Der Aufstieg aus dem Strudel des Krieges

Der Aufstieg aus dem Strudel des Krieges
Oberst a.D. Larry Wilkerson spricht bei einer Pressekonferenz des Schiller-Instituts über die Gefahr eines Atomkriegs. Quelle: EIRNS/Stuart Lewis

„Ich schaute auf und gewahrte eine weite Meeresfläche, deren Wasser so tintenschwarz war, dass mir sofort des nubischen Geographen Bericht von dem Mare Tenebrarum in den Sinn kam.“ – Edgar A. Poe, „Hinab in den Maelström“

„Mare tenebrarum“ bedeutet „Meer der Schatten“. Poes Bild vom Versinken in einem großen Strudel der Finsternis beschreibt treffend die geistige Lähmung der Menschen, die trotz ihrer Ablehnung der politischen Richtung der „Eliten“ ihrer Nationen als Geiseln des drohenden Untergangs der transatlantischen Welt (Europa und USA) in einem Strudel des Wahnsinns gehalten werden. Wie in Poes Erzählung ist es jedoch möglich, dem Sog in den Abgrund zu widerstehen und die Gefahrenzone zu verlassen, indem man die Initiative ergreift.

Was jetzt geschehen muss, ist die Einberufung einer Verhandlungskonferenz für eine neue internationale Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur, wie sie die Gründerin des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, vor zwei Jahren vorgeschlagen hat. Wir müssen das axiomatische Scheitern von vier Jahrzehnten neokonservativer und neoliberaler Politik beenden, indem wir ihre Ideologie und die daraus abgeleitete Politik aufgeben und damit den Irrwitz stoppen.

Der NATO-Krieg in der Ukraine ist verloren, ebenso der „finanzielle Atomkrieg“, der Russland vor zwei Jahren durch Sanktionen vernichten sollte. Der „Nahostkonflikt“ und die Entvölkerung des Gazastreifens haben die Hamas nicht geschwächt, sondern gestärkt, so der Sprecher der israelischen Verteidigungsstreitkräfte, Konteradmiral Daniel Hagari, gegenüber dem israelischen Fernsehsender Channel 13: „Diese Sache mit der Zerstörung der Hamas, dem Verschwinden der Hamas – das bedeutet einfach nur Sand in die Augen der Öffentlichkeit streuen. Hamas ist eine Idee, Hamas ist eine Partei. Sie ist in den Herzen der Menschen verwurzelt – wer glaubt, wir könnten die Hamas zerstören, der irrt.“

Amerikanische Spitzenvertreter verlangen inzwischen, dass chinesische Studenten in den USA keine Naturwissenschaften mehr studieren dürften, obwohl China mit seinem Raumfahrtprogramm zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit erfolgreich auf der abgewandten Seite des Mondes gelandet ist und von dort Gestein zurückgebracht hat. Dennoch halten die USA an dem Gesetzeszusatz fest, der die Zusammenarbeit mit China auch im bemannten und unbemannten Raumfahrtprogramm einschränkt.

Schließlich wird der deutlichste Ausdruck des systemischen Versagens der amerikanischen Politik in den letzten mehr als fünf Jahrzehnten, die Spekulationsblase mit einer Gesamtverschuldung von weit über 2 Billiarden Dollar, im Prinzip durch die Entwicklungen des BRICS-Plus-Prozesses abgelöst. Mehr als 59 weitere Länder stehen kurz davor, sich den BRICS anzuschließen. Heute wird jedoch gerade die „Seidenstraßen“-Politik, die der Welt einen Weg in die Zukunft bietet, als „Sicherheitsbedrohung“ von jenen angeprangert, die durch ihre Dummheit und das Fehlen einer positiven Zukunftsvision selbst die größte Sicherheitsbedrohung für die Welt seit der Kubakrise 1962 darstellen.

Oberst a.D. Larry Wilkerson, ehemaliger Stabschef von US-Außenminister Colin Powell und Teilnehmer der Pressekonferenz des Schiller-Instituts im National Press Club am 12. Juni, kennt den Preis nur zu gut, den man zahlt, wenn man übereilt und unter Vorspiegelung falscher Tatsachen in einen Krieg zieht, der Nationen und Millionen von Menschenleben zerstört. Kürzlich sagte er: „Die Unterstützung der USA, der NATO und anderer westlicher Verbündeter für den Krieg in der Ukraine gegen Russland ist wahnsinnig. Sie tötet ukrainische Soldaten für eine hoffnungslose Sache … pumpt nur Geld in amerikanische und europäische Rüstungskonzerne und ist ein brutaler Versuch, Russland durch Stellvertreter ausbluten zu lassen. … In Wirklichkeit aber gewinnt Russland.“

Wilkerson fügte hinzu: „Wenn nicht bald ein Waffenstillstand ausgerufen und eine echte Friedenskonferenz einberufen wird, wird von der Ukraine nicht mehr viel zu retten sein“. Der stellvertretende russische Außenminister Sergej Rjabkow betonte: „In der gegenwärtigen Situation gibt es in der Tat keine einfachen Lösungen und keinen einfachen Ausweg. Natürlich ist es gefährlich, wenn unsere westlichen Gegner die Bereitschaft Russlands unterschätzen, sich in jeder Situation zu verteidigen und seine Interessen zu wahren. Ich will gar nicht darüber spekulieren, dass sich diese Unterschätzung als tragisch, ja tödlich erweisen könnte.“

Die unabhängige Kandidatin für den US-Senat, Diane Sare, skizzierte in ihrer Erklärung „Den Fehler vom Dezember 2021 nicht wiederholen: Putins Friedensplan für die Ukraine und Russland ist unsere wichtigste Option“ den Ausweg, sozusagen den Aufstieg aus dem Strudel. Der Wahlkampf von Jose Vega für den US-Kongress und die Kampagnen der LaRouche-Kandidaten in Frankreich, die derzeit für die kommenden Parlamentswahlen kandidieren und von Auslandsfranzosen in aller Welt gewählt werden können, sind ebenfalls wichtige Faktoren, um die Vernunft der Menschheit wiederzugewinnen. Nur durch die Kraft der Vernunft und den Einsatz für das Prinzip des Gemeinwohls wird es möglich sein, dem Meer der Schatten, das der Dichter Poe so eindringlich beschrieben hat, zu entkommen, bevor die ganze Welt in thermonuklearer Finsternis versinkt.


Inhalt

STRATEGISCHE KRIEGSGEFAHR

  • Verteidigungsminister der USA und Russlands telefonieren miteinander
  • Moskau: USA stecken zweifelsfrei hinter Angriff auf Sewastopol

LAROUCHE-BEWEGUNG

  • Erklärung der Sare-Kampagne unterstützt Putins Friedensplan

STRATEGISCHE KRIEGSGEFAHR

  • Wilkerson: NATO-Unterstützung für die Ukraine „irrsinnig“
  • Russische Kommunikationseinrichtung von ATACMS-Rakete getroffen?

NEUES PARADIGMA

  • China hält Konferenz über die fünf Prinzipien der friedlichen Koexistenz ab
  • Laut Kreml will Modi Putin in Moskau treffen

ZUSAMMENBRUCH DES IMPERIALEN SYSTEMS

  • Militärputschversuch in Bolivien gescheitert
  • USA und Israel erörtern Spannungen mit der Hisbollah

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