Jedes Handeln hat Konsequenzen, genauso wie Untätigkeit

Während die meisten westlichen Politiker und Massenmedien weiter von ihrer eigenen Unfähigkeit fasziniert sind, die durch den Bankrott des britisch-geopolitischen Finanzsystems verursachten Krisen zu lösen – in Südwestasien, der Ukraine, Indien-Pakistan und anderswo–, ist der globale Trend genau umgekehrt… Er bewegt sich in Richtung einer neuen Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur, die 500 Jahren Kolonialismus und seiner bösartigen Prämisse, dass der Mensch kaum mehr als ein hochentwickeltes Tier sei, ein Ende setzen wird.
Dieser Trend hin zu einem neuen Paradigma wurde von den Staats- und Regierungschefs dutzender Nationen, darunter China und Russland, bei den Feierlichkeiten zum Tag des Sieges am 9. Mai in Moskau deutlich, als sie sich dazu verpflichteten, den Faschismus endgültig zu vernichten und nicht nur vorübergehend zu besiegen, wie vor 80 Jahren. Er zeigte sich auch in den Beratungen auf dem gerade beendeten Treffen zwischen China und der CELAC in Beijing und dem bilateralen Gipfeltreffen zwischen Chinas Präsident Xi Jinping und Brasiliens Präsident Lula da Silva. Dabei ging es um die Zusammenarbeit Chinas mit den Ländern Lateinamerikas und der Karibik beim Aufbau von Infrastrukturprojekten zur Bekämpfung der Armut in der gesamten Region, wie dies in China erfolgreich stattgefunden hat. „Wir brauchen nicht nur Exportkorridore, sondern Verbindungen, die als Triebkräfte für Entwicklung und Einheit wirken“, erklärte Lula.
Und was geschieht im Westen?
„Das Bemerkenswerteste ist die völlige Entkopplung der Vertreter des gegenwärtigen Establishments von den Konsequenzen ihres Handelns“, erklärte Helga Zepp-LaRouche in ihrem wöchentlichen internationalen „Dialog“. „Es ist, als würden sie von einem inneren oder äußeren Mechanismus angetrieben, der nichts mit der Realität zu tun hat, einer Art Trieb, weiterzumachen wie bisher, um ihre Vormachtstellung, ihre Dominanz, zu erhalten. Es ist sehr wichtig, dass die Bevölkerung aktiver wird und aufwacht“, betonte sie. „Das größte Problem ist die Passivität – wenn man bedenkt, was auf dem Spiel steht!“
Was man tut und was man unterlässt, hat Konsequenzen.
Ein Beispiel dafür ist das entsetzliche Leid, das den 2 Millionen Menschen in Gaza angetan wird. Die Bevölkerung wird seit über 18 Monaten gnadenlos bombardiert, aus ihren zerstörten Häusern vertrieben und wird jetzt vorsätzlich ausgehungert – durch die israelische Regierung unter Netanjahu, mit Billigung und Waffen aus Washington, London und anderen europäischen Hauptstädten.
Auf einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats am 13. Mai zur humanitären Lage in Gaza forderte der UN-Nothilfekoordinator Tom Fletcher die internationale Gemeinschaft auf, darüber nachzudenken, was sie künftigen Generationen darüber sagen werden, was sie getan oder unterlassen haben, um „die Gräueltaten des 21. Jahrhunderts zu stoppen, deren Zeugen wir täglich in Gaza sind“. Werden wir „die leeren Worte ‚wir haben alles getan, was wir konnten‘“ verwenden? Er wies darauf hin, dass der Internationale Gerichtshof in Den Haag sich erneut mit der Frage des Völkermords befasst und „die von uns vorgelegten Beweise abwägen wird. Aber das wird zu spät sein.“
Zepp-LaRouche unterstrich denselben Punkt: Für Gaza läuft die Zeit ab. Drei Viertel der Bevölkerung leiden an Nahrungsmittelmangel der beiden schlimmsten Stufen 4 und 5 auf der internationalen fünfstufigen Skala für Ernährungsunsicherheit und Unterernährung (IPC). Fast eine halbe Million Menschen sind vom Tode bedroht. Sie befinden sich in einer katastrophalen Situation, geprägt von Hunger, akuter Unterernährung, Krankheit und Aushungerung.
Und doch liegt die Lösung auf der Hand. Der LaRouche-Oasenplan bietet eine programmatische Lösung für alle Menschen und Nationen der Region – von Indien bis zum Mittelmeer, vom Kaukasus bis zum Persischen Golf –, indem sie reichlich Frischwasserressourcen für diesen trockenen Teil des Planeten schafft. Die Technologie, die Infrastruktur, die Wissenschaft und der politische Wille sind vorhanden und können jederzeit eingesetzt werden. Der Westen muss lediglich seine Kräfte mit Chinas Belt and Road Initiative und dem Globalen Süden bündeln. Dieses dringende Thema muss auf der UN-Konferenz zu Palästina vom 2. bis 4. Juni behandelt werden. Es ist das Thema, das auf der internationalen Konferenz des Schiller-Instituts vom 24. bis 25. Mai als dringendes Beispiel für die Art von globalem Politikwechsel behandelt werden wird, der für die Schaffung einer neuen globalen Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur erforderlich ist.
Die Konsequenzen des Nicht-Handelns sind unaussprechlich. Wir können sie in den verzweifelten Augen der hungernden Kinder in Gaza erblicken und in einem sehr real möglichen Atompilz, wenn die britisch-geopolitischen Kriege nicht ein für alle Mal beendet werden.
Sehen Sie sich den deutschen Webcast mit Helga Zepp-LaRouche hier an („Kanzler Merz – weniger intelligent als Trump und Putin?“)
Inhalt
STRATEGISCHE KRIEGSGEFAHR
- Arbeitsgespräch zwischen Russland und der Ukraine in Istanbul
KOLLABIERENDES IMPERIALES SYSTEM
- UN-Direktor für humanitäre Angelegenheiten fragt UN-Sicherheitsrat: Werden Maßnahmen ergriffen, um Völkermord zu verhindern?
USA UND KANADA
- Trumps 142-Milliarden-Dollar-Rüstungsdeal mit Saudi-Arabien
- Trump verurteilt Neocon-Kriege, droht aber Iran mit „maximalem Druck“
NEUES PARADIGMA
- Lula und Rousseff bei CELAC: Unsere Entwicklung hängt von Entschlossenheit und Wissenschaft ab
- Währungsswap zwischen China und Brasilien – positives Beispiel für andere Nationen
- Pläne für transkontinentale Eisenbahnstrecke in Südamerika schreiten voran
- Iran schlägt Konsortium arabischer Staaten zur gemeinsamen Urananreicherung vor