Es wird ernst: Finanzielle Erschütterungen sind wie die Handschrift an der Wand
In den letzten Tagen haben wichtige Kreise der westlichen Finanzwelt davor gewarnt, dass dem globalen Finanzsystem Schocks bevorstehen und dass bestimmte Aktien mit der höchsten Performance überbewertet sind. Nur wenige Tage zuvor hatte die Federal Reserve damit begonnen, Notfallliquidität in das Bankensystem zu pumpen – die größte Maßnahme dieser Art seit 2019-2020. Wie in der Geschichte von Belsazar ist die Handschrift für alle sichtbar an der Wand zu sehen – die Frage ist nur, ob jemand diese Warnung ernst nehmen wird.
Die Erschütterungen deuten jedoch auf etwas weitaus Größeres als einen einfachen „Rückgang“ hin, wie die CEOs von Goldman Sachs und Morgan Stanley diese Woche meinten. Für diejenigen, die nicht einfach die Augen verschließen, ist die größte Sorge, dass das gesamte westliche Finanzsystem in Fäulnis übergegangen ist. Seit seinem Beinahe-Zusammenbruch im Jahr 2008 wurde dieses System nur durch die Aufblähung von einer Blase nach der anderen am Leben erhalten. Wie Lyndon LaRouche seit langem betont hat, entsteht reales Wirtschaftswachstum nicht aus aufgeblähten Finanzwerten, sondern aus realwirtschaftlichen Prozessen, die die Produktivität eines Landes und den Lebensstandard für alle erhöhen. Anstatt dass Technologieunternehmen beispielsweise ganze Kraftwerke aufkaufen, um ihre spekulative KI-Blase zu füttern, könnte viel mehr erreicht werden, wenn die noch vorhandenen Produktionsstätten für den Bau neuer, moderner Infrastruktur genutzt würden – oder für den Bau eines Tunnels unter der Straße von Gibraltar, der Europa und Afrika verbindet, ein Projekt, das jetzt laut einer aktuellen Studie im Auftrag der spanischen Regierung als realisierbar eingestuft wurde.
Im Gegensatz dazu hat der zweitägige Besuch des russischen Ministerpräsidenten Michail Mischustin in China gezeigt, was zwei Länder in Gang setzen können, die sich einer Politik der realwirtschaftlichen Entwicklung verschrieben haben. Am 4. November traf Mischustin mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping zusammen, und auch die wichtigsten Minister beider Regierungen tauschten sich aus. Wie Xi bei dem Treffen sagte: „Die Beziehungen zwischen China und Russland haben sich in diesem Jahr trotz des turbulenten äußeren Umfelds weiterentwickelt,“ und „China ist bereit, mit Russland zusammenzuarbeiten, um größere Synergieeffekte zu erzielen… zum Wohle unserer beiden Völker.“ Beide Länder unternehmen weiterhin Schritte, um ihre Volkswirtschaften und Entwicklungsmodelle weiter zu integrieren. Zeitgleich mit den Treffen von Mischustin legte der russische Präsident Putin einen Vorschlag für die weitere Entwicklung des russischen Fernen Ostens vor, wohl das größte Pioniergebiet für das kommende Jahrhundert.
Der Tod von Dick Cheney, einem der führenden Verfechter von Regimewechselkriegen, sollte für den Westen ein deutliches Zeichen sein, sich zwischen einer gescheiterten, sterbenden Politik und einer noch unbestimmten, neuen Zukunft zu entscheiden. Anstelle von geopolitischen Konfrontationen und aufgeblähten Militärbudgets könnte der Westen eine Politik der Win-Win-Zusammenarbeit mit den Ländern des Globalen Südens und dem Rest der Welt verfolgen. Eine solche Wende ist tatsächlich notwendig, um dem bevorstehenden Zusammenbruch des spekulativen Finanzsystems entgegenzuwirken und die Wirtschaft wieder auf produktives physisches Wachstum auszurichten.
Dies wird das Thema der Konferenz am 8. November in Paris sein, die gemeinsam von Solidarité & Progrès und dem Schiller-Institut veranstaltet wird. Melden Sie sich an oder verfolgen Sie die Veranstaltung auf Zoom.
Inhalt
NEUES PARADIGMA
- Präsident Xi Jinping trifft sich mit dem russischen Ministerpräsidenten Michail Mischustin zur Strategieplanung
- Tunnel unter der Straße von Gibraltar für technisch machbar erklärt
STRATEGISCHE KRIEGSGEFAHR
- Der iranische Präsident Peseschkian: Der Iran wird seine Nuklearanlagen wieder aufbauen
- Bosshard: Die Stimmung in Russland wird „etwas antideutsch“
- Deutsche Nachrichten-Website berichtet über Prof. Postols Äußerungen in Berlin
ZUSAMMENBRECHENDES IMPERIALES SYSTEM
- Finanzielle Erschütterungen bedrohen das System
- Planen die USA eine Anti-Drogen-Mission in Mexiko?
- Diskussion über eine Resolution zur Gaza-Sicherheitstruppe
LAROUCHE-BEWEGUNG
- Offener Brief von Helga Zepp-LaRouche: „Cusas Denken aufgreifen und eine neue Renaissance für unsere heutige Welt einleiten“
- Helga Zepp-LaRouche interviewt den russischen UN-Vertreter Poljanskij