Mit der leichten Kavallerie nach Washington? Starmer will britisch-amerikanische Sonderbeziehung für das Empire retten

Mit der leichten Kavallerie nach Washington? Starmer will britisch-amerikanische Sonderbeziehung für das Empire retten
Photo by Jorge Alcala / Unsplash

Dies ist „eine Welt, in der sich alles verändert hat“. Das waren die Worte, die ein offensichtlich konsternierter und nervöser britischer Premierminister Sir Keir Starmer in einer Rede vor dem Unterhaus am 25. Februar wählte. In diesem Punkt kann man ihm nur zustimmen.

Sir Keir Starmer kommt am 27. Februar nach Washington, um US-Präsident Donald Trump zu treffen. Als Vertreter der britischen Monarchie ist es ihm um jeden Preis darum zu tun, die „britisch-amerikanische Sonderbeziehung“ im Sinne Churchills zu retten. Damit hatte die City of London und die Wall Street seit dem Tod von Franklin D. Roosevelt ihre Kontrolle über eine bankrotte unipolare Weltordnung aufrechterhalten.

Helga Zepp-LaRouche sagte dazu in ihrem wöchentlichen Webcast: „Die britisch-amerikanische Sonderbeziehung war der Kern von allem, was in der Zeit nach dem Kalten Krieg schiefgelaufen ist. Sie war der treibende Motor für die Schaffung der unipolaren Welt und all der hässlichen Aspekte, die damit einhergingen: Interventionen in mehr als 100 Ländern auf der ganzen Welt zum Zweck des Regimewechsels… all das, um ein Imperium zu schützen, das auf der britisch-amerikanischen Sonderbeziehung basierte und das Modell des Britischen Empires zur Beherrschung der Welt nutzte.“ Zepp-LaRouche erklärte: „Wenn das jetzt zu Ende geht, ist das die beste Nachricht, die man bekommen kann!“

Starmer will in Washington dafür sorgen, dass in der Ukraine kein Frieden „ausbricht“ und dass es Trump und Putin nicht gelingt, das Gemetzel zu beenden.

Die Welt hat sich jedoch nach dem Telefongespräch zwischen Trump und Putin am 12. Februar, gefolgt von hochrangigen diplomatischen Gesprächen zwischen ihren Vertretern in Riad am 18. Februar, drastisch verändert. Beide Seiten sind nicht nur entschlossen, ihre Beziehungen zu normalisieren und einen Frieden zu erarbeiten, der die Ursachen des Krieges beseitigt. Beide Nationen haben sogar begonnen, über eine mögliche wirtschaftliche Zusammenarbeit bei Projekten zu sprechen, die für beide Seiten von Vorteil sind.

„Die USA sind jetzt der Feind des Westens“, verkündete der Chefkommentator für Wirtschaftsfragen der Financial Times, Commander of the British Empire (CBE) Martin Wolf. Der Londoner Economist blies in dasselbe Horn: „Angesichts des Zusammenbruchs des transatlantischen Bündnisses begannen die fassungslosen europäischen Staats- und Regierungschefs diese Woche mit diplomatischen Bemühungen, um zu retten, was noch zu retten ist.“

Und das sah dann so aus: Nach Beratungen mit 30 (!) anderen Staatschefs nahm der französische Präsident Emmanuel Macron all seinen Mut zusammen und machte sich auf den Weg nach Washington für ein Treffen mit Präsident Trump am Montag, um diesen von seinem Friedensplan für die Ukraine abzubringen. Fehlschlag Nr. 1.

Am Mittwoch flog die Hohe Vertreterin der EU für Außen- und Sicherheitspolitik, Kaja Kallas, nach Washington, um sich mit Außenminister Marco Rubio zu treffen. Dieser sagte das Treffen jedoch wegen „Terminproblemen“ ab – Fehlschlag Nr. 2.

