Die Agenda der globalen Süd-Nord-Kooperation setzen – Konferenz des Schiller-Instituts am 7. und 8. Dezember
Gestern ging in Sotschi das erste Ministertreffen des Russland-Afrika-Partnerschaft Forums zu Ende, dessen Teilnahme und politische Beratungen den wachsenden Führungsanspruch der globalen Mehrheit zeigen, der auf dem BRICS+-Gipfel im russischen Kasan im Oktober dramatisch zum Ausdruck kam. Heute hat die belarussische Regierung die Einladung der BRICS, „Partner“ zu werden, offiziell angenommen.
Unter den 1.500 Teilnehmern des dreitägigen Russland-Afrika-Treffens waren Delegationen aus 54 Ländern, darunter 45 Minister. Heute wurde eine gemeinsame Erklärung veröffentlicht, in der die Bereiche der Zusammenarbeit festgelegt werden.
Die Rede von Präsident Wladimir Putin vor dem Forum, die von Außenminister Sergej Lawrow im Plenum verlesen wurde, fasst den Geist der Gespräche und der Erklärung zusammen. Putin sagte: „Die afrikanischen Länder gewinnen auf der Weltbühne zunehmend an Gewicht. Indem sie eine konstruktive und friedens orientierte Außenpolitik verfolgen, spielen sie eine immer wichtigere Rolle bei der Lösung wichtiger Fragen auf der internationalen Agenda.“
Die Veranstaltung in Sotschi ist nur der jüngste Ausdruck der neuen Führungsdynamik, die sich entschieden gegen das neokolonialistische System des Westens richtet, das nach Jahrzehnten des Unheils nun zu Ende geht. Dabei spielen viele Faktoren eine Rolle, von denen einige äußerst gefährlich sind und sogar zur totalen nuklearen Vernichtung eskalieren könnten.
Am vergangenen Wochenende haben die israelischen Streitkräfte die Bombardierung des Südlibanon, den Angriff auf Syrien und den Völkermord im Gazastreifen fortgesetzt. Der israelische Ministerpräsident Netanjahu, dessen Korruptionsprozess am 2. Dezember beginnen soll, erklärte gestern, dass er seit den Wahlen vom 6. November dreimal mit dem neuen US-Präsidenten Trump gesprochen habe und betonte, dass sich beide „auf gleicher Augenhöhe“ befänden.
Die Ukraine hat gestern eine große Welle von Drohnenangriffen gestartet, vielleicht die größte bisher, um hauptsächlich die Region Moskau, aber auch andere Bezirken, darunter Brjansk, Belgorod und Kursk, zu treffen.
Anstatt eine Alternative zu diesen Entwicklungen zu suchen, ergehen sich die abgehalfterten Eliten, die im Westen noch immer an der Macht sind, weiterhin in wildesten Äußerungen, trotz des erfolgten Regierungswechsels in den USA am 6. November, demselben Tag, als in Deutschland die „Ampel“-Regierung kollabierte:
• Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius besteht weiterhin auf seiner „Lösung“ für den rasanten Zusammenbruch der deutschen Wirtschaft und fordert, Deutschland „kriegstauglich“ zu machen.
• US-Politiker, die sich einen Job in der neuen Trump-Regierung ausrechnen, drängen auf ihre „Lösung“ für den wirtschaftlichen Zusammenbruch der USA und fordern niedrigere Steuern und höhere Importzölle, die Abschottung gegen Migranten sowie Verbote und Sanktionen. Die scheidenden Politiker tun es ihnen gleich. Letzte Woche erließ das US-Handelsministerium eine imperiale „Weisung“ an TSMC, den größten Chiphersteller der Welt mit Sitz in Taiwan, bestimmte hochmoderne Chip-Designs nicht mehr nach Festlandchina zu verkaufen.
Helga Zepp-LaRouche, Gründerin und Leiterin des Schiller-Instituts, rief dazu auf, die gesamte Weltlage – mit ihren guten und schlechten Seiten – als „Ganzes“ zu betrachten und als „einzigartigen Moment“ für Veränderungen zu nutzen. Die strategische Lage, betonte sie, zeige ein „riesiges Führungsvakuum“. Dies beziehe sich auf diejenigen, die noch an der Macht seien, auf die Macht hofften oder im Westen abgesetzt worden seien. Es fehle aber auch generell an einem Verständnis, wie die Wirtschaft funktioniere.
Das Schiller-Institut unternimmt alle Anstrengungen, um am 7. und 8. Dezember eine internationale (Online-)Konferenz mit größtmöglicher Breitenwirkung zu organisieren. Ziel ist es, Menschen und Kräfte zu gewinnen, die sich mit der Frage auseinandersetzen, was zu tun ist. Zepp-LaRouche hat im Vorfeld der Konferenz eine Dringlichkeits Studie in Auftrag gegeben, um für jeden Kontinent ein oder zwei vorrangige Infrastrukturprojekte zu definieren. Damit werde die Agenda gesetzt, um die Migrationskrise zu lösen und den globalen Süden aufzubauen, während gleichzeitig der Zusammenbruch der Agrarwirtschaft im globalen Norden und der kulturelle und wissenschaftliche Niedergang umgekehrt werden. Man müsse dabei die Schaffung von 2 bis 3 Milliarden neuer Arbeitsplätze im Auge haben.
Wie das in der westlichen Hemisphäre aussehen könnte, wird in dieser Woche deutlich. Am Donnerstag, dem 14. November, wird der riesige Hafen von Chancay in Peru offiziell eröffnet. Der chinesische Präsident Xi Jinping wird an der Zeremonie teilnehmen. Er und andere Staatschefs werden anschließend an den Beratungen des Gipfels der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (APEC) teilnehmen, der von Peru ausgerichtet wird. Einer der beliebtesten Slogans für den Hafen lautet: „Von Chancay nach Shanghai!“ Der Tiefseehafen kann die größten der heutigen Mega-Frachtschiffe aufnehmen und wird zum Knotenpunkt für die gesamte Hemisphäre werden.
Der Hafen von Chancay ist Teil eines noch größeren Projekts: die Querung des Kontinents über einen bi-ozeanischen Korridor, der den Atlantik mit dem Pazifik verbindet. Von einem solchen Transport- und Entwicklungskorridor träumt man in Iberoamerika seit fast zwei Jahrhunderten, nachdem in Nordamerika 1862 die transkontinentale Eisenbahn von Präsident Abraham Lincoln gebaut wurde.
Planen Sie Ihre Teilnahme an der Konferenz des Schiller-Instituts im Dezember. „Kooperation statt Konfrontation“, wie Helga Zepp-LaRouche fordert, ist das einzig realistische Programm für die Welt.
Inhalt
STRATEGISCHE KRIEGSGEFAHR
- Haaretz wirft Israel ethnische Säuberung in Gaza vor
- Kiewer Regime feuerte Dutzende Drohnen auf Moskauer Gebiet ab
- Mini zu EIR: NATO hat sowjetische Propagandamethoden übernommen
USA UND KANADA
- Neokonservative glauben, ihren Mann im neuen Außenministerium unterbringen zu können
NEUES PARADIGMA
- Putins Botschaft an das Russland-Afrika-Treffen: „Afrika ist wichtig auf der Weltagenda“
DEUTSCHLAND
- Scholz telefoniert mit Trump, bald auch mit Putin?
ZUSAMMENBRECHENDES IMPERIALES SYSTEM
- Frankreichs zaghafte Antwort auf den Angriff des Narkoterrorismus
- China reagiert auf die „Anordnung“ der USA an Taiwan, den Export von Chips auf das chinesische Festland einzustellen