Im Osten nimmt die Zukunft Gestalt an: SCO tagt in Tianjin

Am Sonntag, dem 31. August, begann die Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO) ihren jährlichen Gipfel in Tianjin in China mit Staats- und Regierungschefs, die 43 % der Weltbevölkerung vertreten. Vor dem Hintergrund der neuen Umwälzungen der Weltordnung verzeichnet die zweitägige Veranstaltung die höchste Teilnehmerzahl seit der Gründung der Organisation 2001, trotz des enormen Drucks, der auf einige ihrer führenden Mitglieder – Russland, China und Indien – ausgeübt wird. Kurz gesagt: Die Welt verändert sich rasant und steht nicht mehr unter der Kontrolle des anglo-amerikanischen Establishments.
Von besonderer Bedeutung war auf dem Gipfel das bilaterale Treffen zwischen dem indischen Ministerpräsidenten Narendra Modi und dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping. Die US-Regierung hat Indien kürzlich mit 50 %igen Zöllen belegt – ein beliebtes Instrument der Amerikaner, um anderen Ländern ihren Willen aufzuzwingen –, daher hat Modis Entscheidung, sich gegen die Zölle zu wehren und stattdessen die Beziehungen zu China zu stärken, enorme Bedeutung. Modi sagte zu Xi: „Die Zusammenarbeit zwischen uns ist mit den Interessen von 2,8 Milliarden Menschen unserer beiden Nationen verbunden“, und ihre Kooperation werde das 21. Jahrhundert zu einem echten „Asiatischen Jahrhundert“ machen. Xi seinerseits bemerkte: „China und Indien sind zwei alte Zivilisationen im Osten“ und „die beiden bevölkerungsreichsten Länder der Welt“. Deshalb sollten sie einander gegenseitig zum Erfolg verhelfen, damit „der Drache und der Elefant zusammen tanzen“. Es ist offensichtlich, dass die Drohungen aus dem Westen den gegenteiligen Effekt haben.
Dieser neue und dynamische Prozess verändert bereits die Welt, auch wenn Wahnsinn und Zerstörung der „regelbasierten Unordnung“ des Westens ihn stören. Inzwischen wurde bestätigt, dass Israel letzte Woche im Jemen den Huthi-Premierminister Ahmed al-Rahawi zusammen mit anderen Ministern ermordet hat, was sofort Vergeltungsdrohungen nach sich zog. Nur wenige Tage zuvor hatten europäische Regierungen angekündigt, mit dem sog. „Snapback“ wieder Sanktionen gegen den Iran zu verhängen, womit sie implizit die verrückte Eskalation hin zum Krieg gegen den Iran unterstützen. Und im Hintergrund stehen der schreckliche Völkermord und die Zwangsvertreibung der Palästinenser, denen möglicherweise nur noch Tage oder Wochen zu leben bleiben. Das ist nicht nur kriminell und unmenschlich, es kann auch die ganze Region schon sehr bald in völliges Chaos und Krieg stürzen.
Der Gipfel in Tianjin und anschließend das Östliche Wirtschaftsforum vom 3. bis 6. September in Wladiwostok stehen für eine Perspektive der wirtschaftlichen Entwicklung, Zusammenarbeit und einer besseren Zukunft für die Menschheit. Wie anders wäre die Welt, wenn Europa und die USA sich dafür entscheiden würden, mit dieser wachsenden Dynamik zu kooperieren, anstatt sie zu bekämpfen? Wie leicht könnten die barbarischen Konflikte gelöst und Leben gerettet werden? Wie würde sich die Bevölkerung im Westen verändern, wenn unser Staatshaushalt nicht für Bomben, Kriege und Aufrüstung verwendet würde, sondern für die Begrünung von Wüsten, den Export von Hochgeschwindigkeitszügen und fortschrittlicher Kerntechnik für den Globalen Süden? Wäre eine solche zukunftsorientierte Perspektive nicht auch ein Mittel gegen die Epidemie von Selbstmorden, Drogensucht und tödlichen Amokläufen im Westen?
Die Menschheit steht an einem Scheideweg, und es bleibt offen, ob unsere Gattung moralisch fähig ist, zu überleben. Aber die Tür steht offen und der Weg ist hell erleuchtet, eine andere Zukunft zu schaffen und die oligarchische Politik des „Teile und herrsche“ für immer zu beenden.
Inhalt
NEUES PARADIGMA
- Xi beim Begrüßungsbankett über die wichtige Mission der SCO
- Der Drache und der Elefant tanzen: Xi und Modi treffen sich
- Putin hat hochrangige Treffen in Tianjin und wird mit militärischen Ehren empfangen
- SCO veranstaltet am 11.-12. September in Duschanbe ein Treffen zu Afghanistan
- Armenien und Pakistan nehmen diplomatische Beziehungen auf
STRATEGISCHE KRIEGSGEFAHR
- Israel tötet Huthi-Premierminister
- Israelischer Angriff auf Gaza-Stadt
- Peskow: die europäische Kriegspartei versucht weiter, den Frieden zu sabotieren
- Das Weiße Haus ist laut Berichten frustriert über die Europäer wegen der Ukraine
USA UND KANADA
- Zölle des US-Präsidenten erneut für illegal erklärt