Am Montag wurde ein historischer Durchbruch in den russisch-amerikanischen Beziehungen angestrebt. Verhandlungsteams aus beiden Ländern trafen sich in Riad, Saudi-Arabien, nachdem am Tag zuvor ein separates Treffen zwischen ukrainischen und amerikanischen Verhandlungsführern stattgefunden hatte. In der heutigen Welt laufen viele völlig unterschiedliche Prozesse ab – einige transparenter als andere – und ihr Ausgang ist noch ungewiss. Eines ist jedoch glasklar: Wenn die Beziehungen zwischen den beiden nuklearen Supermächten – eine Beziehung, die in den letzten dreieinhalb Jahren fast zum Erliegen gekommen war – wieder normalisiert werden können, dann eröffnen sich viele weitere Möglichkeiten, die Welt zum Besseren zu verändern.

Wie aufs Stichwort tritt der historische Architekt des heutigen globalen Imperiums, England, auf den Plan, um dieses Potenzial zu sabotieren. Der britische Premierminister Starmer stattete letzte Woche einem der wenigen atomar bewaffneten Trident-U-Boote Großbritanniens einen seltenen Besuch ab und lobte dessen Rolle bei der nuklearen Abschreckung – eine Botschaft, die sich ausdrücklich an Russland richtete. „Ich glaube, sie [Russland] schätzen unsere Fähigkeiten“, sagte Starmer, weil es sich um „glaubwürdige Fähigkeiten“ handele. Einen Tag später veröffentlichte die Daily Telegraph ein Interview mit Konteradmiral Chris Parry, der der Zeitung sagte: „Ein Trident-U-Boot ist in der Lage, 40 russische Städte sehr schnell einzuäschern. Das ist eine Menge Stoff zum Nachdenken für Putin.“

Diese Art von offenem Wahnsinn zurückzuweisen, sollte für den Rest Europas ein Kinderspiel sein, das nur noch weiter zerstört werden wird, wenn es an dem von Großbritannien geführten Kurs gegen Russland festhält. Die Sanktionen haben in den europäischen Nationen bereits verheerende Schäden angerichtet, ebenso wie die willkürliche Unterbrechung der russischen Gas- und Öllieferungen. Jetzt versprechen „Aufrüstungs Pakete“ für die Massen Militarisierung Europas, wie sie gerade in Deutschland verabschiedet wurden, den Zusammenbruch dessen, was von ihren Volkswirtschaften noch übrig ist, wenn sie weitergeführt werden.

Ein weiterer Faktor, der die Lage verkompliziert, ist das Grauen, das sich in Südwestasien abspielt, da die Trump-Regierung offenbar grünes Licht für die schlimmsten israelischen Absichten gibt. Die fanatische Regierung Netanjahu, die sich aus Anhängern der radikalen Meir-Kahane-Fraktion zusammensetzt, die Israels letzten wahren Führer – Jitzhak Rabin – getötet hat, stürmt nun in die eigene Selbstzerstörung. Das Misstrauensvotum von Netanjahus Kabinett am Sonntag, dem 23. März, das darauf abzielte, die israelische General Staatsanwältin aus ihrem Amt zu entfernen, wird ein innenpolitisches Klima, das bereits am Rande des Überkochens steht, nur noch weiter anheizen. Wird Trump zulassen, dass diese Radikalen die USA in einen Krieg gegen den Jemen oder den Iran hineinziehen? Wie viele Amerikaner würden das mittragen? Und wird er diejenigen zum Schweigen bringen, die das nicht tun?

All diese Krisen sind nach wie vor ungelöst, sollten aber als Teil des Tumults betrachtet werden, der mit dem Zusammenbruch des heutigen neoliberalen Weltsystems einhergeht. Trotz der stürmischen Gewässer wurde die Tür für die Schaffung eines völlig neuen Systems geöffnet, wenn sich genügend kreative und einfallsreiche Führungspersönlichkeiten finden, die es gestalten. Trumps Bemühungen um eine Normalisierung der Beziehungen zwischen den USA und Russland sind Teil davon. Die Freigabe der restlichen Akten zum Attentat auf John F. Kennedy könnte ebenfalls eine Rolle spielen, da die Narrative und Scheuklappen, die die Menschen jahrzehntelang in einem Zustand des mentalen Stillstands gehalten haben, allmählich verschwinden könnten.

Ein weiteres Schlüsselelement ist die Rolle der BRICS-Staaten, des Globalen Südens und Chinas, die in den letzten Jahren maßgeblich an der Schaffung einer alternativen Zukunftsvision gearbeitet haben. Solange diese nicht geschwächt oder zerstört werden, werden sie eine zentrale Rolle bei der Etablierung eines neuen Paradigmas unter den Nationen spielen. Westliche Bürger, die sich dieser Realität und der Tatsache bewusst sind, dass jedes neue System dies berücksichtigen muss, müssen ihre Anstrengungen verdoppeln, um diese Perspektive in ihre jeweiligen Nationen hinein zu bringen. Alle Nationen haben ein gemeinsames Prinzip und eine gemeinsame Sache – ein Gedanke, der zum Beispiel in der Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten als „Streben nach Glück“ oder dem Streben nach kreativer und produktiver Erfüllung verankert ist. Und genau das kann die Grundlage für eine neue Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur sein, wie sie von Helga Zepp-LaRouche gefordert wird. Nur dieses höhere Konzept wird in der Lage sein, die verschiedenen Krisen zu lösen, mit denen die Welt heute konfrontiert ist.

Inhalt

USA UND KANADA

• Delegationen der USA und Russlands treffen sich in Riad

STRATEGISCHE KRIEGSGEFAHR

• Großbritannien rasselt mit dem nuklearen Säbel
• Zweifel im In- und Ausland an Großbritanniens militärischen Fähigkeiten

ZUSAMMENBRUCH DES IMPERIALEN SYSTEMS

• Israelisches Kabinett stimmt für Amtsenthebung der General Staatsanwältin
• Israelische Zeitung veröffentlicht Bericht über Qatari-Gate-Affäre
• „ReArm Europe“-Pläne scheitern

NEUES PARADIGMA

• Dilma Rousseff als Leiterin der BRICS New Development Bank wiedergewählt
• Indien hat im vergangenen Jahr die Marke der Förderung von 1 Milliarde Tonnen Kohle überschritten