Vier Gesetze, Zehn Prinzipien und eine Chance

Vier Gesetze, Zehn Prinzipien und eine Chance
Photo by Srikanta H. U / Unsplash

Die Konferenz des Schiller-Instituts am 24. und 25. Mai – „Eine schöne Vision für die Menschheit in Zeiten großer Turbulenzen!“ – umfasst am Sonntagvormittag, 25. Mai, eine Sitzung zum Gedenken an „Lyndon LaRouche, amerikanischer Patriot und Weltbürger“. Die Ideen des Ökonomen und Staatsmanns Lyndon LaRouche (1922-2019) – der u.a. neun Hauptphasen der Zusammenbruchskrise des transatlantischen Post-Bretton-Woods-Systems präzise vorhersagte – wurden lange unterdrückt, besonders in seinem Heimatland USA. Das muss nun ein Ende haben.

Das ist ein moralisches Gebot und auch eine Frage der Gerechtigkeit für LaRouche und andere, die mit ihm unschuldig verfolgt und inhaftiert wurden. Seine Lösungsansätze wie der Oasenplan für Südwestasien basieren auf seinem tiefen Verständnis und der Verbesserung des Amerikanischen Systems der physischen Ökonomie. Es ist jetzt unverzichtbar, LaRouches Vorschläge zu studieren, aufzugreifen und zu hinterfragen, vielleicht auch zu kritisieren – darunter etwa seine Revolution der physischen Ökonomie mit dem Konzept der „Entwicklungskorridore“.

Die heutigen Vereinigten Staaten verstehen das Amerikanische System selbst nicht mehr. Das sieht man überdeutlich an der Tragikomödie um die Zölle. Diese ist nicht für das Finanzchaos verantwortlich, verschärft es aber, weil das derzeitige Schuldensystem nicht mehr zu retten ist. Die einzige Lösung ist, das System einem geordneten Insolvenzverfahren zu unterziehen und gleichzeitig Kredite in Billionenhöhe für die physische Produktion weltweit bereitzustellen. Das ist das Thema der dritten Konferenzsitzung am Samstag, dem 24. Mai, „Das LaRouche-Programm zur Schaffung von drei Milliarden neuen, produktiven Arbeitsplätzen in einer Generation“.

Es gibt auch gute Nachrichten. In sozialen Medien diskutiert man über Alexander Hamiltons antikoloniale Wirtschaftspolitik des Amerikanischen Systems. In einer YouTube-Sendung am 14. April diskutierten die Analysten Alexander Mercouris, Glenn Diesen und Alastair Crooke über die Motive der westlichen „Elite“, nachdem sie über den Zollstreit und die Kriege und Kriegsgefahr in aller Welt gesprochen hatten. Auf eine Frage Crookes nach dem wirtschaftlichen Aspekt antwortete Diesen:

„Es ist erwähnenswert, dass diese wirtschaftlichen Ideen, mit denen die Russen jetzt spielen, größtenteils aus den Vereinigten Staaten stammen. Denn wenn man in die Zeit von Alexander Hamilton zurückgeht, war ihr Hauptanliegen das Umgehen mit der wirtschaftlichen Dominanz der Briten – dass dies eine Form des Freihandelsimperialismus sei, der die Entwicklung ihrer Gesellschaften verhindere, und viele andere Probleme. Das war also die Grundlage für Alexander Hamilton und Henry Clay, um dieses Amerikanische System zu entwickeln, das ihnen eine größere industrielle Autonomie, ein eigenes Finanzsystem, d.h. eine eigene Nationalbank, die Kontrolle über ihre eigenen Transportkorridore, und vieles davon auch in Japan, ermöglichen sollte. Friedrich List, wie Sie bereits erwähnt haben, hat das Amerikanische System praktisch kopiert und übernommen. Er wollte es mit den Eisenbahnen, einer Nationalbank usw. nach Deutschland bringen. Dann gab es Sergej Witte aus Russland, den Finanzminister, der Lists Ideen in Broschüren übersetzte und in Russland verteilte.

Und das war für Russland von entscheidender Bedeutung. Sie schauten immer auf Sergej Witte; auch als sie sich nach Asien orientierten, wurden die gleichen Ideen angewendet. Die Transportkorridore, die industrielle Autonomie, die finanzielle Autonomie – vieles davon geht also auf Alexander Hamiltons Befreiung Amerikas von den Briten zurück. Aber nach der sowjetischen Erfahrung liebäugelten sie unter Jelzin wieder mit dem Liberalismus, doch jetzt kehren sie tatsächlich zu List zurück. Wenn man also verstehen will, in welche Richtung sowohl die Russen als auch die Chinesen gehen, hat das einen sehr starken amerikanischen Ursprung.“

Diesen hat Recht. Welcher amerikanische Ökonom wird sich dieser Diskussion anschließen? Wer wird den Namen Lyndon LaRouche erwähnen? Wer im Umfeld des Weißen Hauses ist bereit, dieses Amerikanische System wiederherzustellen – weg von der überschuldeten Mischung aus Spielkasino und Waffenladen, die Amerikas Wirtschaft heute darstellt?

Die Trump-Administration und die westlichen Länder müssen dazu gebracht werden, mit Russland, China, Indien und anderen eine gerechte Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur zu schaffen. Wir brauchen weltweit Abkommen über Zölle, Handel, Kredite für die physische Produktion statt Spekulation; Bergbau, Industrie, Landwirtschaft, Energiesysteme mit hoher Energiedichte, Raumfahrt, Gesundheits- und Bildungsinfrastruktur. Lyndon LaRouche hat vor einem Jahrzehnt die berühmten „Vier Gesetze“ skizziert, mit denen man das erreicht. Darüber werden wir auf der Schiller-Instituts-Konferenz diskutieren, eingebettet in Helga Zepp-LaRouches „Zehn Prinzipien für eine neue internationale Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur“.


Inhalt

ZUSAMMENBRECHENDES IMPERIALES SYSTEM

  • Die Ukraine als „neues Zentrum Europas“?
  • Ukrainischer Ex-Premier: Einige glauben nicht mehr, dass wir in einem gerechten Staat leben

STRATEGISCHE KRIEGSGEFAHR

  • Arabische und islamische Minister fordern palästinensischen Staat
  • Moskau sieht Fortschritte bei Gesprächen mit den USA – aber Trump verlängert die Sanktionen
  • Viel Unwilligkeit in der Koalition der Willigen
  • London rühmt sich plötzlich seiner Führungsrolle im Stellvertreterkrieg in der Ukraine

NEUES PARADIGMA

  • Französische und saudische Führung kündigen große Palästinakonferenz für Juni an

GESCHICHTE UND KULTUR

  • Russe gewinnt Fotowettbewerb – und wird von Preisverleihung ausgeladen

---------------------------

© E.I.R. GmbH 2024. Alle Rechte vorbehalten. Nutzung ausschließlich für den privaten Eigenbedarf. Eine Weiterverwendung und Reproduktion über den persönlichen Gebrauch hinaus ist nicht gestattet.

Impressum und Offenlegung| AGB| Datenschutzerklärung