Die britische Geopolitik zeigt sich immer noch von ihrer hässlichsten Seite

Die britische Geopolitik zeigt sich immer noch von ihrer hässlichsten Seite
Photo by Nick Karvounis / Unsplash

Präsident Wladimir Putin hat am 26. April verkündet, es sei den russischen Streitkräften gelungen, die ukrainische Armee vollständig aus dem russischen Gebiet Kursk zu vertreiben, in das die Ukraine vor fast neun Monaten eingedrungen war. In einem im Fernsehen übertragenen Gespräch mit dem russischen Generalstabschef Waleri Gerassimow machte Putin deutlich, Russland wolle so lange weiterkämpfen, bis ein Frieden ausgehandelt sei, der die Sicherheitsinteressen Russlands voll berücksichtige. „Die vollständige Niederlage des Feindes im Grenzgebiet von Kursk schafft die Voraussetzungen für weitere erfolgreiche Aktionen unserer Truppen an anderen wichtigen Frontabschnitten,“ sagte Putin gegenüber Gerassimow.

Das ist die Realität vor Ort in der Ukraine – eine Realität, die Präsident Trump anerkennt und bei seinem Versuch berücksichtigt, einen tragfähigen Friedensvorschlag auszuarbeiten.

Aber London, mit Kiew und den meisten europäischen Hauptstädten im Schlepptau, ignoriert diese Tatsache und versucht, einen Weg zu finden, die Beziehungen zwischen den USA und Russland erneut zu zerstören, um einen NATO-Krieg gegen Russland in Gang zu bringen. Bisher war das erfolglos, aber man erwarte nicht, dass das britische Empire ein Nein als Antwort akzeptieren wird.

Der Ausbruch des seit langem schwelenden indisch-pakistanischen Konflikts in dieser Woche mit der Ermordung von 26 indischen Touristen durch Terroristen in der umstrittenen Region Kaschmir war genau auf die strategischen Ziele Großbritanniens zugeschnitten. Die indische Seite hat bereits den für beide Länder überlebenswichtigen Indus-Wasser-Vertrag von 1960 ausgesetzt, und die pakistanischen Behörden haben mit der Drohung reagiert, jede tatsächliche Ableitung von Induswasser würde als „Kriegshandlung“ gewertet.

Die Regierungen Russlands, Chinas, Irans und Saudi-Arabiens verurteilten die Eskalation umgehend und boten ihre guten Dienste an, um zu einer friedlichen Lösung der Krise beizutragen. Der iranische Außenminister Aragchi erklärte am Freitag, sowohl Indien als auch Pakistan seien Bruderländer des Iran, und zitierte den berühmten persischen Dichter Saadi aus dem 13. Jahrhundert:

„Die Menschen sind Glieder eines Ganzen

In der Schöpfung von einer Essenz und Seele

Wenn ein Glied mit Schmerz behaftet ist

Bleiben andere Glieder unruhig.“

Man vergleiche das Menschenbild, das Saadis Vers vermittelt, und die Methode der Diplomatie, zu der er aufruft, mit der diametral entgegengesetzten Sicht der britischen Geopolitik. Eine unangenehme Erinnerung daran und ihre anhaltende Dominanz in Washington und anderen westlichen Hauptstädten war ein Artikel in Foreign Affairs von Elbridge Colby (Nr. 3 im Pentagon) und A. Wess Mitchell (ein Beamter im Außenministerium während Trumps erster Präsidentschaft), die argumentierten, dass große geopolitische Denker wie Metternich (Henry Kissingers Favorit) „nicht glaubten, dass sie feindliche Länder durch Logik und Vernunft in freundliche verwandeln könnten“. Die Diplomatie könne „unvereinbare Vorstellungen darüber, wie die Welt sein sollte, nicht überwinden,“ schrieben die Autoren, und man sollte auch gar nicht versuchen, „die Ursachen von Konflikten zu beseitigen“.