Am Donnerstag wird Starmer in Washington eintreffen. Es wird ihn nicht erfreuen, dass eine Gruppe tatkräftiger Aktivisten der LaRouche-Organisation (TLO) am Mittwoch die Mitglieder des Kongresses mit einem Faktenblatt über das notwendige Ende der „Special Relationship“ versorgt hat.

Am Freitag wird schließlich der abgehalfterte Wolodymyr Selenskyj in Washington erwartet, um mit Trump über die Verpfändung der Bodenschätze der Ukraine an US-Finanzinteressen zu sprechen – in der Hoffnung, von den USA dafür im Austausch vage „Sicherheitsgarantien“ zu erhalten.

Zepp-LaRouche fasste die Situation zusammen: „Ich habe das Gefühl, dass die europäischen Eliten schon so lange den Bezug zur Realität verloren haben, dass sie sich gar nicht mehr an eine sich verändernde strategische Situation anpassen können… Wenn jemand jeglichen Bezug zur Realität verloren hat, bezeichnet man ihn normalerweise als wahnsinnig.“

Zu dieser sich verändernden Welt, die die etablierten Eliten nur schwer verstehen und auf die sie nur schwer reagieren können, gehört die volle Entfaltung der Nationen der globalen Mehrheit und deren Kampf für ein neues Paradigma. So erklärte beispielsweise Indiens Außenminister S. Jaishankar auf einer Sitzung der UN-Menschenrechtskommission am 24. Februar, dass „Indiens unerschütterliches Engagement für die Menschenrechte tief in seiner beständigen Philosophie der globalen Einheit, Offenheit und des gegenseitigen Respekts verwurzelt ist.“ In Indiens Philosophie des Vasudhaiva Kutumbakam sei die Welt „eine Familie … Und heute ist diese Perspektive dringender denn je erforderlich … Wir sind fest davon überzeugt, dass die Welt in diesen Zeiten uns alle zusammen braucht.“

Der chinesische Außenminister Wang Yi vertrat die vergleichbare Ansicht seines Landes: „China, das sich sehr um die Zukunft der Menschheit und das Wohlergehen aller Länder sorgt, wird die internationale Zusammenarbeit praktizieren, die gegenseitige Bereicherung der Zivilisationen fördern und gemeinsam eine Zukunft für die Menschheit aufbauen“, erklärte er.

Dies sind Gedanken und integrierte Konzepte eines Menschenbildes, die sich auch die Nationen des Westens zu eigen werden machen müssen, um an der Schaffung einer neuen internationalen Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur mitzuwirken.

„Wenn wir nicht eine höhere Ebene der Staatskunst kultivieren“, warnte Zepp-LaRouche, „kommen wir nicht aus der Grube heraus.“

Hier finden Sie den Link zum gestrigen Webcast mit Helga Zepp-LaRouche:

Gegen die Militarisierung Deutschlands aufstehen!

https://www.youtube.com/watch?v=3Nvubt16OSY&t=1s


Inhalt

STRATEGISCHE KRIEGSGEFAHR

  • Starmer will britisch-amerikanische Sonderbeziehung retten
  • Britische Medien sind über Untergang ihrer Weltordnung empört
  • Französische nuklear bewaffnete Kampfflugzeuge in Deutschland?
  • Kreml bekräftigt: Keine europäischen ‚Friedenstruppen‘ in der Ukraine

USA UND KANADA

  • Selenskyj folgt Starmer auf Pilgerreise nach Washington

NEUES PARADIGMA

  • Beendigung der Armut ist das wichtigste Menschenrecht
  • Trump und Putin: auch wirtschaftliche Zusammenarbeit steht auf der Tagesordnung
  • Zwei Ansätze gegenüber dem Iran: „Maximaler Druck“ vs. maximale Entwicklung

ZUSAMMENBRECHENDES IMPERIALES SYSTEM

  • DOGE – eine Mogelpackung
  • Ungarn fordert Offenlegung der EU-Finanzierung von NGOs
  • CDU-CSU stellt Fragen zu „Anti-Rechts“-NGOs

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