Sich für die Zukunft einsetzen!

Sich für die Zukunft einsetzen!
Dietrich Bonhoeffer – einer der stärksten geistlichen Führer des Widerstands gegen Hitler. Quelle: Public Domain

8. April 2025 EIRNS – Die Trump-Administration hat ihren sturen Ansatz mit neuen politischen Initiativen auf der ganzen Welt fortgesetzt. Dazu gehören nun: Versuche, das US-Militär weltweit auszubauen, auch im Weltraum, um Russland, China und anderen „Gegnern“ entgegenzutreten; eine Eskalation in Südwestasien, die eine umfassende Militärkampagne gegen den Iran auszulösen droht – während gleichzeitig Israels Völkermord in Gaza scheinbar keine Grenzen gesetzt sind; und nun eine chaotische Handels- und Zollpolitik, die die Weltwirtschaft zum Absturz zu bringen droht.

Doch es gibt Anzeichen für Diplomatie und eine Lösung. Als der israelische Premierminister Netanjahu am 7. April im Weißen Haus eintraf, war er schockiert, als er erfuhr, dass Präsident Donald Trump sich mit der iranischen Regierung beraten hatte und dass die Verhandlungen am Samstag, dem 12. April, beginnen sollen. Wie die Times of Israel berichtete, wurde Netanjahu nicht nur erst kurz vor seinem Treffen mit Trump darüber informiert, sondern ihm wurden auch keinerlei Zusicherungen über die Forderungen Israels an den Iran gemacht.

Es bleibt zu hoffen, dass dies zumindest auf ein gewisses Maß an rationalem Denken bei Präsident Trump hindeutet und auf eine gewisse Unabhängigkeit vom Wahnsinn Netanjahus und seinesgleichen. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob sich in den kommenden Tagen die besonneneren Köpfe durchsetzen oder ob es doch noch zum Krieg kommt. In jedem Fall muss betont werden, dass Trumps offensichtliche Methode der Einschüchterung, auch wenn sie gelegentlich Erfolg hat, kein Ansatz ist, der die USA – oder irgendeine andere Nation – wirklich wieder „groß“ machen wird. Abgesehen davon, dass sie die Region in einen verheerenden Krieg stürzen könnte, könnte sie auch die vielversprechende Verbesserung der Beziehungen zwischen den USA und Russland zunichte machen, die die Welt so knapp vor einem nuklearen Flächenbrand bewahrt hat.

In der Zwischenzeit ist die Welt immer noch erschüttert über die Ankündigung der Zölle am „Tag der Befreiung“ letzte Woche. Einige Länder werden vielleicht einlenken und Verhandlungen zustimmen, aber andere – wie China – werden standhaft bleiben. Die von Trump verhängten zusätzlichen Zölle in Höhe von 50 Prozent auf chinesische Importe, die den Gesamtzoll auf 104 Prozent anheben, werden nicht auf die leichte Schulter genommen. Wie dem auch sei, das Dilemma, in dem Trump steckt, wurde am 7. April von Helga Zepp-LaRouche in einem Artikel für Chinas internationale Nachrichtenagentur CGTN dargelegt, in dem sie darauf hinwies, dass es viel wichtigere Faktoren gibt, als mit Zahlen und Handelsdefiziten zu spielen. Dazu gehören die erschreckende Vernachlässigung des technologischen Fortschritts und der Produktivität in den westlichen Volkswirtschaften in den letzten zwei Jahrzehnten, die Tatsache, dass es in den USA fast keine kleinen und mittleren Unternehmen gibt, die importierte Waren ersetzen könnten, und die Zwei-Billiarden-Dollar-Blase der Finanzderivate, die darauf wartet zu platzen. Ob Trump diese Probleme ernsthaft angehen will oder nur versucht, noch mehr Geld in die bankrotte US-Wirtschaft zu pumpen, könnte darüber entscheiden, ob dies die Zündschnur ist, die das gesamte Finanzsystem zum Explodieren bringt.

Während all dies geschah, war eine ganz andere Entwicklung im Gange, die eine hoffnungsvolle Alternative zum gegenwärtigen Chaos und der Gefahr darstellt. Am Dienstagmorgen, dem 8. April, startete eine russische Sojus-Rakete mit zwei russischen Kosmonauten und einem amerikanischen Astronauten an Bord und erreichte erfolgreich die Internationale Raumstation. Kirill Dmitrijew, Sondergesandter des russischen Präsidenten für Investitionen und wirtschaftliche Zusammenarbeit, sagte zum Start: „Fünfzig Jahre nachdem Apollo-Sojus gezeigt hat, dass der Weltraum uns vereinen kann, fliegen Russland und die USA immer noch gemeinsam. Die Geschichte hallt in der Umlaufbahn wider.“ Dmitrijew war in die USA gereist, um am 2. und 3. April mit Trumps Gesandten Steven Witkoff und anderen über die Zusammenarbeit zwischen den USA und Russland zu sprechen.

