Atomkrieg oder Frieden? Die Zukunft muss die Gegenwart bestimmen
In Zeiten wie diesen, in denen die aktuellen Ereignisse wild zwischen Krieg und Frieden hin- und herzuwechseln scheinen und manchmal sogar in beide Richtungen gleichzeitig gehen, muss sich echte Führung – und dazu gehören Sie, also jeder Bürger – nicht an täglichen Veränderungen orientieren, sondern an den zugrundeliegenden, historischen Strömungen des Dramas, das sich auf der Bühne der Menschheitsgeschichte abspielt.
In einem Interview https://eir.news/2025/11/interviews-dmitry-polyanskiy-10am-et-wed/ vom 5. November mit dem ersten stellvertretenden Ständigen Vertreter Russlands bei den Vereinten Nationen, Dmitri Poljanski, gab die Gründerin des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, ein Beispiel dafür: „Unmittelbar nach Beginn der militärischen Sonderoperation im Februar 2022 habe ich dazu aufgerufen, eine neue globale Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur zu schaffen, die die Interessen jedes einzelnen Landes auf dem Planeten berücksichtigt. In der Zwischenzeit hat Präsident Putin eine internationale Ordnung gefordert, in der die Länder wie Instrumente in einer polyphonen Symphonie zusammenarbeiten würden. Dann sagte er im Valdai-Club – und ich möchte Ihnen dieses Zitat vorlesen: ‘Die heutige Welt ist ein außergewöhnlich komplexes, facettenreiches System. Um sie richtig zu beschreiben und zu verstehen, reichen einfache Gesetze der Logik, Ursache-Wirkungs-Beziehungen und die daraus resultierenden Muster nicht aus. Was hier benötigt wird, ist eine Philosophie der Komplexität, etwas Ähnliches wie die Quantenmechanik, die klüger und in gewisser Weise komplexer ist als die klassische Physik.’“
Diese Einsicht ist in einer Welt eskalierender nuklearer Spannungen dringend erforderlich.
Der russische Präsident Wladimir Putin hielt am 5. November eine Sitzung mit seinem Sicherheitsrat ab, wobei das bestimmende Diskussionsthema die Frage war, wie auf die wiederholten Erklärungen von US-Präsident Donald Trump zu reagieren sei, dass die USA die Atomwaffentests wieder aufnehmen würden. Die versammelten Verteidigungs- und Geheimdienstchefs berichteten aus ihrer Sicht über Verstöße der USA gegen die Rüstungskontrollverträge und ihren Rückzug aus diesen Verträgen, die Schwierigkeit, Klarheit aus Washington zu erhalten, und sie schlugen mögliche Gegenmaßnahmen Russlands vor. Präsident Putin erklärte dazu, dass Russland sich stets an den Teststoppvertrag gehalten habe und keine Pläne habe, diesen aufzugeben, dass Russland jedoch Maßnahmen ergreifen sollte, falls die USA ihre Atomtests wieder aufnehmen würden.
Dmitri Medwedew, stellvertretender Vorsitzender des Sicherheitsrates Russlands, fasste die Situation in einem Beitrag auf X treffend zusammen: „Niemand weiß, was Trump mit ‚Atomtests‘ gemeint hat (vermutlich weiß er es selbst nicht). Aber er ist der Präsident der Vereinigten Staaten. Und die Folgen solcher Äußerungen sind unausweichlich: Russland wird gezwungen sein, die Zweckmäßigkeit der Durchführung eigener Atomtests zu prüfen.“
Zu dieser Unsicherheit kommt die zunehmend gefährliche Lage in der Karibik hinzu, wo Vorbereitungen für eine Konfrontation getroffen werden, darunter Marineübungen und der Wiederaufbau des ehemaligen Marinestützpunkts Roosevelt Roads in Puerto Rico sowie die bevorstehende Ankunft des Flugzeugträgers USS Gerald R. Ford in einer Woche. Es kursieren Gerüchte über russische Militärhilfe für Venezuela, da einige in Washington, darunter aus Marco Rubios Außenministerium, daran festhalten, dass der venezolanische Präsident Maduro Russland, China und den Iran um Unterstützung gebeten habe. Wer versucht da, einen weiteren Stellvertreterkrieg gegen Russland anzuzetteln?
Moskau hat deutlich gemacht, dass es auf diese Provokationen nicht hereinfallen wird, und besteht darauf, dass die Karibik eine Zone des Friedens bleibt. Noch deutlicher wurde Celso Amorim, Sonderberater des brasilianischen Präsidenten Lula da Silva, der am 4. November gegenüber O Globo erklärte: „Frieden ist unteilbar. Man kann nicht erwarten, dass es Frieden in der Ukraine geben wird und gleichzeitig Krieg oder irgendeine Art von Angriff in Südamerika. Es hängt alles zusammen, all dies beeinflusst sich gegenseitig.“
Auf welchem Weg befindet sich die Menschheit also? Auf dem Weg in einen Atomkrieg? Oder auf dem Weg zum Frieden? Nur diejenigen, die die Weisheit besitzen, sich für eine neue Zukunft der Menschheit zu organisieren, können diese Frage wirksam beantworten. Die bevorstehende internationale Konferenz von Solidarité & Progrès am 8. und 9. November mit dem Titel „Die Emanzipation Afrikas und der Weltmehrheit, eine Herausforderung für Europa“, wird sich mit dieser Frage befassen. In der Einladung heisst es: „Engagierte Bürger und junge Menschen aus aller Welt werden zusammenkommen, um ihre Vision von der Zukunft der Welt und ihre Lösungen für den Frieden zu verteidigen. Sie bringen die Stimmen Afrikas, der Länder der Globalen Mehrheit und aller anderen Nationen mit, die für die wahre Emanzipation der Menschen, für Frieden, Solidarität und Fortschritt für alle kämpfen.“ https://schillerinstitute.com/de/blog/2025/10/31/kommende-konferenz-in-paris-die-emanzipation-afrikas-und-der-mehrheit-der-weltbevoelkerung-eine-herausforderung-fuer-europa/
Sehen Sie dazu auch den aktuellen deutschsprachigen Webcast https://www.youtube.com/live/hKn--dvkvXU mit Helga Zepp-LaRouche: „Russland macht Friedensangebot“ .
Inhalt
LAROUCHE-BEWEGUNG
- Zepp-LaRouche interviewt stellvertretenden russischen UN-Vertreter
NEUES PARADIGMA
- Putin zeichnet Konstrukteure von Burewestnik und Poseidon aus, unterstreicht Russlands Wunsch nach Frieden
STRATEGISCHE KRIEGSGEFAHR
- Putin trifft sich mit russischem Sicherheitsrat
- Südamerika: Lula-Berater warnt vor Folgen von Militäraktionen für Frieden in der Ukraine
- Trumps „Optionen“ in Venezuela
ZUSAMMENBRECHENDES IMPERIALES SYSTEM
- Druck auf die Fed, schneller zu handeln
- Shutdown schneidet 6 Millionen US-Haushalte vom Heizungsbeihilfeprogramm ab
- IWF: Europas „explosive“ Staatsverschuldung erfordert Überarbeitung des Gesellschaftsvertrags
- Lagarde in Bulgarien: Euro soll Europa zusammenhalten
- Tschechien lehnt EU-Klimaziele für 2040 ab
- Schienengüterverkehr in Europa unzureichend
WISSENSCHAFT UND TECHNOLOGIE
- Geopolitischer Krieg um chinesisch-argentinisches Radioteleskop (CART)