Wie kann eine globale Sicherheitsarchitektur dazu beitragen, Kriege und Völkermord zu verhindern? Und stellt sie eine praktische Alternative zu den Machenschaften, zu der physischen und psychischen Gewalt dar, um Länder jene Opfer abzuringen, die erforderlich sind, damit die Finanzspekulation einen weiteren Tag am Laufen gehalten werden kann?

Eine Antwort darauf wurde heute auf der Jahrestagung der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) gegeben, einer Organisation, die während des Kalten Krieges gegründet wurde und in der die Länder des RGW (Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe) unter der Führung der kommunistischen Sowjetunion und die nicht kommunistischen westeuropäischen Länder ihre Differenzen bei behielten, aber versuchten, ihr gemeinsames Überleben zu sichern. Der russische Außenminister Sergej Lawrow erklärte auf einer Pressekonferenz im Anschluss an das Treffen, dass Russland nach dem Zusammenbruch des Sowjetsystems mehr als drei Jahrzehnte lang glauben wollte, dass der Westen meinte, was er sagte. Er ging detailliert auf die Geschichte der gebrochenen Versprechen ein und sagte, dass man ab 2022 davon überzeugt gewesen sei, dass der Westen alles, was er berührte, in den Ruin getrieben habe – die UNO, die Diplomatie, das eigene Volk. Er sprach Klartext: Das Projekt der eurasischen Sicherheitsarchitektur stehe für Russland im Mittelpunkt, es funktioniere und die globale Mehrheit sei dafür reif. Er sagte:

„Das eurasische Konzept basiert auf den natürlichen, geographischen, wirtschaftlichen und infrastrukturellen Möglichkeiten, die allen Nationen des eurasischen Kontinents zur Verfügung stehen. Es ist die größte, bevölkerungsreichste und am schnellsten wachsende Landmasse. Sie ist die Heimat von Ländern, die große Zivilisationen wie die chinesische, indische und persische repräsentieren. Wir streben danach, all diese Möglichkeiten unseres Kontinents zu vereinen, um eine gemeinsame Agenda zu fördern, die für alle akzeptabel ist…“.

Die BRICS-Gruppe umfasst heute mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung, und die globale Mehrheit ist bestrebt, sich dieser neuen Architektur anzuschließen oder mit ihr zusammenzuarbeiten, bei der es nicht um Finanzspekulationen geht, sondern um reale physische Infrastrukturprojekte in den Bereichen Energie (Kernkraft und Kohle) und Verkehr (Eisenbahnen, Häfen, Schifffahrt), die es den unterentwickelten Ländern ermöglichen, dem Teufelskreis der Armut zu entkommen.

Aber, so könnte man hinzufügen, Westeuropa ist Teil dieses eurasischen Kontinents. In der Tat – und Lawrow hat deutlich gemacht, dass alle Länder willkommen sind, sich anzuschließen, wenn sie zur Vernunft kommen.

Aber was ist mit dem amerikanischen Kontinent? Geht es auch um eine globale Sicherheitsarchitektur? Der russische Präsident Wladimir Putin hat am 4. Dezember klargestellt, dass die USA davon leben, unfaire Handelsbedingungen zu diktieren und den Dollar als Waffe gegen die Welt einzusetzen. Auf die Frage nach den Angriffen des designierten US-Präsidenten Donald Trump auf die BRICS-Staaten wegen des Dollar-Dumpings sagte Putin, er habe gehört, dass Trump diejenigen angreife, die den Dollar untergraben, und nicht diejenigen, die ihn einfach nicht mehr benutzen. Und er erklärte, Russland habe den Dollar nicht aufgegeben, sondern sei vom Dollar ausgeschlossen worden und habe daher immer weniger Möglichkeiten, den Dollar zu verwenden. Das hörte sich wie eine vorsichtige, aber bewusste Öffnung an.

Wie Lawrow heute in seinem Abschlusswort erklärte: „Wir haben unsere Lektion gelernt und werden die Tür zu Beziehungen mit wem auch immer nie zuschlagen, aber wir werden uns genau ansehen, welche Ideen diejenigen auf den Tisch legen, die uns den Krieg erklärt haben, indem sie das Kiewer Regime als Stellvertreter benutzen, die uns mit umfassenden Sanktionen belegt haben und die uns aller Todsünden bezichtigen. Wenn sie zur Vernunft kommen und konkrete Ideen vorbringen, die auf dem Respekt für die Interessen des jeweils anderen basieren, werden wir sehen und unsere Schlüsse daraus ziehen, worum es bei solchen möglichen Vorschlägen tatsächlich geht.“

Diese globale Sicherheitsarchitektur, die die USA und den Westen zur Vernunft bringen soll, wird an diesem Wochenende auf der Konferenz des Schiller-Instituts „Im Geiste Schillers und Beethovens: Alle Menschen werden Brüder“ vorgestellt. Tatsächlich sind China, Indien und Persien nicht die einzigen Zivilisationen, die über unschätzbare kulturelle Ressourcen verfügen. Es gibt ja auch Friedrich Schiller, den Dichter der Freiheit, oder den genialen Ludwig van Beethoven, die darauf warten, dass wir ihr Erbe wiederbeleben.

In de Einladung zur Konferenz des Schiller-Instituts heißt es:

„Um der Menschheit eine solche neue Architektur vorzustellen, plant das Schiller-Institut, am 7. und 8. Dezember eine internationale Online-Konferenz mit führenden Vertretern und Experten des kollektiven Westens und des globalen Südens einzuberufen, um die Prinzipien zu erörtern, auf denen eine solche neue Architektur basieren muss. Wir werden auch ein Beispiel für den Dialog der Kulturen und Zivilisationen geben, mit wunderschönen Beispielen großer Kunst aus verschiedenen Nationen, um den Weg zu einer Zivilisation aufzuzeigen, die nicht auf Hass, sondern auf Liebe basiert..“

Inhalt

ZUSAMMENBRECHENDES IMPERIALES SYSTEM

• Neue unbekannte Krankheit tötet Menschen in der Demokratischen Republik Kongo
• Krypto Währungsspekulanten drehen durch
• Merkel: Nord-Stream-Sabotage brachte USA Kontrolle über europäischen Gasmarkt

STRATEGISCHE KRIEGSGEFAHR

• Bundesregierung genehmigt Investitionen in die Rüstungsproduktion als „nachhaltig“
• Russische und US-amerikanische Militärchefs im Gespräch
• US-Außenministerium droht georgischer Regierung
• US-Sprecher des Repräsentantenhauses Johnson lehnt Bidens neue 24 Milliarden Dollar für die Ukraine ab
• Britische Daily Mail liefert angeblichen „Beweis“ für nordkoreanische Soldaten in Kursk
• Friedensanträge des BSW abgelehnt

NEUES PARADIGMA

• Lawrow: Unfähigkeit des Westens, sein Wort zu halten, macht eurasische Sicherheitsarchitektur notwendig

LAROUCHE-BEWEGUNG

• Mexikanischer Journalisten Club ehrt Dennis Small von EIR