Die Zeichen sind für alle sichtbar, die bereit sind, zuzuhören

Die Zeichen sind für alle sichtbar, die bereit sind, zuzuhören
Der US-Kongress stimmte dafür, alle verbleibenden Akten im Zusammenhang mit dem verstorbenen Sexualstraftäter Jeffrey Epstein freizugeben. Quelle: Louis Velazquez / Unsplash

Anders als bei Ihrer Lieblingsserie auf Netflix oder beim Small Talk mit Ihrem Nachbarn gibt es im Universum eine Gesetzmäßigkeit. Selbst wenn man versucht, sie zu ignorieren oder sich vorstellt, man könne sich ihr mit Gewalt, Geld oder endlos wiederholten falschen Ideen widersetzen, existiert diese Gesetzmäßigkeit und wird sich auf die eine oder andere Weise Geltung verschaffen.

Dies ist bei den jüngsten turbulenten Ereignissen um Donald Trump, MAGA und die Jeffrey-Epstein-Akten der Fall. Am 18. November stimmte das US-Repräsentantenhaus fast einstimmig für die Freigabe aller verbleibenden Akten im Zusammenhang mit dem verstorbenen Sexualstraftäter. Der Antrag dürfte nun den Senat passieren und auf dem Schreibtisch von Präsident Trump landen, der noch vor einer Woche von seinen Anhängern verlangt hatte, auf Parteilinie zu bleiben und sich gegen die Freigabe der Akten auszusprechen. Viele argumentieren, Trumps Kehrtwende in der vergangenen Woche sei nur eine Reaktion auf den wachsenden Widerstand innerhalb seiner eigenen Anhängerschaft und Partei gewesen – ein Prozess, den er nicht aufhalten konnte.

Wie lange wird sich die Behauptung aufrechterhalten lassen, die USA seien die „größte Wirtschaft der Welt“ – eine Wirtschaft, die auf einer KI-Blase und einem imaginären Berg von Kryptowährungen basiert? Der Einbruch des Bitcoin um 25 Prozent in den letzten Tagen sollte ein Hinweis auf diese unvernünftige Einstellung sein, ebenso wie die wachsende Zahl von Amerikanern und Europäern, die Schwierigkeiten haben, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Ohne konkrete Maßnahmen zur Umstrukturierung der Massen fiktiver, spekulativer Vermögenswerte, die seit Jahren das westliche Finanzsystem ersticken, wird es immer schwieriger werden, den Anschein von „Größe“ aufrechtzuerhalten, und früher oder später wird das gesamte Kartenhaus zusammenbrechen. Ein globales Glass-Steagall-Trennbankengesetz ist heute dringender denn je.

In der Karibik rühren die USA weiter die Kriegstrommeln gegen Venezuela. Sollte es zu einem Militärschlag kommen, wäre das ein weiterer unkluger Schachzug, der langfristig nach hinten losgeht. „Drogenbekämpfung“ ist kein Grund, internationales Recht zu missachten und die nationale Souveränität benachbarter Staaten zu verletzen – es sei denn, man möchte in Zukunft neue und größere Probleme schaffen. Präsident Trump mag die Macht haben, Länder zu bombardieren und Menschen zu töten, aber er hat nicht die Macht, die rechtmäßige Reaktion zu verhindern, die daraus resultieren wird – weder in der Karibik noch unter seinen Anhängern.

Dies wird vor allem auch im Fall der Ukraine deutlich, wo der Versuch der NATO, das Land als Druckmittel gegen Russland zu benutzen, ein grausames Ende zu nehmen droht. Täglich fallen mehr Städte an die russischen Streitkräfte, während gleichzeitig die Debatte um die aufgedeckten Korruptionsskandale zu politischem Treibsand für immer größere Teile der Staatsführung wird. Die Partei des ehemaligen Präsidenten Petro Poroschenko hat am 18. November die ukrainische Rada blockiert und die vollständige Auflösung der Regierung Selenskij gefordert. Unterdessen reist der Komiker-Präsident durch Europa und schließt Militärverträge ab, die niemals erfüllt werden.

All diese Beispiele unterstreichen die Wirksamkeit des Naturrechts, die nicht aufgehalten werden kann. Wie Präsident Trump (hoffentlich) langsam entdeckt, wird das Problem tatsächlich noch schlimmer, wenn man versucht, es zu ignorieren. Der klare historische Trend weist dagegen deutlich in eine andere Richtung, nämlich dorthin, wo die Lösung des Problems liegt – in der Ablehnung von 500 Jahren Kolonialismus durch die Nationen des Globalen Südens. Anstatt sich verzweifelt an das scheiternde neokoloniale System zu klammern, sollte der Westen beschließen, mit der Globalen Mehrheit zusammenzuarbeiten. Wenn wir die besten westlichen Fähigkeiten zum Aufbau moderner Volkswirtschaften einsetzten, gäbe es kein Problem, das nicht grundsätzlich gelöst werden könnte.

EIR veranstaltet am 20. November einen Dringlichkeits-Roundtable mit dem Titel „Präsident Trump: Tun Sie das nicht! Eine alternative amerikanische Politik für die Karibik“. An der Veranstaltung nehmen Experten nicht nur aus der gesamten Region, sondern aus der ganzen Welt teil. Es wird darum gehen, Wege aus der Eskalation zu finden sowie Lösungen für die grundlegenden Probleme der Region aufzuzeigen. Verbreiten Sie die Einladung zu der Veranstaltung und seien Sie selbst am Donnerstag mit dabei.

Beachten Sie auch die deutsche Podcast-Version des Daily Alert, die wir seit einiger Zeit anbieten.


Inhalt

STRATEGISCHE KRISE

  • Trump doch bereit zu Gesprächen mit Maduro?
  • Können China und Japan Takaichis militaristische Drohung entschärfen?
  • Wichtiger Nahost-Unterhändler: Gaza-Friedensplan erfordert groß angelegte Entwicklung

USA UND KANADA

  • Repräsentantenhaus stimmt für Freigabe aller Jeffrey-Epstein-Akten

ZUSAMMENBRECHENDES IMPERIALES SYSTEM

  • Unterstützen sich Macron und Selenskij gegenseitig?
  • Forderung nach Ende der Regierung Selenskij legt ukrainisches Parlament lahm
  • Ukrainischer Drohnenhersteller engagiert Mike Pompeo, um bei der „Governance“ zu helfen

NEUES PARADIGMA

  • Putin spricht vor den SCO-Regierungschefs und betont Integration und Vertiefung der Zusammenarbeit

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