Die Herausforderungen von heute sind groß und die Komplexität kann überwältigend erscheinen, aber wenn wir über die Anstrengungen und die Entschlossenheit der Streiter für die Wahrheit in der Vergangenheit nachdenken, kann uns das ein Gefühl für unsere universellere Mission geben. Vor achtzig Jahren, am 9. April 1945, wurde Dietrich Bonhoeffer, einer der bedeutendsten geistigen Widerstandskämpfer gegen Hitler, im Konzentrationslager Flossenbürg hingerichtet. In seinem Aufsatz „Nach zehn Jahren“ aus dem Jahr 1942 wendet sich Bonhoeffer gegen den „Kurzschluss ungeschichtlich und unverantwortlich denkender Prinzipienreiter“, die sich in Zeiten großer Krisen aus der Verantwortung stehlen. Er schreibt: „Angesichts solcher Lage erfahren wir, dass weder theoretisch zuschauendes Kritisieren und Rechthaben-wollen, also die Weigerung, sich auf den Boden der Tatsachen zu stellen, noch Opportunismus, also die Selbstpreisgabe und Kapitulation angesichts des Erfolges, unserer Aufgabe gerecht werden. Weder beleidigte Kritiker noch Opportunisten wollen und dürfen wir sein, sondern an der geschichtlichen Gestaltung – von Fall zu Fall und in jedem Augenblick, als Sieger oder als Unterlegene – Mitverantwortliche. Wer sich durch nichts, was geschieht, die Mitverantwortung für den Gang der Geschichte abnehmen lässt, weil er sie sich von Gott auferlegt weiß, der wird jenseits von unfruchtbarer Kritik und von ebenso unfruchtbarem Opportunismus ein fruchtbares Verhältnis zu den geschichtlichen Ereignissen finden. Die Rede von heroischem Untergang angesichts einer unausweichlichen Niederlage ist im Grunde sehr unheroisch, weil sie nämlich den Blick in die Zukunft nicht wagt. Die letzte verantwortliche Frage ist nicht, wie ich mich heroisch aus der Affäre ziehe, sondern wie eine kommende Generation weiterleben soll. Nur aus dieser geschichtlich verantwortlichen Frage können fruchtbare – wenn auch vorübergehend sehr demütigende – Lösungen entstehen. Kurz, es ist sehr viel leichter, eine Sache prinzipiell als in konkreter Verantwortung durchzuhalten.“

Bonhoeffer schrieb zu der Frage des Optimismus und der Zukunft weiter: „Optimismus ist in seinem Wesen keine Ansicht über die gegenwärtige Situation, sondern er ist eine Lebenskraft, eine Kraft der Hoffnung, wo andere resignieren, eine Kraft, den Kopf hoch zu halten, wenn alles fehlzuschlagen scheint, eine Kraft, Rückschläge zu ertragen, eine Kraft, die die Zukunft niemals dem Gegner lässt, sondern sie für sich in Anspruch nimmt. Es gibt gewiss auch einen dummen, feigen Optimismus, der verpönt werden muss. Aber den Optimismus als Willen zur Zukunft soll niemand verächtlich machen, auch wenn er hundertmal irrt; er ist die Gesundheit des Lebens, die der Kranke nicht anstecken soll.“

Achtzig Jahre später, im Jahr 2025, gibt es eine Lösung – wenn wir sie wollen. Es ist an der Zeit, das bankrotte System des britischen Empire abzuschaffen und durch eine neue Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur in einer Welt souveräner Nationen zu ersetzen, die sich gegenseitig respektieren.


Inhalt

STRATEGISCHE KRIEGSGEFAHR

  • Iran bestätigt „indirekte“ Gespräche mit den USA am 12. April
  • Diplomatie zwischen Russland, Iran und China nimmt Fahrt auf
  • NATO-Chef in Japan, um für eine globale NATO zu werben, die sich China entgegenstellt
  • US-Weltraumstreitkräfte veröffentlichen neue Doktrin und erklären Weltraum zum Kriegsgebiet
  • Israelische Soldaten brechen ihr Schweigen und beschreiben die vorsätzliche Vernichtung des Gazastreifens

USA UND KANADA

  • Netanjahu bekommt im Weißen Haus den roten Teppich, wird aber nicht eingeweiht

ZUSAMMENBRUCH DES IMPERIALEN SYSTEMS

  • China antwortet auf Trumps Zollkrieg: Wir werden uns nicht einschüchtern lassen
  • Australische Regierung will chinesische Eigentümer aus dem Hafen von Darwin vertreiben

NEUES PARADIGMA

  • Mitglieder des Moskauer Raumfahrtclubs diskutieren an der Baumann Tech über eine Marsmission

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