„Weltbürger aller Länder, vereinigt euch!“ – für die Schaffung einer neuen, nachkolonialen Weltordnung

In der Nacht von Freitag auf Samstag, als Indien und Pakistan sich gegenseitig mit Raketen beschossen, schien die Möglichkeit einer Eskalation des Konflikts zwischen den beiden Atommächten außer Kontrolle zu geraten. Am Samstagnachmittag verkündeten US-Präsident Trump, Außenminister Marco Rubio und hochrangige Vertreter Indiens und Pakistans in einer Flut von Beiträgen in den sozialen Medien, dass sich beide Seiten auf einen sofortigen und umfassenden Waffenstillstand geeinigt hätten und, so Rubio, „Gespräche über eine breite Palette von Themen an einem neutralen Ort“ aufnehmen wollten. Auch wenn die Lage weiterhin angespannt bleibt – beide Seiten beschuldigten sich gegenseitig, in der Nacht zum 11. Mai gegen die Waffenruhe verstoßen zu haben – ist die Deeskalation eines Konfliktherdes, der sich zu einem globalen Konflikt hätte ausweiten können, ein Zeichen dafür, dass wir vielleicht doch einen Weg aus der Krise finden können.
Um dies zu erreichen, müssen alle Menschen guten Willens – einschließlich der gewählten Staats- und Regierungschefs – nicht auf aktuelle Ereignisse reagieren, sondern die historischen Dynamiken verstehen, die ihnen zugrunde liegen. Die Aufmerksamkeit, die Russland in der vergangenen Woche dem 80. Jahrestag der Niederlage des Nationalsozialismus gewidmet hat, einem Sieg, der durch die Zusammenarbeit und die außerordentlichen Anstrengungen der Nationen für ein gemeinsames und existenzielles Ziel errungen wurde, war in dieser Hinsicht von entscheidender Bedeutung. Vor diesem Hintergrund haben sowohl Russland als auch Pakistan in den letzten Wochen die Rolle des Britischen Empire beleuchtet, das in der Nachkriegszeit geopolitische Sprengsätze platziert hat, die heute an verschiedenen Schauplätzen vermeintlich lokaler Konflikte zu explodieren drohen.
Einer dieser sehr gefährlichen Sprengsätze ist Südwestasien, wo Präsident Trump nächste Woche Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate und Katar besuchen wird. Die auffällige Abwesenheit Israels auf der Liste der Reiseziele sowie Trumps Ankündigung vom 6. Mai, einen Waffenstillstand mit den Huthis zu schließen, und die geplante Wiederaufnahme der Gespräche zwischen den USA und dem Iran am 11. Mai haben viele – insbesondere den israelischen Premierminister Netanjahu – nervös werden lassen, welche Kräfte letztlich über das Schicksal der Region entscheiden werden.
Aber keiner dieser Konflikte kann gelöst werden, wenn nicht die Ursachen angegangen werden; dauerhafter Frieden kann nur durch Gerechtigkeit, Fairness und Entwicklung erreicht werden. Im Falle Südwestasiens bedeutet dies einen palästinensischen Staat und LaRouches Oasenplan; ganz allgemein bedeutet dies, dass wir das alte, bösartige System der Geopolitik ersetzen müssen.
Der russische Präsident Wladimir Putin hat die Welt aufgerufen, die Lehren aus der Niederlage des Faschismus vor 80 Jahren zu ziehen, um eine neue, nachkoloniale Weltordnung zu schaffen. In seiner Rede vor Staats- und Regierungschefs aus aller Welt bei einem Empfang im Anschluss an die Parade zum Tag des Sieges am 9. Mai, an der 29 Staats- und Regierungschefs teilnahmen, sagte Putin: „Solidarität und Standhaftigkeit bei der Verwirklichung eines gemeinsamen Ziels sind ein Beispiel von unschätzbarer Bedeutung. Dieses Beispiel ist für uns heute besonders wichtig, da wir uns erneut mit der Frage der souveränen Rechte der Staaten und Völker auf ihre Identität und Unabhängigkeit, auf die Möglichkeit, in Übereinstimmung mit den historischen, kulturellen und geistigen Traditionen ihrer Vorfahren zu leben, und auf die Schaffung eines Systems der Sicherheit und der internationalen Beziehungen auf der Grundlage der Prinzipien der echten Gleichheit und der Achtung der gegenseitigen Interessen befassen müssen.“
Ein neues und wahrhaft menschliches Weltsystem, um die Geopolitik zu ersetzen, wurde von Lyndon und Helga Zepp-LaRouche in den letzten fünf Jahrzehnten wiederholt als eine lebenswichtige Notwendigkeit gefordert, um das Überleben der Menschheit zu sichern. In ihren „Zehn Prinzipien für eine neue internationale Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur“ von 2022 legte Zepp-LaRouche die Mission dar:
„Es entsteht eine neue Weltwirtschaftsordnung, an der die große Mehrheit der Länder des globalen Südens beteiligt ist. Die europäischen Nationen und die USA dürfen diese Bemühungen nicht bekämpfen, sondern müssen sich mit den Entwicklungsländern zusammentun, um die nächste Epoche der Entwicklung der menschlichen Gattung zu einer Renaissance der höchsten und edelsten Ausdrucksformen der Kreativität zu gestalten!
Lassen Sie uns daher eine internationale Bewegung von Weltbürgern schaffen, die gemeinsam die nächste Phase der Menschheitsentwicklung, die neue Epoche, gestalten! Weltbürger aller Länder, vereinigt euch!“
Alle, die eine solche neue Renaissance herbeiführen wollen, müssen an der Konferenz des Schiller-Instituts am 24. und 25. Mai teilnehmen: „Eine schöne Vision für die Menschheit in Zeiten großer Turbulenzen!“
Inhalt
NEUES PARADIGMA
- Putin: Die Allianz des Zweiten Weltkriegs bietet ein Beispiel für die Schaffung einer neuen Sicherheitsarchitektur heute
- „Marathontreffen“ der Staats- und Regierungschefs der Welt in Moskau wie ein zweiter „Kasan-Gipfel“
- Russischer Botschafter ruft dazu auf, auf dem Erbe der USA und Russlands aus dem Zweiten Weltkrieg aufzubauen
- Vor dem BRICS-Gipfel: Brasiliens Präsident besucht Russland und China, um den Multilateralismus zu stärken
- Slowakischer Ministerpräsident warnt vor dem Aufbau eines neuen „Eisernen Vorhangs“ durch die EU
- Putin und Patriarch Kirill gratulieren dem neuen Papst zu seiner Wahl
STRATEGISCHE KRIEGSGEFAHR
- Waffenstillstand zwischen Indien und Pakistan verkündet
- Vier anti-russische Vorkämpfer treffen sich in Kiew
ZUSAMMENBRECHENDES IMPERIALES SYSTEM
- Haaretz-Journalist : Trump könnte Israel zu einem „Zuschauer“ degradieren
WISSENSCHAFT UND TECHNIK
- Bau des in Amerika entwickelten SMR in Kanada gestartet