Der ehemalige CIA-Analyst Ray McGovern begann seinen Vortrag auf dem Treffen der Internationalen Friedenskoalition (IPC) am vergangenen Freitag so: „Es ist schön, mit Leuten zusammen zu sein, die in dieser Zeit einen gewissen Zug von Vernunft haben… Wahlen bedeuten immer noch etwas. Sie haben immer noch einen ganz entscheidenden Einfluss auf das Verhalten der führenden Politiker der Welt. Ich denke dabei nicht nur an die US-Wahlen im November, sondern auch an die kommenden Wahlen in Deutschland … Man hat mir zuverlässig mitgeteilt, dass viele Deutsche die Ukraine-Politik von Scholz nicht mögen – diese Waffenlieferungen“ und die vorschnelle Unterstützung der US-Initiative zur Stationierung von Mittel- und Langstreckenraketen in Deutschland, die Russland treffen können.

McGovern hatte Recht, wie zwei Tage später die Landtagswahlen in zwei ostdeutschen Bundesländern gezeigt haben: Die Alternative für Deutschland (AfD) siegte in Thüringen mit 32,8 Prozent der Stimmen vor den Christdemokraten (CDU). In Sachsen lag die AfD nur knapp hinter der CDU. Das Bündnis von Sahra Wagenknecht (BSW) wurde Dritter. Die Parteien der Ampelkoalition, Sozialdemokraten (rot), Freie Demokraten (gelb) und Grüne, wurden vernichtend geschlagen. Es war ein klares Referendum gegen die Politik der Bundesregierung und insbesondere gegen die NATO-Politik zum Krieg in der Ukraine. (Eine ausführlichere Analyse der Wahlen bringen wir morgen.)

Die IPC-Treffen sind derzeit die einzige Gelegenheit, bei der Bürger aus allen Ländern mit Menschen reden können, die ihnen die Wahrheit sagen. Auf dieser Grundlage können sie organisieren und intervenieren, um besser als alle anderen die Kriegspolitik umzukehren. Die von Helga Zepp-LaRouche ins Leben gerufene IPC ist zu einer institutionalisierten, wöchentlichen Konferenz geworden, aber wir brauchen ein System solcher Konferenzen. Die Teilnehmer sollten dafür sorgen, dass sie immer weiter wächst und die Beteiligung sich möglichst jede Woche verdoppelt, weil es um unser Überleben geht.

Der IPC-Gesprächspartner Oberst Larry Wilkerson, ehemals Stabschef von US-Außenminister Colin Powell, hat dazu am 12. Juni auf einer Notfall-Pressekonferenz über die Atomkriegsgefahr gesagt: „Das Thema heute waren Atomwaffen, und ich sage es einfach noch einmal: Der Staat, der heute im Besitz von Atomwaffen ist und diese am ehesten einsetzen wird, sind die Vereinigten Staaten. Und wir haben uns selbst in diese Position und in diese Lage gebracht, weil wir in anderen Bereichen, vor allem in der Diplomatie, die für die Beziehungen zwischen den Nationen notwendig ist, inkompetent sind.“ Dies ist das Gegenteil des NATO-Narrativs für die Ahnungslosen, es seien die Russen und nicht wir, die mit einem Atomkrieg drohen.

Helga Zepp-LaRouche verwies in ihrem IPC-Vortrag am letzten Freitag auf einen Artikel in der New York Times vom 20. August, „worin es hieß, dass Präsident Biden bereits im März einer Änderung der US-Atomdoktrin zugestimmt hat. Es ist eine streng geheime Doktrin, von der es angeblich keine elektronischen Kopien gibt, sondern nur sehr wenige gedruckte Exemplare für sehr hochrangige Geheimnisträger, aber darin sei die Rede davon, dass sich die USA darauf vorbereiten, einen Atomkrieg an drei Fronten gegen Russland, China und Nordkorea zu führen.“ Das einzig wirklich Neue daran sei aber nur, dass dies nun an die Öffentlichkeit gelangt ist.

Abonnieren Sie den EIR Daily Alert und die Wochenzeitung Neue Solidarität, um entsprechend informiert zu sein und handeln zu können. Sind Sie sich darüber im Klaren, dass die USA und die NATO einen Atomkrieg mit Russland provozieren wollen, obwohl es sehr deutlich gemacht hat, dass es unter bestimmten Bedingungen alle seine Atomwaffen einsetzen wird? Ist Ihnen klar, dass bei immer kürzeren Vorwarnzeiten eine einzige Fehldeutung eines Angriffs bedeuten könnte, dass durch ein bloßes Versehen die gesamte Menschheit ausgelöscht werden kann? Die “Zehn Prinzipien für eine neue internationale Strategie- und Entwicklungsarchitektur“ bieten uns die Lösung und die nötige Geisteshaltung, um sich diesem Krisenmoment zu stellen – dem vielleicht gefährlichsten Moment der Geschichte, vor dem niemand davonlaufen darf.

Das ist der einzige wirkliche Punkt auf der Tagesordnung, wie der ehemalige UN-Waffeninspekteur und IPC-Teilnehmer Scott Ritter betont. Die Antikriegsmobilisierung im September ist noch viel wichtiger als die US-Präsidentschaftswahl im November. In einem Interview am vergangenen Freitag sagte Ritter: „Das ist eine sehr gefährliche Eskalation, die schnell die Bedingungen schaffen könnte, die nicht nur einen begrenzten Atomkonflikt zur Folge haben könnte, sondern einen allgemeinen Atomkrieg, eine globale Katastrophe bis zum Ende, die Zerstörung der USA, die Zerstörung Russlands, die Zerstörung Europas, die Zerstörung der Welt. Und warum? Weil die USA und die NATO in Bezug auf die jetzige Lage in der Ukraine nicht ehrlich sind.“

Wenn der von der NATO und Londons Lakai Amerika initiierte thermonukleare Krieg nicht gestoppt wird, zählt nichts anderes mehr. Wir als Bürger unserer Länder und der Welt müssen uns auf unsere Vernunft besinnen und nicht auf unsere Ängste.

Inhalt

STRATEGISCHE KRIEGSGEFAHR

• Rjabkow über Russlands „Korrektur“ seiner Kernwaffenpolitik
• Russland wird keine Donbass-Gebiete gegen Kursk-Gebiete tauschen
• Russisches Militär rückt im Donbass schneller vor
• Massiver ukrainischer Drohnenangriff abgewehrt
• Israelischer Gewerkschaftsbund ruft zum Generalstreik gegen Netanjahu auf
• Gaza-Krieg im Westjordanland
• Storm Shadows sind ohne US-Hilfe nutzlos

NEUES PARADIGMA

• Algerien tritt der Neuen Entwicklungsbank der BRICS bei
• Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen verstärken die tektonische Verschiebung