der Atomfrage zu vermitteln, sowie Trumps Bekräftigung, dass die USA bereit sind, die Verhandlungen mit dem Iran wieder aufzunehmen. Danach schrieb Trump auf Truth Social: „[Putin] ist wie ich der Meinung, dass dieser Krieg zwischen Israel und Iran beendet werden muss, woraufhin ich ihm erklärte, dass auch sein Krieg beendet werden muss.“
Helga Zepp-LaRouche hat eine dringende Intervention in die gesamte Situation gefordert, um eine Lösung auf einer höheren Ebene zu erzwingen – die einzige Lösung, die funktionieren wird:
„Dies ist eine Situation, die einen völlig anderen Ansatz erfordert. Wenn man den größeren Zusammenhang betrachtet, haben wir in der letzten Zeit massive Angriffe auf den Globalen Süden gesehen, nämlich auf die BRICS-Länder, die versuchen, ein neues Wirtschaftssystem zu schaffen, das auf wirtschaftlicher Gerechtigkeit und gleichen Entwicklungschancen für alle Länder basiert. Ich glaube, dass hinter vielen dieser Krisen der Versuch steht, den Aufstieg eines neuen Systems – der BRICS+ und so weiter – zu verhindern. … Ich bin absolut sicher, dass, wenn es nicht die Ukraine ist, dann wird es der Iran oder Israel sein, oder morgen Taiwan oder China. [Dies wird so weitergehen], solange wir den zugrunde liegenden Konflikt nicht lösen und uns nicht in Richtung einer neuen Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur bewegen, die in der Tradition des Westfälischen Friedens die Interessen jedes einzelnen Landes berücksichtigt.“
Der Westfälische Frieden von 1648 beendete 150 Jahre lang andauernde Religionskriege in Europa, indem er einen endlosen Kreislauf der Vergeltung durch die Verpflichtung aller Parteien ersetzte, alles vergangene Unrecht zu vergeben und das Wohl des anderen zu fördern. Diese revolutionäre und mutige Intervention ermöglichte die Schaffung des Nationalstaatssystems, dessen Wegbereiter der erfolgreiche amerikanische Unabhängigkeitskrieg gegen das Britische Empire war.
Ein solcher Ansatz muss jetzt dringend auf die weltpolitische Bühne gebracht werden – als Lösung nicht nur für einzelne, die Menschheit bedrohende Konflikte, sondern für alle potenziellen Konflikte dieser Art.
Die Erklärung des Schiller-Instituts „Es ist noch nicht zu spät, um ein ‚Weltuntergangsszenario‘ im Nahen Osten zu vermeiden“ sollte gelesen, verinnerlicht und verbreitet werden. Die darin enthaltenen Lösungsansätze müssen auf höchster Regierungsebene umgesetzt werden. Die Zeit drängt.
Inhalt
STRATEGISCHE KRIEGSGEFAHR
- Putin und Trump sprechen in ihrem fünften Telefonat über Iran und Ukraine
- Raketenkrieg zwischen Iran und Israel im Gange
- US-Marine rückt Zerstörer näher an Israel heran
- US-Iran-Politik in Brookings-Dokument von 2009 dargelegt
- Russland bezeichnet Ausstieg der USA aus JCPOA als Beginn der aktuellen Krise
- Papst Leo XIV. zutiefst besorgt über den Konflikt zwischen Israel und dem Iran
- Das Überleben der Menschheit steht auf dem Spiel, warnt Chefberater von Lula
- Israel-Iran-Konflikt könnte Lieferketten für den globalen Handel stören
ZUSAMMENBRECHENDES IMPERIALES SYSTEM
- UN verschiebt Konferenz über palästinensischen Staat
- Starmer äußert in Telefonaten „Besorgnis“ über das iranische Atomprogramm
USA UND KANADA
- Stimmen aus Trumps Lager und dem US-Kongress bestehen darauf: Kein Krieg mit dem Iran