Eine neue, gerechte Weltwirtschaftsordnung statt Gräuel des Krieges

In einer weiteren unverhohlenen Verletzung des Völkerrechts hat Israel am Dienstag Langstreckenangriffe auf Doha in Katar geflogen. Dabei wurden Führer der Hamas attackiert, die sich dort versammelt hatten, um über den jüngsten Waffenstillstandsvorschlag der USA für Gaza zu beraten. Gegen 16:00 Uhr Ortszeit trafen zwölf Luftangriffe Wohngebäude in der Stadt. Dabei wurden zwei Menschen getötet, darunter der Sohn eines Hamas-Führers, und weitere verletzt. Israel verkündete stolz seine Verantwortung für die „präzisen Angriffe“ gegen „die obersten Terroristenführer der Hamas“ und erklärte, das Weiße Haus sei vor dem Angriff informiert worden.
Helga Zepp-LaRouche reagierte darauf mit den Worten: „Wenn Trump das nicht verurteilt, gilt nur noch das Gesetz des Dschungels.“
Das Weiße Haus veröffentlichte eine Erklärung, in der es zwar den Ort des Angriffs verurteilte („Einseitige Bombardierungen in Katar, einem souveränen Staat, der ein enger Verbündeter der Vereinigten Staaten ist und sich gemeinsam mit uns mutig für den Frieden einsetzt, bringen weder Israel noch Amerika ihren Zielen näher“), jedoch nicht das Ziel selbst, das als „lohnenswert“ bezeichnet wurde – obgleich die Hamas gerade den Waffenstillstandsvorschlag der USA prüfte.
Die Angriffe in Doha folgten kurz nach ähnlichen israelischen Bombardierungen „terroristischer Ziele“ im Libanon und in Syrien am Montag und Dienstag und zeigten einmal mehr, dass die derzeitige israelische Regierung darauf aus ist, jede Möglichkeit für Frieden zunichte zu machen.
Erinnern wir uns aber daran: Israel ist nicht der eigentliche politisch Handelnde, sondern spielt lediglich die Rolle der Handgranate. Lyndon LaRouches Kommentar aus dem Jahr 2001 zum damaligen israelischen Premierminister Ariel Scharon sind heute vielleicht sogar noch zutreffender: „Alle unter uns, die die strategischen Implikationen der derzeitigen Rolle dieser israelischen Cäsaren verstehen, wissen mit Sicherheit, wie auch der ermordete Premierminister Rabin wusste, dass das Endergebnis dessen, was Scharon und seine Herren in der IDF tun, die Auslöschung Israels sein wird.“
Also, cui bono? Wer hat die Handgranate geworfen?
Um dies zu verstehen, muss man den langfristigen Prozess von oben betrachten, der zum gesetzmäßigen Zusammenbruch der vom Britischen Empire geführten neokolonialen Weltordnung geführt hat. Dieses geopolitische System der Plünderung und des Krieges ist nun am Ende. Die große globale Mehrheit, der größte Teil der Menschheit, bildet eine neue Weltwirtschaftsordnung.
In ihrer Erklärung vom 5. September 2025 mit dem Titel „Die Nationen des Westens müssen mit der neuen Weltwirtschaftsordnung kooperieren!“, die auf der Website des Schiller-Instituts zur Massenverbreitung verfügbar ist, weist die Gründerin des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, auf die Bedeutung der jüngsten Entwicklungen rund um dieses neue System hin:
„Beim Gipfel der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) in Tianjin, bei dem rund 42 Prozent der Weltbevölkerung vertreten waren, ist eine neue Weltordnung vorgestellt worden, die – unabhängig vom Westen – auf den Prinzipien von Souveränität, Nichteinmischung, wirtschaftlicher Kooperation im gegenseitigen Interesse und friedlicher Zusammenarbeit beruht. Es ist ein Ereignis von welthistorischer Bedeutung, dass nunmehr China und Indien, die beiden bevölkerungsreichsten Nationen, die gemeinsam schon 35 Prozent der Weltbevölkerung repräsentieren, eng miteinander und mit Rußland kooperieren. Die Länder, die sich bei dem Treffen der SOZ getroffen haben, repräsentieren zusammen mit den verschiedenen miteinander vernetzten Organisationen wie den BRICS, der Belt and Road Initiative (BRI), der Eurasischen Wirtschaftsunion (EAEU), der ASEAN, der CELAC und der Afrikanischen Union (AU) insgesamt 85 Prozent der Weltbevölkerung.“
Man hört förmlich Luzifer aus Miltons „Paradise Lost“ mit der panischen Stimme der heutigen neokolonialen, globalen Elite schreien: „Lieber in der Hölle herrschen als im Himmel dienen!“ Es sollte nicht überraschen, dass wir uns in einem historischen Moment befinden, in dem die gesamte Menschheit den Kolonialismus zum ersten Mal durch ein für alle Seiten vorteilhaftes System ersetzen könnte, das dem Wohle der gesamten Menschheit dient. Gleichzeitig ist die Gefahr von Provokationen, die zu einem Krieg führen könnten, so groß wie nie zuvor.
Welche Richtung wir einschlagen werden, hängt davon ab, was wir, die Bürger der Welt, heute – genau jetzt – tun, um die Stimmung im Westen in Richtung einer Zusammenarbeit mit diesem neuen System zu verändern. Dies ist die einzige Lösung für die Schrecken, die sich in Gaza abspielen und gegen die immer mehr Stimmen Maßnahmen fordern.
„Die Welt ist somit an einen entscheidenden Scheideweg gekommen,” erklärt Zepp-LaRouche. „Wir können entweder die geopolitische Konfrontation gegen Rußland und China fortsetzen und damit einen dritten, und diesmal letzten neuen Weltkrieg riskieren – oder wir entscheiden uns dafür, mit diesem neuen entstehenden Wirtschaftssystem zu kooperieren…
Es liegt im ureigensten Interesse der längst nicht mehr geeinten Nationen des kollektiven Westens, mit den Staaten der Globalen Mehrheit zu kooperieren und mit ihnen gemeinsam die großen Aufgaben der menschlichen Gattung anzugehen, nämlich die Überwindung der Armut und Unterentwicklung, die dauerhafte Sicherung des Weltfriedens und das Recht auf die Verwirklichung des Potentials aller Menschen auf diesem Planeten.“
Inhalt
NEUES PARADIGMA
- Außerordentlicher BRICS-Gipfel betont Verschiebung zur globalen Mehrheit und fordert die Beendigung des israelischen Völkermords in Gaza
STRATEGISCHE KRIEGSGEFAHR
- Israel nimmt Hamas-Führung in Katar ins Visier
- Internationale Verurteilung nach israelischem Angriff auf Katar
- Brasilien erwägt die Entwicklung von Atomwaffen zur Verteidigung seiner Souveränität
ZUSAMMENBRUCH DES IMPERIALEN SYSTEMS
- Das Weiße Haus „bedauert“, dass sich die Hamas-Führer in Doha aufhielten, als Israel den Luftangriff startete
- Albanese und UN-Experten fordern Dringlichkeitssitzung der UN-Generalversammlung zu Gaza
- Finanzgeier setzen Frankreich unter Druck
- Bundesverteidigungsministerium auf Einkaufstour
- Russland: Die „Neutralität“ der Schweiz ist ein Mythos