Die Nationen des Westens müssen mit der neuen Weltwirtschaftsordnung kooperieren

Die folgende Erklärung wurde am 5. September vom Schiller-Institut zur sofortigen internationalen Verbreitung veröffentlicht. Sie wurde als Aufruf in dieser Zeit des Wandels und des Aufruhrs zum gemeinsamen Handeln verfasst, und jeder Einzelne ist aufgerufen, sich ihr anzuschließen.
Beim Gipfel der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) in Tianjin, bei dem rund 42 Prozent der Weltbevölkerung vertreten waren, ist eine neue Weltordnung vorgestellt worden, die – unabhängig vom Westen – auf den Prinzipien von Souveränität, Nichteinmischung, wirtschaftlicher Kooperation im gegenseitigen Interesse und friedlicher Zusammenarbeit beruht. Es ist ein Ereignis von welthistorischer Bedeutung, dass nunmehr China und Indien, die beiden bevölkerungsreichsten Nationen, die gemeinsam schon 35 Prozent der Weltbevölkerung repräsentieren, eng miteinander und mit Rußland kooperieren. Die Länder, die sich bei dem Gipfel der SOZ getroffen haben, repräsentieren zusammen mit den verschiedenen miteinander vernetzten Organisationen wie den BRICS, der Belt and Road Initiative (BRI), der Eurasischen Wirtschaftsunion (EAEU), der ASEAN, der CELAC und der Afrikanischen Union (AU) insgesamt 85 Prozent der Weltbevölkerung.
Das Entstehen dieser neuen Weltordnung ist eine Reaktion auf den Versuch des kollektiven Westens, nach dem Ende des Kalten Krieges eine unipolare Welt unter angloamerikanischer Dominanz zu errichten, mit all den Interventionskriegen, Sanktionen und Regimewechsel-Versuchen; doch dieser Versuch ist jetzt voll nach hinten losgegangen. Die Nationen der Globalen Mehrheit schicken sich an, die Epoche von 500 Jahren Kolonialismus zu überwinden und ihr Recht auf die eigene wirtschaftliche Entwicklung zu verwirklichen. Dies ermöglicht ihnen vor allem der beispiellose Aufstieg Chinas, der den Staaten des Globalen Südens ein Modell und die Zusammenarbeit bietet, die der Westen jahrhundertelang verweigert hat.
Die Welt ist somit an einen entscheidenden Scheideweg gekommen. Wir können entweder die geopolitische Konfrontation gegen Rußland und China fortsetzen und damit einen dritten, und diesmal letzten neuen Weltkrieg riskieren – oder wir entscheiden uns dafür, mit diesem neuen entstehenden Wirtschaftssystem zu kooperieren. Präsident Xi Jinping schlägt dafür das Konzept der „Zukunftsgemeinschaft der Menschheit“ vor, und hat diesen Gedanken in seiner Rede auf der SOZ-Konferenz mit den Worten betont: „Die Menschheit wird zusammen untergehen, oder zusammen aufsteigen!“
Es liegt im ureigensten Interesse der längst nicht mehr geeinten Nationen des kollektiven Westens, mit den Staaten der Globalen Mehrheit zu kooperieren und mit ihnen gemeinsam die großen Aufgaben der menschlichen Gattung anzugehen, nämlich die Überwindung der Armut und Unterentwicklung, die dauerhafte Sicherung des Weltfriedens und das Recht auf die Verwirklichung des Potentials aller Menschen auf diesem Planeten.
Für die Verwirklichung einer Gemeinschaft für die Zukunft der einen Menschheit!
Inhalt
NEUES PARADIGMA
- Putin auf dem EEF: Trilaterale Zusammenarbeit bei der Erschließung der Arktis in Aussicht
- Südkorea erwärmt sich für die Entwicklung der Arktis
STRATEGISCHE KRIEGSGEFAHR
- NATO-Provokationen in der Arktis erhöhen die Gefahr einer nuklearen Konfrontation
ZUSAMMENBRECHENDES IMPERIALES SYSTEM
- USA: Entwurf einer Verteidigungsstrategie konzentriert sich auf innenpolitische und regionale Missionen
- Der libanesische Plan zur Entwaffnung der Hisbollah ist in Wirklichkeit ein amerikanischer Plan
- Der Verhandlungsweg ins Nirgendwo
- Ägypten wird die Zwangsvertreibung von Palästinensern aus Gaza nicht tolerieren
- Hat der US-Botschafter Israel grünes Licht für die Annexion des Westjordanlands gegeben?
- Trump „rechtfertigt“ Angriff auf mutmaßliches Drogenboot in Brief an den Kongress
- Neuer Ebola-Ausbruch in der Demokratischen Republik Kongo