Den globalen Showdown mit einer „Verbreitung von Vernunft“ besiegen
Die dramatische Wendung der Ereignisse in Syrien in den letzten Tagen ist kein Ausdruck einer internen Dynamik in diesem belagerten Land, sondern das Ergebnis von Druck, Interventionen und Verstößen von außen. Diese werden von westlichen Kreisen in dem globalen Showdown verübt, den sie hauptsächlich gegen Russland und China, aber gegen die gesamte globale Mehrheit führen. Ihr Ziel? Einfach „oben zu bleiben“ – selbst auf dem Aschehaufen.
Die gerade abgeschlossene internationale (Online-)Konferenz des Schiller-Instituts vom 7. bis 8. Dezember „Im Geiste Schillers und Beethovens werden alle Menschen Brüder!“ liefert die Einschätzungen und Konzepte für die internationale Widerstandsbewegung gegen diesen globalen Showdown. Die Situation könnte nicht gefährlicher sein.
Vergleichen Sie dies mit Veranstaltungen wie der des Center for Strategic International Studies (CSIS) am 20. November: Das Thema der ganztägigen Veranstaltung lautete: „Der Einsatz von Atomwaffen ist nicht mehr undenkbar.“ In der dritten Vortragsrunde Konteradmiral Thomas Buchanan, Direktor der Abteilung für Pläne und Richtlinien bei StratCom (Strategic Command), die Hauptrede und sprach darüber, wie die USA darauf vorbereitet sind, Atomwaffen einzusetzen, um ihre dominierende Rolle in der Welt aufrechtzuerhalten. Er sprach davon, einige Waffen selektiv einzusetzen und andere für den zukünftigen Einsatz zurückzuhalten. Er sagte: „Ich denke, jeder würde zustimmen, dass wir, wenn wir einen Austausch haben müssen, dies in einer Form tun wollen, die die Vereinigten Staaten akzeptieren können. Es sind also die Bedingungen, die für die Vereinigten Staaten am ehesten akzeptabel sind, die uns in die Lage versetzen, weiterhin die Welt anzuführen, richtig. Wir werden weitgehend als Weltführer angesehen.“
Admiral Buchanans Äußerungen offenbaren die laufenden Aktionen der USA, die auf einen „Angriffskrieg“ abzielen. Es ist eine Vorbereitung auf Massensterben. Die USA verstoßen gegen die Nürnberger Kodizes und alle akzeptierten internationalen Beziehungen. Die Ansichten des Admirals, die am 20. November geäußert wurden, hätten weltweit die Schlagzeile Nummer eins sein müssen. Doch kein Politiker oder großes Medienunternehmen hat darüber berichtet, geschweige denn, sie veröffentlicht.
Die Redner auf der Veranstaltung des Schiller-Instituts am 7. Dezember griffen Buchanans Äußerungen auf, insbesondere die Gründerin des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, in ihrer Grundsatzrede und Scott Ritter, ehemaliger UN-Waffeninspekteur und Veteran der US-Marine, in seinen Ausführungen. Ritter machte die Kriegsgefahr dann am selben Tag in einer Informationsveranstaltung im National Press Club mit dem Titel „Sag Nein zum Atomkrieg!“ weiter publik.
In diesem Zusammenhang sollte man sich die Verkommenheit und Heuchelei der westlichen Medien und Politiker in Bezug auf die Lage und die jüngste Geschichte in Syrien ansehen, die sich in charakteristischer Weise offener Lügen bedienen. Es wird immer wieder die gleiche einseitige Darstellung wiederholt, Baschar al-Assad sei ein böser Tyrann. Das ist alles, was sie antworten können. Darum wurde die Hälfte der 22 Millionen Syrer innerhalb oder außerhalb ihres Landes vertrieben. Deshalb haben die USA Truppen in Syrien und so weiter. Haben die USA deshalb nicht weniger als 19 Militärstützpunkte in der Region, von denen 9 permanente Einrichtungen sind? Sehen Sie sich die Karte der US-Militärstützpunkte an, die vom Council of Foreign Relations bereitgestellt wurde.
Es gibt Stimmen, die die Wahrheit über die Geschehnisse aussprechen. Ein neueres Interview, das Oberst a.D. Jacques Baud, Geheimdienst Analyst aus der Schweiz, heute Nima Alkhorshid von „Dialogue Works“ gab, ist ein Beispiel dafür. Zepp-LaRouche fasste seinen Bericht heute in einem Briefing mit ihren Mitarbeitern zusammen:
„Er sagt, dass das, was in Syrien passiert ist, keine innere Rebellion war; sie wurde vollständig von außen gesteuert. Bereits 2011, als der sogenannte Arabische Frühling und der sogenannte Bürgerkrieg in Syrien ausbrachen, kamen 85 % der Kämpfer aus Bengasi und der sogenannten libyschen Revolution. 2014 gab es dann eine massive Flut von Kämpfern aus Libyen, der Türkei, dem Irak, Russland, Dagestan und Tschetschenien; und der Aufstand wurde vollständig von außen inszeniert.
