Eine Geschichte zweier Paradigmen
Wenn auf die eine oder andere Weise zugelassen wird, dass die aktuellen, britisch-imperialen Pläne, einen Krieg zwischen der NATO und Russland auszulösen, umgesetzt werden, dann ist Europa, wie die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, sagte, „in der Neuzeit noch nie so nah am Ausbruch des Dritten Weltkriegs gewesen“. Sacharowa bezog sich dabei auf Berichte über Pläne des ukrainischen Regimes, in Polen und Rumänien eine Operation unter falscher Flagge durchzuführen, „mit dem Ziel, einen Casus Belli zu schaffen“.
Angesichts der derzeitigen tektonischen Verschiebung der Weltordnung, die durch die Ablehnung des Kolonialsystems durch die globale Mehrheit gekennzeichnet ist, könnte man jedoch auch sagen, dass die Welt noch nie so nah an der Bildung eines neuen, antikolonialen Paradigmas war.
Beides ist wahr. In seiner Rede vor der UN-Generalversammlung am 27. Septemberhob der russische Außenminister Sergej Lawrow die Spannung zwischen den beiden Entwicklungen hervor und forderte die Nationen auf, den in der UN-Charta verankerten Grundsatz der souveränen Gleichheit der Staaten zu wahren, wie es die immer mächtiger werdende globale Mehrheit fordert, im Gegensatz zur eigennützigen und einseitigen Auferlegung einer sogenannten regelbasierten Ordnung durch den Westen gegenüber anderen Nationen, die diese Länder wie koloniale Vasallen behandelt.
Diese beiden Paradigmen können nicht mehr lange nebeneinander bestehen, und die jüngsten Eskalationen der NATO gegen Russland sind eine deutliche Erinnerung daran, dass einige lieber einen Atomkrieg beginnen würden, als ihre Macht über die Weltpolitik zu verlieren. Erinnern Sie sich an den Bericht des Thinktanks Royal United Services Institute der britischen Monarchie vom 19. September, der die Einrichtung einer Flugverbotszone über der Ukraine fordert (d.h. einen schnellen Weg, um einen Zwischenfall mit Russland zu provozieren), bevor Frieden „anderswo“ ausgehandelt werden kann. In diesem Zusammenhang ist das plötzliche Auftauchen angeblicher russischer Drohnenübergriffe auf EU-Gebiet und das Treffen der EU-Verteidigungsminister am 26. September zu verstehen, bei dem vereinbart wurde, eine „Drohnenwand“ entlang der Grenze zu Russland zu errichten. Hinzu kommt die absolut wahnwitzige und unbegründete Diskussion von NATO-Generalsekretär Mark Rutte und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen über den Abschuss russischer Flugzeuge, die Kreml-Sprecher Dmitri Peskow als „rücksichtslos, unverantwortlich und in ihren Folgen sicherlich gefährlich“ bezeichnete.
Die Lage in Südwestasien ist nicht weniger gefährlich. Ein von Russland und China im UN-Sicherheitsrat eingebrachter Antrag, das JCPOA-Atomabkommen mit dem Iran um sechs Monate zu verlängern, um mehr Zeit für diplomatische Bemühungen zu gewinnen, wurde am Freitag, dem 26. September, mit 9 zu 4 Stimmen abgelehnt, gerade rechtzeitig vor dem Besuch des psychotischen israelischen Premierministers Bibi Netanjahu im Weißen Haus am Montag, dem 29. September, bei dem er vermutlich die Zustimmung der USA für einen weiteren Angriff auf den Iran einholen wird.
In einem Kommentar zur Lage auf der 121. Sitzung der Internationalen Friedenskoalition am 26. September sagte die Gründerin des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche: „Wenn die westlichen Länder sich einfach entschließen würden, diese geopolitische Mentalität des Kalten Krieges aufzugeben und … auf die Absicht und den Ehrgeiz der Länder des Globalen Südens zu reagieren, den Kolonialismus zu überwinden und normal industrialisierte, entwickelte Länder zu werden … Wenn der Westen einfach sagen würde: ‚Wir werden mit euch zusammenarbeiten‘, würden sie mit offenen Armen empfangen werden, und jedes Problem auf dem Planeten – einschließlich des Nahen Ostens, einschließlich der Ukraine und jedes anderen Problems – könnte durch Dialog und Zusammenarbeit gelöst werden. Und wir müssen die Menschen im globalen Westen oder globalen Norden davon überzeugen und ihnen beibringen, dass diese Option existiert und verfügbar ist, und wir müssen … eine Verlagerung der Ausrichtung Europas und der Vereinigten Staaten in diese Richtung bewirken.“
Inhalt
NEUES PARADIGMA
- Lawrow erklärt vor der UN-Generalversammlung, alle Nationen müssen die souveräne Gleichheit der Staaten respektieren
STRATEGISCHE KRIEGSGEFAHR
- Ägypten warnt: Naher Osten steht „kurz vor der Explosion“; Israels Völkermord muss gestoppt werden
- Kreml verurteilt Drohungen der NATO, russische Flugzeuge abzuschießen
- EU mobilisiert für eine „Drohnenmauer“
- Der kolumbianische Präsident Petro fordert US-Soldaten auf, Trumps Befehle zu missachten
ZUSAMMENBRECHENDES IMPERIALES SYSTEM
- UN-Sicherheitsrat lehnt erneut Blockade von Sanktionen gegen den Iran ab
- Iran sagt, Luftangriffe hätten iranische Atomanlagen nicht zerstört
- Trump behauptet, Friedensabkommen für Gaza stehe kurz bevor
- Der korrupte New Yorker Bürgermeister Eric Adams „umarmte“ Bibi Netanjahu und dankte ihm
ZUSAMMENBRECHENDES IMPERIALES SYSTEM
- Ärzte ohne Grenzen stellt Dienste in Gaza-Stadt ein