Trump-Putin-Telefonat gibt Anlass zu vorsichtigem Optimismus
Das Telefongespräch zwischen den Präsidenten Wladimir Putin und Donald Trump am 18. März hat die Tür zu einer Welt geöffnet, die seit mindestens 35 Jahren, wahrscheinlich sogar seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs, verschlossen war. Die beiden Staatschefs besprachen zahlreiche Themen, deren Umsetzung ein Ende der Kämpfe in der Ukraine und einen dringend benötigten Schritt weg von einem direkten Konflikt zwischen den Atommächten bedeuten könnte. Es gab offenbar eine Einigung darauf, mit einem Waffenstillstand bei Angriffen auf die Energieinfrastruktur zu beginnen und von dort aus fortzufahren, sobald weitere Details ausgearbeitet sind. Alles wird jedoch davon abhängen, welche konkreten Maßnahmen ergriffen werden und wie viel Chaos die Briten anrichten werden, um sie zu sabotieren.
Beide Präsidenten schienen sich jedoch der viel wichtigeren Frage der Wiederherstellung der Beziehungen zwischen den USA und Russland bewusst zu sein, für die der Ukraine-Konflikt nur ein Abbild Ist. Beide betonten das „enorme Aufwärtspotenzial“ und das „beiderseitige Interesse“ an einer Normalisierung ihrer Beziehungen, die enorme positive Auswirkungen auf die ganze Welt hätte und das derzeitige Paradigma der britisch-imperialen Geopolitik grundlegend verändern würde.
Im Gegensatz dazu rufen die europäischen Nationen nach wie vor lautstark nach Krieg, obwohl immer mehr von Frieden die Rede ist, und scheinen nichts mehr zu fürchten, als sich von ihrer Unterwerfung unter eine globale geopolitische Doktrin zu befreien. Der alte deutsche Bundestag stimmte am Dienstag dafür, das Grundgesetz zu ändern und massive Militärausgaben zur Abschreckung der angeblichen „russischen Bedrohung“ zu bewilligen. Litauen, Estland, Lettland und Polen kündigten ebenfalls am Dienstag ihren Austritt aus der Ottawa-Konvention an, um in Vorbereitung auf einen Krieg mit Russland die Produktion von Antipersonenminen wieder aufzunehmen. Und am kommenden Donnerstag wird der britische Premierminister Starmer ein Treffen seiner „Koalition der Willigen“ einberufen, um die Entsendung von NATO-Truppen in die Ukraine voranzutreiben. Berichten zufolge hat Starmer am Montagabend, dem Vorabend von Trumps Treffen mit Putin, erneut mit Trump telefoniert.
Alle, die sich für Frieden und ein neues Paradigma zwischen den Nationen einsetzen, sollten diese verzweifelten Versuche, neue Konfliktschübe zu entfachen, aufmerksam verfolgen, insbesondere angesichts des Wiederaufflammens der Gewalt in Südwestasien. Die USA haben eine Bombenkampagne gegen die Huthis im Jemen begonnen, während Israel das Waffenstillstandsabkommen mit der Hamas aufgekündigt und die Angriffe auf Gaza wieder aufgenommen hat. Berichten zufolge wurden bei den israelischen Angriffen über Nacht mehr als 400 Menschen getötet und Hunderte verletzt. Diese Schritte bergen die Gefahr des Ausbruchs eines größeren Konflikts, z.B. mit dem Iran, und die Gefahr, dass es nie einen Ausweg aus dem endlosen Kreislauf der Gewalt geben wird.
Es ist jedoch wichtig, sich daran zu erinnern, dass die Angst vor dem Frieden in Europa nicht auf ein Land beschränkt ist oder auf etwas, das ein Land zu tun scheint, sondern mehr mit einer gewohnheitsmäßigen Denkweise zusammenhängt. Wie der frühere US-Außenminister Henry Kissinger 1982 im britischen Chatham House sagte, um die geopolitischen Methoden des britischen Empire zu loben:
„Während Amerikaner zu der Ansicht neigen, dass Kriege durch das moralische Versagen von Führern verursacht werden, sind die Briten der Meinung, dass Aggressionen sowohl durch Gelegenheiten als auch durch den moralischen Hang gedeihen und durch eine Art Gleichgewicht der Kräfte eingedämmt werden müssen. Während Amerikaner Diplomatie als episodisch betrachteten – eine Reihe isolierter Probleme, die nach ihren eigenen Maßstäben gelöst werden müssen –, haben die Briten sie immer als einen organischen historischen Prozess verstanden, der ständige Manipulation erfordert, um ihn in die richtige Richtung zu lenken.“
Kissinger kritisierte US-Präsident Franklin Roosevelt, der glaubte, dass „die Nachkriegszeit das Ende des Systems einseitiger Vorgehensweisen, exklusiver Bündnisse, Einflußsphären, des Gleichgewichts der Kräfte und all der anderen seit Jahrhunderten erprobten Instrumente“ bedeuten würde. Kissinger mokierte sich über die „amerikanische Haltung“, die „an dem Glauben festhält, dass historische Erfahrungen überwunden werden, dass Probleme dauerhaft gelöst werden können, dass Harmonie der natürliche Zustand der Menschheit sein kann.“ Früher oder später, so hoffte Kissinger, würden die USA „aufgefordert werden, bei der Aufrechterhaltung des Gleichgewichts zu helfen – ein Dienst, der von Großbritannien kostenlos geleistet wird…“. Deshalb bekannte er: „Während meiner Zeit im Weißen Haus habe ich das britische Außenministerium besser informiert und enger eingebunden als das amerikanische“.
Dreiundvierzig Jahre später ist dieses imperiale System – das die bessere Natur der Vereinigten Staaten überrollt und das „Ende der Geschichte“ über alle alternativen Visionen in der Welt verhängt hat – grandios gescheitert. Wie die größten kulturellen Denker in jeder Nation entdeckt haben, gibt es eine natürliche Harmonie zwischen den Menschen, und dieses Prinzip muss nun das sterbende System als Grundlage für eine neue Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur ersetzen, die die Interessen jeder Nation berücksichtigt.
Die Gründerin des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, und der ehemalige CIA-Offizier Larry Johnson, der gerade von einer Reise nach Moskau zurückgekehrt ist, wo er den russischen Außenminister Sergej Lawrow interviewt hat, werden am Mittwoch, den 19. März, um 17 Uhr (MEZ) dieses Thema in einer Diskussion vertiefen.
Inhalt
NEUES PARADIGMA
- Auszüge aus den Erklärungen von Präsident Trump und Präsident Putin zu ihrem Telefongespräch vom 18. März
- Dmitrijew: Russland sollte mit Elon Musk bei gemeinsamen Raumfahrtprogrammen zusammenarbeiten, einschließlich eines Fluges zum Mars
- Modi: Die indisch-chinesischen Beziehungen schreiten voran
STRATEGISCHE KRIEGSGEFAHR
- EU-Länder sträuben sich gegen 40-Milliarden-Dollar-Waffenpaket für die Ukraine
- Russland: Haupthindernis für Frieden ist die Europäische Union
- Bayerische Politikerin fordert, den Gesundheitssektor für den Kriegsfall fit zu machen
ZUSAMMENBRUCH DES IMPERIALEN SYSTEMS
- Israel beginnt erneut Völkermordkrieg in Gaza
- Pentagon: Bombenangriffe gegen Jemen, bis die Huthis versprechen, keine Schiffe mehr anzugreifen
- Polen und die baltischen Staaten wollen wieder verbotene Antipersonenminen einsetzen
USA UND KANADA
- Trump gibt alle verbleibenden Kennedy-Akten frei