Syrien war bis 2011 ein völlig lebensfähiger Staat mit funktionierenden Institutionen, einer funktionierenden Armee und einer ausgezeichneten Infrastruktur. Und zu dieser Zeit konnte die syrische Armee einen sehr harten Kampf gegen diese Rebellen führen, aber schon damals litt die syrische Bevölkerung sehr. Und in der Zwischenzeit [kamen] die anhaltenden Sanktionen, die von den USA unterstützt wurden – die Caesar-Sanktionen, dann die permanenten Bombenangriffe der USA und Israels. Die Kurden wurden von den Vereinigten Staaten voll unterstützt. Die Islamisten, die sich in Idlib und anderen Gebieten neu formiert hatten – all das schwächte das ganze Land Syrien, insbesondere die Armee, sodass sie nicht mehr über die Ressourcen verfügten, über die sie 2011 noch verfügten. Dies brachte die Regierung in ein Dilemma. Sie konnte kämpfen, was jedoch einen enormen Blutzoll unter der syrischen Bevölkerung fordern würde, aber ohne die Mittel, über die sie 2011 noch verfügte.
Die syrische Regierung entschied also, dass sie diesen Kampf nicht aufnehmen konnte, insbesondere weil diese Rebellen inzwischen extrem gut bewaffnet waren und von den ukrainischen Spezialeinheiten mit US-Waffen ausgebildet wurden. Als Assad also die Wahl hatte, entweder erneut einen blutigen Krieg ohne Mittel zu führen oder die Macht abzugeben, entschied er sich für die Kapitulation und die Rettung des Lebens der Bevölkerung in Syrien.
Baud sagte auch, dass dies völlig im Einklang mit Assads gesamter Biografie stehe, denn er wollte nie in die Politik gehen. Er war Mediziner und arbeitete als Arzt in London. Aber als der älteste Sohn von Hafez al-Assad bei einem Autounfall ums Leben kam, übernahm er die Verantwortung, einzuspringen. Aber er war ein sehr bescheidener Mensch, der immer ohne Sicherheitskräfte mit seinem eigenen Auto fuhr, und bis 2011 war sein Leben sehr gut, auch nach Einschätzung von Menschen aus dem Westen. Es herrschte politische Freiheit, Frauen konnten sich so kleiden wie im Westen.
Als plötzlich die geopolitische Entscheidung getroffen wurde, in die Richtung des Arabischen Frühlings und der Revolutionen zu gehen, wurde Baschar al-Assad plötzlich als Diktator bezeichnet. Aber das war alles eine Lüge.
Baud sagte, dass Netanjahu auf lange Sicht nicht der Gewinner dessen sein wird, was gerade passiert ist. Erdoğan hatte gesagt, er sei bereit, in Israel einzumarschieren, und das bedeutet, dass die Türkei Israel jetzt einen Schritt näher gekommen ist.
Dann sagte Baud auch, dass der Westen bei all dem eine äußerst perverse Rolle gespielt hat, denn es handelt sich um al-Qaida, al-Nusra, und sie haben nur ihre Flagge gewechselt und sind zu HTS geworden, aber die Ideologie ist dieselbe. Der Grund, warum der Krieg so blutig war, ist, dass diese Leute alle rassistische Islamisten sind, die sich für den Sieg geopfert haben. Den hohen Preis dafür musste die syrische Bevölkerung zahlen. Dieser Typ [Abu Mohammad] al-Jolani wird jetzt von CNN als der große Gewinner interviewt, hat sein Aussehen verändert und sieht jetzt aus wie Selenskyj in grüner Kampfkleidung, aber es ist dieselbe Person. Schuld daran sind die Sanktionen der Vereinigten Staaten: Die Tatsache, dass die Vereinigten Staaten jahrelang das Öl und das Getreide gestohlen haben.“
Das Interview mit Baud, das Zepp-LaRouche zusammengefasst hat, ist viel umfangreicher. Baud gab es heute Nima Alkhorshid in seiner YouTube-Sendung „Dialogue Works“.
Die Ereignisse in Südwestasien sind Teil eines strategischen Gesamtbildes mit anderen dramatischen Veränderungen und Destabilisierungen, wie sie in Südkorea, Georgien, Rumänien und anderen Orten sowie in Syrien zu beobachten sind. Sie deuten darauf hin, dass wir uns einem totalen Showdown nähern.
Gleichzeitig gibt es beachtenswerte Initiativen und Aktionen. So wurde beispielsweise in den Vereinigten Staaten ein Gesetzentwurf (HR 10218) in das US-Repräsentantenhaus eingebracht, der einen Stopp der US-Lieferungen von ATACMS (Army Tactical Missile Systems) an die Ukraine fordert.
Es ist dringend notwendig, sich der massiven weltweiten Mobilisierung der Internationalen Friedenskoalition anzuschließen. Wie Zepp-LaRouche es heute nannte, eine „Verbreitung von Vernunft“.
Inhalt
STRATEGISCHE KRIEGSGEFAHR
- Die amerikanische Bevölkerung wird „atomkriegsbereit“ gemacht
- Gesetzentwurf des Repräsentantenhauses soll Angriffe auf Russland mit Raketen und Unterstützung der USA stoppen
- Chas Freeman über den Sturz von Assad
NEUES PARADIGMA
- Putin erörterte erneut die russische Wirtschaft
ZUSAMMENBRUCH DES IMPERIALEN SYSTEMS
- Neue US-Sanktionen gegen Russland verschlimmern Energiepreis Krise in Europas Industrie
USA UND KANADA
- Trump wird sein Ziel mit Zöllen nicht erreichen
- John Deere kündigt neue Entlassungsrunde für Produktionsmitarbeiter an