Es überrascht nicht, dass ein solches Denken Colby und Mitchel zu dem selbstmörderischen Vorschlag führt, die Vereinigten Staaten sollten versuchen, Russland mit einem Verhandlungsfrieden in der Ukraine zu umwerben, um Russland und China auseinander zu bringen und sich dann auf eine umfassende westliche Kampagne zur Eindämmung und schließlich zum Zusammenbruch Chinas zu konzentrieren – eines Landes mit 1,4 Milliarden Menschen!

Viel besser wäre es, das Angebot Chinas anzunehmen, mit den USA und allen Nationen zusammenzuarbeiten, um den Weltraum für die Entdeckung durch den Menschen zu öffnen. „Durch Chinas Raumfahrtbemühungen sehen wir einen Ozean von Sternen, der durch die Zusammenarbeit der Menschheit entsteht,“ heißt es in einem Leitartikel der Global Times vom 26. April. „Chinas Raumfahrtprogramm hat in mehr als einem halben Jahrhundert bewiesen, dass die Schwerkraft der Erde die Menschheit nicht davon abhalten kann, ihre Träume zu verwirklichen.“

Am 20. April wurde in Kairo die Afrikanische Raumfahrtbehörde gegründet, in der praktisch alle afrikanischen Staaten Mitglieder sind. In ihrem Vorbereitungsdokument vom Anfang des Jahres mit dem Titel „Die Sterne gehören auch Afrika“ heißt es: „In einer Welt, in der der Weltraum lange Zeit das Spielfeld des Westens und des Ostens war, schreitet Afrika voran – nicht nur als Zuschauer, sondern als wichtiger Akteur.“

Die Geopolitik leugnet diesen göttlichen Funken der Kreativität, der allen Menschen gemeinsam ist, und vertritt stattdessen die niederträchtige und verlogene Ansicht, der Mensch sei von Natur aus egoistisch, nur von der Suche nach Vergnügen und der Vermeidung von Schmerz motiviert und daher Konflikte brauche, um sich selbst zu verwirklichen.

Helga Zepp-LaRouche hat wiederholt argumentiert, dass „die Geopolitik schon die Ursache von zwei Weltkriegen war und wir deshalb im Zeitalter thermonuklearer Waffen eine solche Konfrontationspolitik nicht fortsetzen können.“ Wie sie in ihrer denkwürdigen Neujahrsbotschaft vom 1. Januar 2019 erklärte: „Ich denke, wir sind an einer absolut historischen Wegscheide. Wir können eine neue Ära der Zivilisation gestalten, in der wir die Geopolitik für immer hinter uns lassen. Und ich möchte Sie bitten: Arbeiten Sie mit dem Schiller-Institut zusammen, und veranlassen Sie vor allem die europäischen Nationen, sich dem neuen Paradigma anzuschließen. Wir können eine wundervolle Zukunft schaffen, wenn wir zusammenarbeiten.“


Inhalt

NEUES PARADIGMA

  • Global Times fordert „Zusammenarbeit der Menschheit“ in der Weltraumforschung
  • Mit Gründung der afrikanischen Raumfahrtbehörde „gehören die Sterne auch zu Afrika“
  • Togo erwägt Beitritt zur Allianz der Sahelstaaten

USA UND KANADA

  • Treffen zwischen Trump und Selenskij in Rom

ZUSAMMENBRECHENDES IMPERIALES SYSTEM

  • Russische Zentralbank: Hohe Zinssätze sind ein „verschreibungspflichtiges Medikament“
  • Gaza gehen die Nahrungsmittel aus
  • Bestimmt Henry Kissinger Trumps Außenpolitik?

STRATEGISCHE KRIEGSGEFAHR

  • Putin: Ukraine vollständig aus der Region Kursk vertrieben
  • Indisch-pakistanische Spannungen nehmen zu
  • Russische Flaggen in Berlin verboten; Botschafter erhält Redeverbot in Torgau
  • Gelagerte Rohre könnten Reparatur der Nord Stream-Pipeline ermöglichen

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